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Ein typischer BMW-Fahrer würde wohl kaum einen Mercedes kaufen. (Beides deutsche Marken.)

Wer exquisite europäische Autos liebt, der schmäht amerikanische V8-Viecher. (Beide machen Spaß und klingen gut.)

Biker machen sich nicht viel aus Autos. (Ditto.)

Ein typischer Scotch-Trinker würde wohl kaum eine Pulle Bourbon kaufen. (Beides trinkbarer Whisky.)

Single Malt-Aficionados ignorieren gewöhnlich Blends. (Ditto.)

 

Der Russen-Fan würde wohl kaum Urlaub in den U.S.A. machen. (Hat beides seinen Reiz.)

Wer Rock hört, der hört kaum Pop. (Ditto.)

Android-Nutzer fassen kein iPhone an. (Funktioniert beides.)

Der Schwarz-Weiß-Fotokünstler mag keine Farbfotos. (Ist Quatsch, aber ich konnte nicht anders.)

Umgekehrt gilt für diese Aufzählung natürlich das Gleiche. Viele Leute sind Schwarz-Weiß-Denker, Schwarz-Weiß-Seher. Sofern man jene überhaupt noch als denkend oder sehend bezeichnen kann. Das heißt, wer das eine liebt, der hasst automatisch das andere. Weil er die andere Seite weder kennen noch schätzen will. Er will einfach nicht.

Ich, und womöglich auch du, wir sind da anders. Ich liebe beide Seiten, Klänge, Gerüche, Welten und Geschmäcker auf ihre Art. Ein Purist war ich nie. Eher der Kombinierer, Wechsler und Verhunzer.

Einseitigkeit führt zu Erfahrungslosigkeit. Man verpasst nicht nur, was es auf der anderen Seite der Medaille gibt. Sondern, dass die andere Seite genauso dazu gehört. Und Engstirnigkeit erlaubt einem nur in einem sehr begrenzten Rahmen zu leben. Wenn jemand die Einseitigkeit so vehement vertritt, warum zieht er dann nicht gleich in den Knast?