
…ist klar, dass Zombies kein Gehirn fressen. Sondern rauchen müssen.
Seit Quentin Tarantino ist klar, dass Kunstblut für Kunst mit Blut steht.
Seit Zuck Zuckerberg ist klar, dass Freunde untereinander (meist) nicht befreundet sind.
Seit Dick Fuld ist klar, dass ein Bankraub (am besten) von der Bank durchgeführt wird.
Seit Seth Godin ist klar, dass Marketing keine Werbung ist und man dafür besser um Erlaubnis fragt.
Seit Angela Merkel ist klar, dass man keine Mutti sein muss, um Mutti zu sein.
Seit Gerulf Rieger ist klar, dass alle Frauen auf Frauen stehen.
Seit Galileo Galilei ist klar, dass Arnold Schwarzenegger nicht der Terminator ist.
Und seit Malkovich ist klar, dass Malkovich Malkovich ist.
Alles klar? Klar wie Qualm.
Begriffe schreibt man, genau wie deren auffälligste Eigenschaften, immer bestimmten Personen zu. Einige haben die Begriffe selbst geprägt. Andere bekamen sie wiederum von anderen Personen. Letzteres aber auch nicht ohne Grund.
Spike Jonze hätte Being John Malkovich natürlich nicht ohne John Malkovich machen können. Und John Malkovich wäre ohne Spike Jonze nie zum Kultschaupieler und Kunstobjekt geworden. Und Galileo Galilei in allen Ehren, ohne James Cameron wäre der Begriff „Terminator“ nur ein Fremdwort wie jedes andere. Und ohne Arnie wäre der Terminator nicht der, der er ist. Sondern ’nur‘ Cameron’s Einstand und ein weiterer Science-Fiction-Film mit Lance Henriksen als Cyborg.
Das funktionierendes Marketing nichts mit Werbung zu tun hat, das erfuhr ich erst von Seth*. Obwohl das auch in der Bibel steht.
Wäre jemand wie Angela Merkel nicht die deutsche Bundeskanzlerin, sondern die Regierungschefin eines x-beliebigen, anderen Landes — niemand würde sie „Mutti“ nennen. Dazu ‚braucht‘ sie die Deutschen. Muttis und demzufolge Mütter und Mutterfiguren als solches, sind im deutschen Kollektivbewusstsein mythologische Wesen mit besonderem Einfluss. Die Mutti sieht der Deutsche unbewusst in vielen Dingen: Dem Konzern. Die Behörde. Die Bildung. Den Vorgesetzten. Die Gruppe/den Verein. Den Staat. Das Gesetz, die Regeln, die Bullen.
Mark Zuckerberg hatte vor Facebook nie viele Freunde. Jetzt schon. Und jeder, der in seinem Netzwerk (FB) emsig klickt, anfragt und bestätigt, ebenfalls. Vor FB gab es nur ein paar echte oder ein paar falsche Freunde. Heute gibt es auf FB nur noch Freunde. Falsche gibt es nicht mehr. Es gibt – damit der Kindergarten perfekt ist – die Verunfreundung oder Entfreundung per Mausklick. Das geht dank Zuck Ruck-Zuck.
Wenn jemand deinen Namen kennt oder dein Gesicht erkennt, dann weiß er wohl wie du heißt oder vielleicht noch was du machst oder zu wem du so gehörst. Aber er weiß nicht wirklich, wer du bist. Das Wer kannst du entscheiden…
…durch dein Zutun, indem du an der richtigen Stelle zündelst
Du bist relativ schnell jemanden ein Begriff und meist ohne dein Zutun. Privat unter Bekannten oder in der Familie. Aber wenn du ganz bestimmten Leuten ein Begriff sein willst, dann am besten durch deine typischen Eigenheiten. Denn deine Macken und Schrullen sind auf Dauer am einfachsten zu kultivieren. Das ist eh schon all das, was an dir auffällt. Mach, dass es noch mehr auffällt.
Damit bist du deine ideale Zutat selber. Eben so, wie du tatsächlich bist. Oder sein willst. Dabei kannst du nicht dafür bekannt sein, als Gitarrist möglichst alt und verlebt auszusehen. Dazu musst du Mitglied bei The Rolling Stones sein. Die Stones sind die Zutat. Alk, Drogen und Weiber nur die Beilagen.
Und du musst keinen Bankencrash a-la Lehman verursachen, um den Begriff „Bankraub“ neu zu definieren.
Sondern einem bestimmten Detail oder einer Sache, die dir wichtig ist, eine spezielle Bedeutung geben. Oder richtig betonen.
Arnie würde in der Öffentlichkeit sicher anders wahrgenommen, wenn er James Cameron nicht dazu genötigt hätte, ihm anstatt Lance Henriksen die Hauptrolle als Terminator zu geben.
War Arnie einfach nur egoistisch, weil er den armen Lance die Rolle wegschnappte? Nicht wirklich. Henriksen, bereits ein Star, war es zwar nicht völlig egal, ob er den Bösewicht (Termi) oder einen Polizisten spielt. Aber er hat sich auch nicht sehr darum bemüht, der Terminator sein zu wollen, so wie es Arnie tat. Anders ausgedrückt, Arnold Schwarzenegger ist seine eigene Zutat. Er wusste davon und machte davon rigoros Gebrauch. Und schuf somit einen gigantischen Mehrwert für alle Beteiligten.
Manchmal sind es Gelegenheiten, die das Eine zum Anderen führen. Aber darauf sollte man sich nicht verlassen, wie bei einem Glücksspiel. Im Grunde reicht es bei den meisten schon, wenn sie bei dem was sie sowieso schon tun, eine Portion Querdenken mit rein bringen. Was vieles ändern würde. (Wenn man Veränderung will.)
Aber wahrscheinlicher ist, dass du genauso wie ich, dein eigenes Ding durchziehen willst.
In dem Fall gehen Veränderungen langsamer. (Nicht jeder lügt die Filmbosse an wie seiner Zeit der junge Filmjunkie Quentin T., um schnell einen Fuß in die Branche zu kriegen.) Aber wenn du selbst über längere Zeiträume eigentlich nie weg und immer wieder zur Stelle bist, dann festigt sich eine bestimmte Sache, die du vorangetrieben hast.
Diese Sache muss nichts großes sein, wie ein Film. Aber irgendwas, was es (lauf lange Sicht für jemanden) wert ist. Ich gehe sogar soweit zu behaupten, dass Querdenken der ultimative Ursprung für jeden Mehrwert ist. Dabei spielt es keine Rolle, ob du bereits in einer Sache drin steckst oder hinein willst oder – noch besser – selbst kreieren willst.
Was man über dich sagt, ob im Ernst oder im Witz, das kannst du vielleicht nie 100%ig kontrollieren. Womit man dich in Verbindung bringt, kannst du aber maßgeblich mit beeinflussen. Erst recht, wenn du etwas über einen längeren Zeitraum hinweg tust.
Sei kein Experte, sondern nur jemand bestimmten ein Begriff, den man erkennt und mit dir assoziiert. Kurz: Lass deinen Rauch aufsteigen.
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.