Ideen haben die im Kopf

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Jemand, der unter unter Stress steht, der wäre froh wenn er da wieder raus käme. Aber gerade dann passiert genau das nicht, weil eben der Stress kein freies Denken, keine Kreativität mehr zulässt, um dieses Dilemma zu lösen. Kinder wiederum müssen nicht kreativ sein und auch nichts lösen. Sie tun es trotzdem. — Einfach weil sie es können.

Kinder haben nun mal viel Energie, Spieltrieb und Neugierde. Und wenn Kinder statt Druck Langeweile haben? Dann kommen sie leicht auf dumme Gedanken. Genau das brauchen Kreative Erwachsene. Die Ideen sind schon im Kopf.

Aber sie müssen raus. Das Gute daran: Sind sie einmal raus, die Ideen, dann kommen neue an den Start.

Falls jemand nach Lösungen oder neuen Wegen sucht, dann sind Dumme Gedanken erst einmal besser als gar keine Gedanken. Sie sind oft die einzigen Gedanken, die man überhaupt hat. Wer hat schon immer schlaue Gedanken?

 

Lieber dumm denken als überhaupt nicht denken

Wenn Inspiration, Einfluss und Ideen ausgehen, dann ist nämlich jeder Gedanke willkommen. Und viele dumme Gedanken können zu einen schlauen Gedanken führen. Dazu kommt noch die Lebenserfahrung eines Erwachsenen, womit man zusätzlich noch reichlich ‚Material‘ zum kombinieren hat. Kinder haben letzteres nicht. Dafür aber Fantasie.

Fantasie ist Leben. Und wer richtig leben will, der sollte seine Fantasie auch nutzen. Viele trauen sich das nicht, weil Fantasie nichts mit Intelligenz oder Schlauheit zu tun hat. Fantasie fördert vielmehr Eigensinn und Originalität. Genau das darf ruhig erst einmal dumm sein.

Gerade für Dinge, die innovativ und originell sein sollen, gilt: Je dümmer, desto besser. „Besser“ bedeutet hier nicht zwangsläufig klüger, sondern abwegiger, dreister und verwegener. Und damit wird es innovativ und originell. Mit anderen Worten, neue Ideen müssen weder toll noch schön sein. Nicht einmal plausibel. Sie müssen in erster Linie nur eines:

Reizen. Reizen wie doll und verrückt. Und nur neues und ungewohntes reizt. Vor allem die Dummheiten davon.

 

Ohne Reiz kommt nichts in Gang

Wo kein Reiz ist, da schert sich keiner drum. Da schaut keiner hin, hört keiner zu, reagiert kaum einer. Erst der aktive Reiz zwing zu Reaktionen. Bis dahin gibt es keinen Grund zum reagieren.

Auch deshalb sind Kinder so gut im Reizen. Der Kleine quängelt an der Supermarktkasse so lange, bis er die kleine süße Flasche mit dem blauen Saft mit dem lustigen Etikett bekommt. Auch wenn Likör in der Pulle ist. (Und man sich später wundert, was aus dem Kleinen geworden ist.) Hauptsache Mutti hat erstmal Ruhe.

Ein Reiz kann provozieren, er kann führen, signalisieren und ablenken. Genauso ist es auch mit unseren Gedanken. Dabei muss nicht immer nachvollziehbar sein, wie ein Gedanke entsteht. Hauptsache er ist irgendwann da. So wie bei den Kids.

 

Ideen wie auf Knopfdruck

Am besten ist es, wenn man Gedanken wie auf Bestellung bewusst herbeiführen kann.

Du suchst eine Lösung für ein Problem. Das Problem muss man kennen. Es lautet in unserem Falle beispielsweise etwas schwieriges gebacken zu bekommen.

Der direkteste Weg um dieses Ziel zu erreichen ist, deutlich und voller Absicht über dieses Ziel hinaus zu schießen. Trotz oder gerade wegen der Schwierigkeiten, jenes Ziel überhaupt zu erreichen. – Was wahrscheinlich wirklich nicht klappen kann. Aber noch eins drauf zu legen, das konnte klappen. — Weil dann dein Ziel neu definiert wird. Das Ziel wird ein anderes, eines, dass viel weiter draußen und scheinbar noch schwerer zu erreichen ist als das eigentliche, alte bisherige.

Das Ziel wird plötzlich erreichbar, weil es jetzt ein anderes ist. Dieses ist zwar weiter entfernt, aber zugänglicher, und dadurch einfacher zu erreichen als jenes Ziel auf kürzerer Distanz.

 

Beispiel:

Ein Architekt, der 5 Häuser in einem Monat entwerfen soll, entwirft in einem Monat fünf Häuser. Und er liefert die 5 Vorschläge ab. In letzter Sekunde.

Ein Architekt, der 5 Häuser in einem Monat entwerfen soll, entwirft in 2 Wochen 10 exzentrische Luxus-Villen. In der dritten Woche macht er in Palm Springs er einen drauf. In der vierten Arbeitswoche macht er aus seinem Material mit Leichtigkeit 5 originelle Häuser, jeden Tag eines. Und dann liefert er die 5 Vorschläge ab. Pünktlich und ohne Stress.

Beide Architekten wurden vom selben Bauunternehmen für zwei unterschiedliche Standorte für den selben Preis beauftragt. Man könnte jetzt darauf spekulieren, welcher von beiden in ein paar Jahren die höheren Preise nehmen kann.

Auch wenn kitschige Luxusvillen ‚dumm‘ erscheinen mögen – er hat letztendlich keine entworfen, sondern normale Häuser. Allerdings hat er dafür in seinem Bereich neue Standards gesetzt. Der erste Architekt hat nur seine Arbeit getan. Aber beide haben geliefert, was verlangt wurde. (Was heutzutage und auf lange Sicht eben nicht mehr reicht.)

 

Dumm = Verboten; Verboten = Gut

Dumme Gedanken sind eigentlich nicht so dumm, sie sind eigentlich nur verbotene Gedanken. Frei nach dem Motto „Dafür wurden wir nicht beauftragt, also machen wir es nicht.“ Heben wir doch das Verbot schon mal auf und fangen gleich an zu denken: „Dafür wurden wir nicht beauftragt, aber wenn wir es trotzdem machen, spielt unser Kunde – wahrscheinlich – in einer anderen Liga. In jener Liga gibt es für ihn nur noch uns.“

Kein Kunde, kein Auftraggeber verbietet einem, bessere Arbeit abzuliefern als bestellt wurde. Hier setze ich noch einen drauf und sage, was für andere noch ‚verboten‘ ist, macht erst richtig Spaß. Für beide Seiten. Da entsteht kein Stress, sondern Freiraum. Warum? Weil man nicht mehr mit dem restlichen Pack konkurrieren muss, was Freiraum schafft.

Man hat Freiraum für noch mehr Kreativität und kann dadurch fast schon tun und machen, was man will. — Während man dafür bezahlt wird. Wofür nochmal?

Für die Ideen aus deinem Kopf. Also las sie raus. Heute. Solange sie noch in deinem Kopf sind, nützen sie dir nichts. Dann kannst du sie gleich mit ins Grab nehmen.

Die Faszination des Gefährlichen

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Spaß ist Lebensfreude. Aber alles, was Spaß macht, das ist auch gefährlich. Spaß ist oft teuer, zeitraubend, ungesund und potentiell tödlich. Spaß bringt Ärger und schafft Feinde. Zudem besteht permanente Suchtgefahr. Muss das so sein?

Ja. Es ist der Spaß, der uns den Spaß verdirbt. Und das ist völlig normal, es muss so sein.

 

Jemand, der Regeln aufstellt, versteht keinen Spaß

Ist dir nicht auch schon aufgefallen, dass die spaßigsten Dinge im Leben am meisten reguliert werden? Man selbst reguliert seinen Spaß beispielsweise schon durch das eigene begrenzte Budget, mangelnder Zeit, körperlicher Limits, mangelndes Vertrauen, lähmender Angst und so weiter.

Und wir bekommen ganze Bibliotheken voller Regeln von außen.

Äußere Spaßverderber sind die (selten sicherheitsrelevanten) Vorschriften im Straßenverkehr, Lebens- und Genußmittel oder der allgegenwärtige Zwang zur politischen Korrektheit. — All das ist streng reguliert, kontrolliert oder zensiert.

Ist die Gefahr nun gebannt, wenn der Spaß erst einmal weg ist? Das denken Behörden und böse Ehefrauen.

Spaß weg zu regulieren, um Gefahren zu bannen ist wie die Prohibition einzuführen, um Alkoholmissbrauch und Kriminalität zu senken. Was dabei heraus kommt? Frag Al Capone.

Wenn der Spaß genommen wurde, bleibt die Gefahr bestehen, sie nimmt nur heftigere Formen an und kommt meist hinten rum. Denn:

 

Aus der Spaß-Falle gibt es kein Entkommen

Warum?

Allein unsere innere Natur sorgt schon dafür, dass es immer schön gefährlich bleibt. Menschen (Männer direkt, Frauen indirekt über Männer) schauen danach, was ihnen Spaß macht. Ob sie es tun, ist eine ganz andere Sache, weil Zwänge und Regeln diktieren, was zu tun ist.

Das sind die normalen, täglichen Dinge, wie sich halbwegs um die Kinder zu kümmern, zur Arbeit zu fahren und abends noch die Oma im Knast zu besuchen. Alltägliches, dass einen nervt und vom eigentlichen Spaß abhält. So jemand klagt dann, dass er „kein richtiges Leben mehr hat“. – Weil es stimmt.

Durch diesen Spaßmangel entsteht eine Leere, die wie ein Vakuum in einem instabilen Behälter wirkt: Es kommt zur Implosion. Das heißt, der Spaß setzt sich schlagartig durch. Der zu kurz gekommene rastet aus und reagiert sich in Sekunden ab. (Jeder Autofahrer kennt das.) Und alle möglichen Gefahren kommen auf einem Schlag.

 

Dann lieber mit Absicht rein in die Gefahr

Anstatt sowohl der Gefahr als auch der Ödnis nur entkommen zu wollen, gibt es als echte alternative die Flucht nach vorn.

Es gibt immer die Möglichkeit, den Weg hinein in die Gefahr zu wählen um ihn dann konsequent zu (Ende zu) gehen. Also wenn schon Gefahr droht, dann bitte richtig. Richtig spaßig.

Also dann nichts wie her mit Action-, Mafia- und Gangsterfilmen? Her mit den Zockerkram, den Games of Extermination? Her mit dem Nervenkitzel aus sicherer Distanz?

Gerne, dann aber bitte einkalkulieren, dass all dies die realen Gefahren nicht bannt, sondern höchstens anfüttert, da bei Übermaß zunehmende Realitätsferne droht. Das heißt, wir müssen mit beiden Beinen im Leben stehen. Und wir müssen es mit echten Menschen zu tun haben. Face to Face. Genau das ist die Herausforderung, um die es hier geht.

 

Gefahr erschafft Helden. Das macht sie so attraktiv für PR Und Werbung.

Die Gefahr als Selbstzweck ist das beste natürliche Gegengewicht zur eigentlichen Gefahr. Gefahr wird so zum produktiven (intelligenten, nützlichen) Spaß. Richtige Gefahren sind meist versteckt und wenig offensichtlich und daher schwerer zu kontrollieren oder zu beherrschen. Wird sie deutlich erkennbar und leicht einzuschätzen, kann sie beherrscht, kontrolliert und damit instrumentalisiert werden.

Die Aussicht auf Heldentum wirkt unwiderstehlich, wenn dieses mehr als ’nur Gefahr‘ bringt. Gefahr muss bunt, deutlich sichtbar und verführerisch sein, indem sie gut riecht, schmeckt und klingt. Und vor allem betörend aussieht. Betörend heißt hier offensichtlich, als deutlich erkennbar gefährlich.

Das gelingt, indem die Gefahr etwas einladenes und aufwertendes hat. Wie? Indem sie sagt: „Hey, ich bin deine Herausforderung. Und wenn du mich annimmst, dann spielst du bei den großen Jungs mit! Aber hab‘ keine Angst, denn hier ist der grüne Knopf. Wenn du den drückst, dann bin ich ganz lieb, super sicher und dein Geld wert.“

Das ist der Nutzen, also ein Wert. Der Mehrwert, eines Streetfighters (das muscle car unter den Motorrädern) ist nicht der, möglichst schnell von A nach B zu heizen. (Obwohl es den Schein erweckt.) Sondern der des Angstmachers. Als Mann dazustehen, der keine Angst hat, ist hier der Helden-Faktor. Er ist derjenige, der das wilde Ding so routiniert-athletisch herre wird wie Chuck Norris eine gewöhnliche Kneipenschlägerei.

KTM beherrscht diese Masche perfekt. Deren ‚Super Duke‘ ist der Hooligan, der Schläger unter den Mopeds. Duke heißt – auf der Straße – Faust. Und der Fahrer ist jetzt wie Chuck Norris, der keine Angst vor der Faust hat und das ruppig-muskulöse Ding per Menü-Anwahl gefügig oder zu seiner Faust macht. Oder mit abgeschalteter Elektronik damit tanzt:

Derjenige, der hier den Spaß hat, ist lustigerweise nicht nur der Fahrer/Freestyler. Es sind tatsächlich auch all die Leute, die an der Entwicklung und Herstellung beteiligt sind. Das heißt, der Hersteller trägt den Wert seiner Produkte, also die Geilheit, auf ein höheres Level. Der Spaß an sich bleibt gefährlich, aber man macht was daraus. Mehr Wert, für alle.

Der Designer darf designen, die Tester dürfen rumrüpeln, die Ingenieure dürfen tüfteln. Anders ausgedrückt, das Gefühl von Geilheit bei den Kunden ist genau der Faktor, der es talentierten Leuten erlaubt, überhaupt ihren Talenten nachgehen zu dürfen und das Beste zu geben. Das beste, was die drauf haben. Und das ist viel. Viel mehr als nur Gefahr.

Heißt das jetzt, der Kunde finanziert den Lebenstil seines Lieferanten und das Wohlergehen von dessen Belegschaft?

Nein, der Käufer finanziert seinen eigenen Lebensstil, sein Image (Selbstbild) und gleichzeitig den Bestand der Firma. Alles andere würde nicht funktionieren. Jedenfalls würde er nicht so ein Produkt bekommen. Vielleicht ein gutes, aber nicht diesen österreichischen Kampftrecker auf 2 Rädern. — Das macht den Unterschied. Spaß ist genau wie die Gefahr immer ultimativ. Sonst kann man es sein lassen, sonst lohnt es nicht den Aufwand, sonst bezahlt keiner dafür.

Anderes, aber durchaus ähnliches Beispiel: Extremsportarten werden nur von zwei Sorten Menschen ausgeführt. Die einen verdienen Geld daran. Die anderen machen Extremsport, um einen Ausgleich zum langweiligen Job zu bekommen.

Dieser Ausgleich ist wichtig. Genauso wichtig wie der Wirtschaftszweig ‚Extremsportarten‘, der ein Ausgleich zwischen Job-Alltag und Gefühlen, und zwischen Kunde und Lieferant ist. Gäbe es keinen Ausgleich, wäre die Gefahr trotzdem da, allerdings ohne den Spaß.

 

Spaß ist so vernünftig, wie Gefahr unvermeidlich ist

Spaß ist dann am nützlichsten, am „vernünftigsten“ und am rationalsten, wenn man ihn ganz bewusst herbei führt und dabei mehr als nur sich selbst als einzige teilhabende Person mit einbezieht. Erst dann wird er faszinierend. Weil der Spaß an der Freude ja geteilt wird.

Diese Faszination ist das, was wir eigentlich suchen. Dann darf es ruhig auch mal ‚gefährlich‘ werden. Die Gefahr ist nun Währung und Thrill zugleich. Die Gefahr ist ein Preis, den wir zahlen. Sie gibt der Sache einen Wert.

Wir können die Gefahr in unserem Leben nicht vermeiden. Wir können ihr aber einen Ausgleich in Form von Faszination und damit einen Sinn geben. Aber ohne Gefahr läuft nichts.

Gefahr ist der faszinierendste Teil des Lebens, an ihr merkt man, dass man lebt. Gefahr kann man nicht einfach weg regulieren, wie einige das glauben. Zu viel Gefahr ist tödlich. Zu viel Leben (Rasen, Saufen, Sexen) ist tödlich. Leben ist faszinierend und daher gefährlich, denn es endet tödlich. Aber ohne Gefahr langweilen oder regulieren wir uns zu Tode. Und das ist das gefährlichste überhaupt.


Anmerkung zum Beitragsbild: Das Motorrad oben auf dem Foto ist eine für Wettbewerbszwecke gebaute Harley-Davidson XR-750 „Dirt Tracker“ aus den frühen 1970ern, dessen Motor wiederum grob auf dem der Sporty aus den frühen 1950ern basierte. Es war das Lieblings-Sprungeisen von Evel Knievel.

 

Komplett einseitig

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Ein typischer BMW-Fahrer würde wohl kaum einen Mercedes kaufen. (Beides deutsche Marken.)

Wer exquisite europäische Autos liebt, der schmäht amerikanische V8-Viecher. (Beide machen Spaß und klingen gut.)

Biker machen sich nicht viel aus Autos. (Ditto.)

Ein typischer Scotch-Trinker würde wohl kaum eine Pulle Bourbon kaufen. (Beides trinkbarer Whisky.)

Single Malt-Aficionados ignorieren gewöhnlich Blends. (Ditto.)

 

Der Russen-Fan würde wohl kaum Urlaub in den U.S.A. machen. (Hat beides seinen Reiz.)

Wer Rock hört, der hört kaum Pop. (Ditto.)

Android-Nutzer fassen kein iPhone an. (Funktioniert beides.)

Der Schwarz-Weiß-Fotokünstler mag keine Farbfotos. (Ist Quatsch, aber ich konnte nicht anders.)

Umgekehrt gilt für diese Aufzählung natürlich das Gleiche. Viele Leute sind Schwarz-Weiß-Denker, Schwarz-Weiß-Seher. Sofern man jene überhaupt noch als denkend oder sehend bezeichnen kann. Das heißt, wer das eine liebt, der hasst automatisch das andere. Weil er die andere Seite weder kennen noch schätzen will. Er will einfach nicht.

Ich, und womöglich auch du, wir sind da anders. Ich liebe beide Seiten, Klänge, Gerüche, Welten und Geschmäcker auf ihre Art. Ein Purist war ich nie. Eher der Kombinierer, Wechsler und Verhunzer.

Einseitigkeit führt zu Erfahrungslosigkeit. Man verpasst nicht nur, was es auf der anderen Seite der Medaille gibt. Sondern, dass die andere Seite genauso dazu gehört. Und Engstirnigkeit erlaubt einem nur in einem sehr begrenzten Rahmen zu leben. Wenn jemand die Einseitigkeit so vehement vertritt, warum zieht er dann nicht gleich in den Knast?

Das Gegenmittel zu Eitelkeit, Groll und Missgunst

Original Image by Shelley

Würdest du jemanden einstellen, der dich noch vor nicht all zu langer Zeit bei versammelter Mannschaft überstimmt, gefeuert und dir dein Lebenswerk entrissen hat, der aber auf seinem Gebiet brillant ist und der beste Mann wäre, den du kriegen kannst?

Würdest du mit der Konkurrenz zusammenarbeiten, wenn diese durch dich 100% mehr verdient und du gerade mal 50%?

Würdest du – falls du die Chance hättest – einen gerissenen, aber berüchtigten Mafia-Anwalt anheuern, um ein unschuldiges Familienmitglied (oder einen unschuldigen Freund) in einer verquickten Sache vor einem Justizirrtum oder einer unverhältnismäßigen Strafe zu bewahren?

 

Wenn du gewinnen willst, dann spring über deinen Schatten.

Sag zu allen obigen Fragen einfach Ja. Warum?

Dazu erzähle ich dir am besten zwei Geschichten, die erste hat mir so ähnlich mal eine alte rumänische Omi (so eine mit Kopftuch) erzählt…

Darin kommt eine gute Fee in die Walachei und besucht einen armen, kranken Bauern. Bei dem schaut es gar nicht gut aus. Die Schulden, die Nerven und die Gesundheit. Alles liegt im Argen.

Die gute Fee sagt: „Sogar ich habe dein Elend bemerkt und da ich Mitleid mit dir habe, kannst du selbst entscheiden, was ich für dich tun kann. Deshalb hast du einen Wunsch frei. Einen einzigen.“

Der Bauer überlegt nicht lange und antwortet wie aus der Kanone geschossen: „Ich wünsche mir nichts sehnlicher, als dass das gesamte verdammte Viehzeug meines neureichen Nachbarn stirbt.“

Hier endet die erste Geschichte. Sie zeigt, wie (selbst)mörderisch die meisten Menschen ticken. Daher die zweite Geschichte, welche von einem ganz anderem, inspirierenden Kaliber erzählt:

Natürlich kann man emotional werden und sich einreden, dass man kein Trottel sein soll und den selben Fehler nicht zweimal macht. Ich spiele auf den ersten Satz dieses Beitrags an. Denn darin ist die Situation vielleicht nicht ganz so klar, wenn man bedenkt, dass hier eine Person bei jemanden eine Stellung bekommt, den dieser doch selbst gefeuert, wenn nicht sogar gedemütigt hat. Mehr noch, diese Person wird zum Partner und Finanzchef.

Das heißt, sie bekommt exakt die selbe Position, wie damals. Das klingt verrückt, ist es aber nicht. Denn durch seinen Rausschmiss bekam unser Geschasster die Chance, etwas neues, maßgeschneidertes aufzubauen. Dort entscheidet jetzt natürlich nur einer. Und nicht nur das, aus einem Symbol des Alten entsteht nun das Neue.

Klingt alles gesponnen und viel zu weit her geholt? Dann frag Mark Reynier. Hier ist seine Nummer: +353 (0)51 303 508

 

Du gewinnst am ehesten, wenn andere noch mehr an dich gewinnen

Lass jemanden an dich gut verdienen. Dann verdienst du mit. Lass jemanden einen gigantischen Mehrwert zukommen, den er nicht erwartet (oder verdient) hat. Der erzählt davon. Bezahle und behandle deine Leute (Belegschaft, Partner; Zulieferer) überdurchschnittlich gut. Dann halten sie dir die Treue. Und suche nicht lange nach jemanden, den du nicht finden kannst. Nimm gleich den Besten oder den, von dem du weißt, dass er (auf seine Art) der richtige für dich ist.

Falls sich die Gelegenheit ergibt, mit dem Besten zusammen zu arbeiten, ergreife sie. Falls sich so schnell keine Gelegenheit ergibt, du aber jemand extraordinäres brauchst, warum suchst du dann nicht gezielt nach so jemanden? Schlimmstenfalls lehnt so jemand eben ab. Aber du musst nicht immer gleich das Allerschlimmste annehmen.

Und noch eines. Wer eitel ist, der arbeitet nicht mit den besten. Denn das würde ja seine Eitelkeit stören. Eitelkeit ist Stolz, und jener ist so kontraproduktiv wie einen Groll zu hegen. Suchst du langfristig Erfolg, geh in die andere Richtung.