Wie man richtig durchsäuft

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Jeder Genussmensch kennt das doch aus seinen Anfangstagen: Die schönsten Momente sind immer die nach den ersten Drinks. Danach kippt entweder die Stimmung oder man pennt ein. Genau das ist das Anfängerproblem.

 

Bei Profis läuft es (der Stoff) anders

Wo es beim jungen Anfänger schon zu Ende geht, da geht beim Alten die Tour erst richtig los.

Insider wissen es. Der Profi glüht vor. Er ist immer bereit. Das heißt nichts anderes als genießen von Anfang an.

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Die Alten kommen wie selbstverständlich schon angetrunken zum Besäufnis. ‚Angetrunken‘ heißt hier ‚bereits mitten drin‘ oder ‚warm gelaufen‘ oder ’schon bei der Sache‘. So jemanden kann eigentlich nichts mehr passieren.

Selbst wenn der Profi die ganze Nacht durchsäuft, so wirkt er auch weiterhin stocknüchtern. Und das Schöne ist, er hat weiterhin Durst. Durst bis zum Schluss. Wobei er weniger aufs Klo rennt als so mancher Jungspund in kürzerer Zeit.

Das kannst du auch, indem du stetig, aber zügig trinkst. Trinkst du zu schnell, geht es dir wie dem Anfänger und fällst um. Trinkst du zu langsam, vergeht dir der Appetit und kriegst einen Kater. Und aufs Klo musst du so oder so.

Im schlimmsten Fall leitest du damit eine ungewollte Entwöhnung ein. Aber soweit darf es nicht kommen..

Falls doch, willst du nur noch ins Bett. Und wer im Bett liegt ist unproduktiv und verpasst die Happy Hour. Kurz: Halb besoffen ist raus geschmissenes Geld. Weiter lesen…

Das ist Charakter

Original Image by rufus (rufusowliebat)

Wenn du Charakter finden willst, dann musst du in unserer heutigen Welt lange suchen. Darin ist eigentlich alles wissenschaftlich erklärt und mit Fakten und Messwerten unterlegt. Das reicht den meisten. Die Meisten sind aber die diejenigen, die keinen Charakter haben.

Der Begriff Charakter bedeutet gemeinhin Merkmal, Prägung, Eigenheit und Unterscheidung. Und Charakter bedeutet für mich auch Magie.

Richtiger Charakter ist mehr als eine Formel.

Nur so viel: Menschen können Charakter haben, sowie Persönlichkeit. Tiere aber auch. Dinge können Charakter haben, aber keine Persönlichkeit, können aber von Persönlichkeiten (Menschen) gemacht und erkannt werden. — So, der nächste Absatz wird wieder lesbar.

 

Charakter kann sowohl stören als auch geil machen

Es kommt schon darauf an, wer mit wem oder mit was in Berührung kommt. Aber trotzdem habe ich den Eindruck, das es Menschen gibt, denen Charakter generell wichtiger ist als anderen. Und anderen stört er wiederum.

Deshalb hat ein starker Charakter – vor allem der von Menschen – für viele immer auch was provozierendes. Da gibt es jene, die sich von Ecken und Kanten gestört fühlen. Schlimmer noch. Diese ‚Vielen‘ sind jene, die echte Charaktere unterbinden, unterordnen und (ihrem Weltbild, den gesellschaftlichen Normen) anpassen wollen…

…und ob sie es schaffen ist eine andere Frage. Weiter lesen…

Als ob du in deiner Freizeit Bomben entschärfst

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Hier mal ein Naturgesetz: Cool sind jene Leute, die es tatsächlich nicht nötig haben, auf irgend eine Art negativ zu reagieren. Egal, ob es um eine Belehrung, ein persönlicher Angriff oder sonst irgendwas geht. Sie wissen, wer sie sind..

Noch cooler sind solche Leute, bei denen niemand will, dass sie negativ (also defensiv) reagieren. Besonders cool sind jene Leute, die Vertrauen ausstrahlen und deren Nähe man sucht. — Weil sie eigenständig, aber nicht abweisend sind.

Ein Typ, der viel zu viel Gewese um etwas macht, mit dem will man am liebsten nicht gesehen werden. Selbst wenn es der eigene Ehemann ist. Und eine Frau, die ständig rumnörgelt und hysterisch ist, die stellt – egal, wie sie aussieht – ihren Attraktivitätschalter auf „Aus“. Der selbe Effekt tritt auf, wenn aus eigentlich guter Musik zu anderer Zeit Lärm wird.

Was ist cool? Ich würde es so sagen: Das wäre eine Person, die sympathisch ist und gleichzeitig so wirkt, als ob sie in ihrer Freizeit Bomben entschärft. Also jemand, der auf seine unnachahmliche, aber angenehme Art, präsent ist. Jemand, der charakterlich einen Fels in der Brandung gleicht. Dem nichts aus der Ruhe bringt und auch nein sagen kann – und dazu steht – selbst wenn diverse Idioten sich darüber mokieren. Weiter lesen…

Die alltägliche Pedanterie

Image by mrliquidator2

In keinem Land der Welt – abgesehen von Nordkorea – wird (gefühlt) so extrem auf die Pelle gerückt, beobachtet und denunziert wie in Deutschland. Vor allem wird kontrolliert.

D-Land hat richtig Probleme, mit Leuten, die hier Probleme machen. (Wichtigtuer, Zurechtweiser, Ordnungsfanatiker, Machtfrettchen.)

Es heißt ja immer, es gäbe zu wenig Polizeipräsenz.

Ich sage, es gibt zu viel zu viel. Wir haben eine Bullenplage.

Und dann noch an völlig falscher Stelle.

 

Fünf typische Beispiele

Natürlich als erstes die Bullen. Die kontrollieren Biker, ob die Auspuffe auch leise genug sind. — Einen Spießer erkennt man an der Pedanterie und dem zwanghaften suchen nach einen Einwand, wo es keinen gibt. Der freut sich, wenn der was findet und kennt deshalb keine Toleranz.

Amtsleuten kann man in Deutschland kaum aus dem Weg gehen, und denen entgeht auch nichts. Das kennt man auch aus englischen und amerikanischen Kriegsfilmen. Der stets kontrollierende Nazi findet – wie immer – irgendwas. Und dann gibt es eine drakonische Strafe.

Zig mal gehört: Sich in Deutschland aufhaltende Engländer und Nordamerikaner beklagen oft das Gefühl, ein Minenfeld zu durchlaufen, wenn sie sich durch den Alltag bewegten. Es lauerte immer ein Belehrer oder Bestrafer an jeder Ecke. Beispielsweise die Straßenbahn zu nutzen und den Fahrschein plötzlich nicht zu finden kann böse enden.

In der EU gibt es einschränkende Gesetze gegen den Tabakkonsum. Wegen der Volksgesundheit. Angeblich. In Schweden und Norwegen gibt es weit ungefährlichere (gesündere) Alternativen namens Snus. Der Import nach Deutschland ist allerdings streng verboten. Es wird genau kontrolliert und bestraft. Aber nicht so in anderen Ländern.

So richtig einen den Tag versauen kann einem der subjektive Eindruck (das heißt gefühlte Wahrnehmung) eines Beamten oder Vorgesetzten, wenn sie meinten, aus dem Bauch heraus entscheiden zu können, was erlaubt wäre und was nicht. Ein Bekannter musste 1995 sein damals neues Motorrad stehen lassen, weil der Bulle meinte, es sei unzulässig laut. War es (Ducati) aber nicht, es klang nur anders als der Trachtenträger es gewohnt war. Mein Bekannter bekam zwar recht, da Mopped zulässig. Aber vorher dieses Theater. Weiter lesen…

Wenn man jemanden schon von weitem erkennt

Original image by Kate (Carine06)

…dann ist dieser jemand entweder eine charismatische Person oder prominent. Jedenfalls fällt derjenige auf. Idioten erkennt man von weitem nicht so leicht. Die wirken eher bedeckt und unauffällig, manchmal auch abstoßend.

Auffällige Leute zeigen – sofern sie integer, also echt sind – ihr wahres Ich. Das ist was positives, für sie selbst und für andere. Sie haben nichts zu verstecken. Jeder weiß, woran man bei ihnen ist. Sie selbst stehen zu sich. Sie tolerieren so auch die Andersartigkeit von anderen, für sie gilt ‚leben und leben lassen‘. Aber leider ist dies in unserer gleichförmigen Gesellschaft selten.

Jeder will jeden ausstechen oder übertrumpfen, in dem der seinen nächsten punktgenau kopiert. Dieser Widerspruch ist das Dilemma. Jeder Klon erschafft sich selbst aus einem bereits existierenden Klon heraus, der wiederum bereits von einem anderen scheiß Klon abstammt. Weiter lesen…