Warum der Kunde (fast) immer der Dumme ist

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Jemand kauft ein Produkt und hat das Gefühl, dass er verarscht, abgezockt und betrogen wurde. Das kennt man. Und das ist mir auch schon oft genug passiert. Denn ich war ein dummer Kunde. Und zwar schon von vornherein. Ich war bereits dumm, als ich die ebenso dumme Wahl traf, was ich dummes kaufen wollte. Daraus habe ich gelernt.

Danach kaufte ich gezielter, strategischer ein. Das klappt aufgrund fehlender Anbieter nicht immer. Aber in der Hauptsache bin ich mit meinen Käufen und Verträgen in der letzten Zeit verblüffend zufrieden.

Aber eine dauerhafte, lang anhaltende Unzufriedenheit als Kunde ist nichts weiter als dessen Dummheit. Und dumme Menschen bleiben gern dumm.

Diese Tatsache ist beim Konsumieren besonders schmerzhaft, vor allem, wenn man dann das ewige Gejammere von zu recht enttäuschten Kunden hört. Dieses hilflose Jammern, diese geäußerte Kundendummheit, hat einen triftigen Grund:

 

Es fängt alles mit Konditionierung an

Dumme Menschen sind leichter manipulierbar. Ein Beispiel ist die von der Deutschen Arbeitsfront zusammen mit Adi Hitler gegründete Firma Volkswagen:

Der Kunde vertraut einer Marke, der alle Deutschen vertrauen, weil sie deutsch ist oder als solche wahr genommen wird.

Die Obrigkeit gibt dabei, wie immer, die Marschrichtung vor. Und wie? Indem sie den Bürger durch geschickte Manipulation kombiniert mit Machtanspruch entmündigt.

Deshalb sind die deutschen Kunden gleichzeitig auch die dümmsten Kunden der Welt. Sie machen – typisch deutsch – alles mit. Sie zahlen hohe Preise und bekommen im Gegenzug Arroganz, miesen Service und die kalte Schulter gezeigt.

Der Deutsche ist aber auch ein Angestellter, und ein Mustergültiger dazu. Er ist so unterwürfig, dass ich das oft nicht mehr mit anschauen kann. Der Deutsche hat noch dazu wenig Hang zum Unternehmertum. Und wieso?

Weil er Angst vor Verantwortung (auch gegenüber sich selbst), allem Neuen und jeglicher Veränderung hat. Dieser Idiot sucht Sicherheit durch disziplinierte Pflichterfüllung, während er fatalerweise sein Gewissen nach „Oben“ abgibt.

Und schon trägt die Obrigkeit die Verantwortung.

Die sozialen Strukturen, Bildung und Gesetze lassen ihn da, ehrlich gesagt, kaum eine andere Wahl als genau so zu ticken. Auch weil neben der deutschen Sklavenpeitsche die teutonischen Belohnungen als betriebliche Vergünstigungen nebst eingebläutem Stolz warten. Dafür gibt er noch mehr nach oben ab. Und je mehr er abgibt, desto weniger kann er darauf Einfluss nehmen, mit wem er verkehrt, sich verbündet, welche Meinung er vertritt oder wo er Geschäfte macht.

Materialisiert und symbolisiert wird dies am besten in Form des Dienstwagens. Und was ist das für ein Dienstwagen? Ein Konzernprodukt von VW. Und warum gerade VW?

Weil er dazu vom Arbeitgeber verpflichtet wird. Oder hast du in D schon mal einen Alfa als Dienstwagen gesehen?

Es gibt aber auch nettere Beispiele über all die Jahrzehnte: In den Vierzigern hat Ur-Opa mit gleichem Pflichtbewusstsein einen VW schon im Krieg gegen Russland gefahren. In den Fünfzigern hat er im Urlaub zusammen mit Gertrud damit noch mal Italien überfallen. Tochter Uschi ist in den Sechzigern im selben VW versehentlich schwanger geworden.

In den Siebzigern ist sie mit dem Käfer dann nochmal über Adolf’s Original-Querrinnen-Autobahnen durch die Ostzone gepoltert. In den Achtzigern ist Uschi’s Großer damit wöchentlich besoffen mit Muschi von der Dorfdisco gekommen.

In den Neunzigern hat Großer dann den angerosteten Käfer für Neupreis verkauft — an einen Ossi. In den Nuller Jahren diente der Käfer dann als mit Blumen verwachsenes Accessoire auf der Ost-Datscha. Und heute hat der Ossi den vergammelten Käfer bei eBay für den fünffachen Neupreis versteigert — an einen Wessi.

Da kann man schon den Eindruck bekommen, es geht gar nicht ohne VW. Doch. Man muss nur die Branche wechseln.

Und man braucht nicht einmal einen stock-deutschen Anbieter. Das Spiel geht jetzt auch mit – sagen wir, Nordamerikanischen – Konzernen.

Wie beispielsweise mit Amazon, Microsoft oder Coca-Cola. Alle drei haben in Deutschland einen größeren Marktanteil als in ihrer eigenen Heimat, dem Imperium Donaldánum (auch Orange Nation, Trumpfuckistan oder ‚formerly known as the US‘ genannt). Kurz, der Deutsche tut nur das, was alle anderen Deutschen auch tun. Er ist sinnbildlich die Kopie seiner eigenen Kopie.

In Ländern, weit abseits von D-Land, hat der dortige Kunde manchmal keine Wahl und ein Anbieter kommt ihm deshalb dumm. Aber in Deutschland hätte er die Wahl. Und was wählt er? Das schlimmst mögliche.

Er zementiert seine Abhängigkeit von einem autoritären Anbieter, indem er dessen Monopolstellung unterstützt. (Nichts gegen die genannten Marken hier, sie dienen nur als humoristische Hilfe und willkürliche Beispiele. Du kennst mich.)

Nach dem Kauf fängt der dumme deutsche Kunde gleich an zu jammern und sich zu beschweren:

  • Die Werkstatt ist arrogant, der Kundenservice meldet sich nicht zurück.
  • In der Email stand nur ein schwammiger Baukastentext.
  • Das Produkt ist „Stand der Technik“. (Wessen Technik?)
  • Der Kunde muss – trotz Garantie – die Kosten tragen.
  • Die Kunden in Amerika und Australien kriegen alles bezahlt und erstattet. Warum wir nicht?
  • Da kauf ich nie wieder! (Tut er doch, denn er ist ja dumm.)
  • Kulanz nicht in diesem Fall.
  • Nur ein „Einzelfall“.

Und wenn der Kunde kein Problem mit dem gekauften Produkt oder der erhaltenen Leistung hat? Dann wird es noch schlimmer und er jammert jetzt:

  • Das war früher alles besser.
  • Bei Adolf hät’s das nicht gegeben. (Doch hat es. Da hat nur keiner aufgemuckt.)
  • Dieser scheiß Lobbyismus.
  • Diese geldgierigen Manger, diese Sommer und Winterkorns, die gehören eingesperrt und nicht mit Millionen abgefunden.

Lobbyismus, mein Freund, der wird nicht im Sinne der Kunden betrieben. Sondern um die eigene Stellung unangreifbarer gegen Wettbewerb zu machen. Also den Wettbewerb zu verzerren. Das heißt, Verantwortung, Haftung und durch Missmanagement (Verluste, Abfindungen, Spekulationsrisiken) verursachte Kosten werden letztlich dem Kunden, dem Bürger aufgebürdet. Auch weil man ihm durch repressive Regularien keine andere Wahl lässt.

Für große Firmen ist der Kunde kein Kunde. Sondern eine große anonyme Masse, die man manipulieren kann. Bestenfalls Zahl-Vieh. Von Zuwendung und Sorgfalt gegenüber dem Kunden keine Spur.

 

Es endet alles in Schizophrenie …oder einer klügeren Kaufentscheidung

Ein dummer Kunde ist deshalb dumm, weil er dumm ist. Anders ausgedrückt, er entmündigt sich selbst, weil er genau dort sein Geld hinträgt, wo man ihm als wertvollen zahlenden Kunden am wenigsten zu schätzen weiß.

Der Kunde bleibt dumm, wenn er wieder(holt) dort einkauft oder einen vergleichbaren Anbieter mit vergleichbaren Geschäftspraktiken in die Arme rennt.

Das ist wie mit der armen Ehefrau, die von ihrem Ehemann täglich geschlagen und misshandelt wird, sie sich aber weder von ihm trennen will, noch etwas dagegen unternimmt. Sie nimmt sie ihn sogar in Schutz.

Ein dummer Kunde ist, völlig ohne Not, noch armseliger.

Der unterstützt die Falschen und damit jene, die gegen seine eigenen Interessen handeln:

Eliten, Mächtige, Manager, Milliardärsfamilien, Steuerpreviligierte und Subventionierte. Also alles solche, die auf ihn herab schauen. Falls sie ihn überhaupt anschauen.

Damit vergrößern dumme Kunden das Wohlstandsgefälle — ihr eigenes Wohlstandsgefälle — und öffnen weiter die Schere zwischen Arm und Reich. Und dann regen die sich über ihre eigene Dummheit auf, ohne zu wissen, dass es ihre Dummheit ist.

 

Viele Superreiche bleiben nur durch dumme Leute so reich

Ein Reicher Betrüger kann das nicht von alleine schaffen. Dazu braucht er dumme, hörige und unterwürfige Kunden. Wenn diese Kunden dann meckern, ist es schon zu spät. Und Meckern hat noch keinen Konzern wirklich geschadet.

Nur ein Boykott, eine echte Kaufverweigerung (selbst bei fehlenden Alternativen), das Unterstützen alternativer (und kleinerer) Anbieter oder Neulinge wirkt und hat was außerordentlich heldenhaftes.

Kluge, wählerische Kunden sind ganz anders. Diese sind einflussreich. Sie sind gewöhnlich Kunden eines speziellen Anbieters, dem es persönlich nahe geht, wenn mal was nicht stimmen sollte. Hier ist der Kunde tatsächlich Kaiser, ein weiser Imperator, der über Wohl und Übel seines Anbieters entscheidet. Meiner Meinung nach zu Recht.

Und wenn es nach mir ginge, dann würde ich zusätzlich eine 100%ige Dummheitssteuer für Konzernkauf einführen. Auf der anderen Seite würde ich Firmengründungen in Deutschland legalisieren. Denn einseitige Industriepolitik, Bürokratie, Bildungssystem, Überregulierung, Gesetze, Lobbyismus und Konzernsubventionen verbieten oft innovative Gründungen.

 

Wenn der Kunde der Dumme ist, hat er es nicht anders verdient

Die Strafe, sich dafür dumm zu fühlen, dass er bereitwillig, aber leider unwissend, diese überbezahlten Egomanen in den Konzernetagen unterstützt, die halte ich für gerecht. Seine Strafe ist hier der ganze Ärger, die Enttäuschung und der Frust, Scheiße gekauft zu haben, um dann im Regen stehen gelassen zu werden.

Und den Kunden, der etwas besseres verdient hat, erkennt man daran, dass er sein Geld auch für etwas besseres ausgibt. Er tut es bei einem besseren Anbieter. Dort bekommt er selbstredend ein besseres Produkt und einen besseren Service.

Der clevere Kunde hat fast zwangsläufig auch einen besseren Stil, einen besseren Humor. Er befindet sich auf jeden Fall in besserer Gesellschaft. Und er lebt und erlebt Fairness. Alles wie von selbst. Weil er auf sich achtet. Und wer auf sich achtet, der achtet auch auf den richtigen Anbieter, der ihm glücklich macht.

Schlaue, mündige Kunden haben logischerweise gemeinsam, dass sie ihren Kauf nicht bereuen. Denn sie wissen, wofür sie ihr Geld bezahlen. Die sind schlau genug, um zu wissen, welcher Anbieter es wert ist, welcher Anbieter sich für sie verbiegt und reagiert, und zwar umgehend.

Schlaue Kunden wissen auch, dass man seine Nerven lieber schonen sollte und daher gleich Anbieter wählen, der jeden einzelnen Kunden gegenüber den Respekt erweist, den er für sein Geld und seinem Geschmack verdient.

Der clevere Kunde kauft dort, wo er mehr bekommt als bei der bekannten „Konkurrenz“. Das „mehr“ bestimmt er, der Kunde. Mehr Qualität, mehr Emotion, mehr Action, mehr Garantieservice, mehr Wertschätzung, mehr Respekt, Respekt und nochmals Respekt.

Und der intelligente Kunde wählt einen Anbieter, der besser und schneller reagiert als dieser anspruchsvolle Kunde es ohnehin erwartet. Er wählt einen Anbieter, der persönlich ist, Verantwortung trägt und wo er weiß, dass dieser ihm jedes Mal positiv überrascht.

Aber egal, ob dummer oder schlauer Kunde. Sie haben eines gemeinsam. Sie sind „die Wirtschaft“. Und nicht ein paar Megakonzerne, die statt Kunden zu dienen nur Märkte besetzen wollen.

Welche ‚Wirtschaft‘ willst du haben? Oder direkter gefragt: Wo bist du Kunde?