Stimmungskiller und Langeweile: Wie deiner Party nicht die Luft aus geht

Original image by Tony Nungaray

Wenn eine Party droht, langweilig zu werden, merkt man das meist zu spät. Und hinterher weiß jeder, dass die Party wieder scheiße war. Deshalb erkläre ich dir schnell und einfach, wie du Langeweile auf einer Party vermeidest.

 

Die Stimmung ist im Keller

Die Leute sitzen nur noch teilnahmslos herum. Kaum einer redet und die Musik plärrt lang hin.

Seien wir mal ehrlich. Die meisten Parties sind scheiße. Nur wenige sind richtig gut. Alle wollen weg. Die sitzen die Zeit ab. Und warum? Weil keiner sich richtig wohl fühlt. Viele sind auch gehemmt oder glotzen nur.

Die meisten aber denken: „Na bei dem brauchst du nicht mehr hingehen.“

Oder: „Nächstes Mal sagen wir lieber rechtzeitig ab.“ Oder „Der beachtet uns gar nicht. Willst du nach hause?“

Oder so: „Wie kann man nur so eine Party ausrichten!? Das kann ja unser 12-jähriger Matthew besser! Echt jetzt!“

Ja genau. ‚Matthew‘, der neue Matthias, der sonst immer Kevin hieß und deshalb jetzt alles besser kann. Aber bevor das passiert, lassen wir es noch mal richtig krachen, so wie es nur die Alten konnten. Das ist ganz einfach umzusetzen…

 

Eine Party ist wie eine gehobene Mahlzeit

Wenn du ein deftiges Essen im Restaurant bestellst, dann sieht das, was du serviert bekommst, meistens auch sehr gut aus. Das Auge isst mit. In einem guten Restaurant ist alles auf dem Teller besonders schön arrangiert und nicht überfüllt.

Die Zutaten müssen übersichtlich arrangiert, sprich passend zueinander getrennt, werden. Da hast du ein appetitliches Kunstwerk auf dem Teller.

Genauso so funktioniert auch eine Party. Allerdings nicht (nur) auf dem Teller. Sondern in den Räumen, wo die Party stattfindet. In deinem Haus, der Gartenlaube, der Kneipe oder dem Clubhaus. Aber bitte nicht in einer Mietwohnung.

Wer eine Party ausrichtet, muss – abhängig vom Umfang – Rücksicht auf die verschiedenen Charaktere der Gäste nehmen. Jemand, der sich gern unterhalten will, dem wird zu laute Musik stören. Dem Zuhörer ebenfalls — vorausgesetzt er will das Gesabbel auch hören.

Diese Gäste findest du dann bestenfalls in der Küche. Oder bei dir in der Garage. Oder auf dem Klo.

Jemand, der gute Musik hören will, wird sich an schlechter Musik stören (das gibt es auch umgekehrt). Sorge vorher dafür, dass deine Gäste dort sind, wo du sie haben willst, indem du die Musik richtig platzierst, einstellst und abstimmst.

 

Mit Zigarettenqualm ist es ähnlich

Großes (humorvoll selbst gemaltes) Schild oder mit Sand gefüllten Ascheneimer aufstellen, wo geraucht werden kann und wo nicht. Das funktioniert sogar Open Air im Garten. Die eine Ecke qualmt. Die andere Ecke nicht. So ist alles gut.

Und möglichst nicht direkt am Eingang rauchen lassen, wie es viele Restaurants erlauben. Das schreckt ab und kann unbewusst die Stimmung bei den anderen verderben.

Du kannst das alles auch missachten. Es ist ja deine Party und du hast das Recht zu experimentieren. Genauso wie ein Sterne-Koch das Recht hat, sein Gourmet-Essen zu einem unappetitlichem Brei zu mixen. Das wird schnell ungenießbar, genau wie eine gute Party unerträglich werden kann. Die Leute werden nicht gleich gehen. Appetit und gute Stimmung schon.

 

Räum Hindernisse aus dem Weg

Das ist wichtig. Trinkfeste Zeitgenossen darf man am trinken nicht hindern.

Bei Selbstbedienung müssen die Getränke und das Leergut Idioten-sicher platziert werden. Es muss leicht zugänglich sein. Und es muss noch leichter zu handhaben sein. Suffköppe sind Tollpatsche.

Falls du nicht auf solche Kleinigkeiten achtest, herrscht am Anfang der Party Verwirrung. Später Peinlichkeit. Und dann künstlicher Alkoholmangel.

Es dürfen keine Hindernisse zum Stolpern oder instabile Gegenstände zum Herunterreißen, wie beispielsweise Eimer, Besteckkästen, umher rollende Bierfässer, Torten und teure Spirituosen den Weg des ambitionierten Trinkers versperren.

 

Mäste nie die Gäste

Willst du Zombies züchten oder Leute unterhalten? Willst du eine Narkolepsie-Party oder einfach nur ‚Party‘?

Ein kaltes Buffet oder Essen a-la Carte ist gar nicht gut für die Stimmung. Denn angetrunkene Leute überfressen sich gern.

Wenn jeder fressen kann, wie er gerade Appetit hat, dann stellt sich eine Dauermüdigkeit ein, die die afrikanische Tsetsefliege mit ihrer Schlafkrankheit wie einen lausigen Amateur aussehen lässt..

Deine übrigen, noch nicht vom Schnitzel-Koma befallenen Gäste wollen in dem Fall lieber nach Hause. Am besten aber gleich direkt bei dir bleiben. Um zu schlafen.

Das heißt jetzt nicht, dass du deine Gäste hungern lassen musst. Auch das sich satt saufen ist nicht unbedingt jedermann’s Sache und will geübt sein.

Zum Glück gibt es einen alten italienischen Trick, um deine Gäste gleichzeitig satt und feuchtfröhlich zu halten.

Serviere relativ spät und nur einmal kleine und leichte Häppchen zum Futtern in begrenzter Anzahl, fertig auf einem kleinen Teller. Eine Person, ein Teller. Nachholen gibt es nicht.

Nach 15-20 Minuten werden deine Gäste ein Sättigungsgefühl bekommen, ohne gleich in die Kiste zu wollen. Die Party kann weiter gehen. Die Stimmung bleibt erhalten.

 

Fördere Grüppchenbildung

Grüppchen sind auf Parties stabil und halten sich eine Weile. Die sind also gut und damit förderungswürdig.

Also, falls bestimmte Gäste ähnliche Lebenserfahrungen, Weltanschauungen, Vorlieben haben oder zusätzlich eine andere (aber gemeinsame) Sprache sprechen, setzte sie an den selben Tisch. Das wirkt Wunder und zieht Kreise.

 

Original image by Tony Nungaray

Verkupple

Wird häufig verpennt. Aber genau das kann man – gleich mehrfach am Abend – versuchen.

Mische Single-Männer mit Single-Frauen.

Single-Gays mit Single-Gays. Oder was es sonst noch gibt und sicher bald geben wird.

Bring sie zusammen, stell sie einander vor und nimm dir Zeit dafür.

Du bist der Gastgeber.

Die sollen sich alle kennenlernen und nicht an einander vorbei feiern.

Es kann verdammt gut möglich sein, dass da jemand genau den kennen lernen kann, den er oder sie seit Jahren sucht.

Die Chance kommt nie wieder.

Hier gilt wie bei allem im Leben: Parties sind Chancen.

 

Rede mit jedem

So findest du nicht nur heraus, wo der Party-Schuh drück.

Du bist auch als Gastgeber dann nicht nur immer von denselben Leuten belagerter Dreh- und Angelpunkt.

Sondern zugänglich, persönlich und hoffentlich herzlich zu jeden, der ja extra freiwillig und auf ‚eigene Gefahr‘ zu dir gekommen ist

Rede nicht nur mit jedem.

Freue dich auch mit mit jedem.

Das ist letztlich der Grund für jede Party. Oder gibt’s da noch was…?