Original Image by Maxwell Hamilton

Ein paar Dinge vorne weg zum Dreck:

Dreck ist das Gegenteil von steril. Dreck ist Leben und Action.

Dreck ist dynamisch und er erzählt eine Geschichte.

Und jede Geschichte lebt vom Dreck.

Dreck ist immer echt. Und Dreck ist schmutzig.

 

Der letzte Dreck

…heißt es, um etwas oder jemanden nieder zu machen. Wenn es so was gibt, dann müsste es auch einen ersten oder zweiten Dreck geben. Das heißt, der meiste Dreck ist nicht der letzte, sondern noch einer davor. Ein etwas besserer Dreck sozusagen. Dann haben wir schon mal den vorletzten Dreck, irgend einen in der Mitte und natürlich auch einen ersten Dreck.

Dreck ist überall, egal, ob er an erster oder letzter Stelle steht. Er ist auch da, wo man ihn nicht sieht. In letzteren Fall ist er vielleicht nur unter den Teppich gekehrt oder gebleicht worden. Aber er ist immer noch da. Nur warum muss Dreck beim Normalbürger immer entfernt werden? Kein Tier tut das, außer Katzen und Waschbären. Richtige Künstler tun das doch auch nicht. Wobei einige von denen nicht dreckig, sondern eher schmuddelig und ungepflegt sind.

 

Kann man Dreck künstlerisch nutzen?

Ja.

 

Hat Dreck einen Wert?

Gib ihn einen und er hat einen. (Das ist nicht so einfach, deshalb geht dieser Beitrag weiter.)

 

Kann man mit Dreck Geld machen?

Nicht mit Dreck allein. Sondern nur mit den Dingen, die auch ohne den Dreck ihr Geld wert sind. Der Dreck wertet aber auf. Oder ab. Oder jemand will den Dreck los werden. (Reinigung, Entsorgung.) Du kannst saubere Dinge mit Dreck aufwerten. (Kunst.) Denn bestimmte Dinge sind erst dann richtig gut, wenn sie dreckig sind. (Abenteuer-Tourismus.)

Anders umschrieben: Wenn du Dreck liebst, dann zeig dich, wie du bist. Dreckig.

 

Keine Frage: Dreck macht Spaß

Da gibt es dreckige Worte für Autoren, dreckige Musik, dreckige Land Rover, dreckige Enduros und dreckige Straßen, damit es sich abenteuerlicher fährt.

Ich bin schon bei Schnee Motorrad gefahren. Nicht weil ich es musste, sondern weil ich es wollte. Warum? Der Sound war anders. Vom Schnee werden schrille und schnarrende Töne verschluckt. Zurück bleibt ein dreckiges sattes Bubbern, eines wie ich es auf trockener Straße nie zu hören bekomme.

Außerdem wird man schon verwundert beäugt, wenn man ein Bike mit Schnee und Matsch zwischen den Speichen mitten auf den winterlich eingeschneiten Parkplatz abstellt und einen abgesägten Hexenbesen in der Seitentasche zu stecken hat.

 

Original Image by Shawn Perez, Hynotica Studios

Ein Gefühl für Dreck

Dreck ist nicht immer schön. Aber Dreck ist ein schönes Stilmittel. Dreck kann sogar stilprägend sein.

Und Dreck sieht immer perfekt aus. Bei jedem und bei allem. Es gibt nie zu wenig oder zu viel Dreck. Dreck ist Dreck.

Die meisten können mit Dreck nichts anfangen. Alles muss immer wie geleckt (oder besser gelutscht) sein. Furchtbar. Und manche sind erstaunt, wenn sie hören, dass Dreck – je nach Betrachtrungsweise –  was gutes ist.

Ja, Dreck ist gut und fertig.

Möglichst immer glänzen zu wollen kann auf Dauer ganz schön anstrengend sein. Einfacher wird es, wenn du ein Gefühl für Dreck entwickelst.