Volkswahn, Volks-Flat(-Rate), Volksverdummung, Volkskrankheit, Volksbank, Volksschule, Volkstümliche Musik, Volkssolidarität, Volkstheater, Volksverarschung, Volkswagen, Volksempfänger.

Du fühlst dich ‚vervolkt‘? Macht nichts, ich auch.

Alles, was mit der Silbe „Volks“ anfängt, scheint den Eindruck zu erwecken, dass es sich verkaufen muss wie verrückt. Oder das man es haben muss, weil es Volks-irgendwas ist. Und egal, ob es eine Krankheit ist oder nicht. Wenn „das Volk“ über irgend etwas jammert, dann muss man auch mit jammern. (Um nur nicht positiv aufzufallen.)

Und was die Begehrlichkeit von Volksprodukten anbetrifft (ich bin ja Entrepreneur und daher nicht volkskonform), ist für mich ‚Volk‘ kein Grund zum Kaufen, sondern zum Nicht-Kaufen.

Es macht vergleichbar. Denn das Volk ist ja so eine homogene und leicht manipulierbare Masse, die man durch den Fleischwolf dreht, damit dann Einheitsbrei herauskommen muss.

Kurz: Volk bedeutet Masse. Und Masse bedeutet die sicherste Möglichkeit, dass es sich darin besonders gut untergehen lässt.

Das Gegenteil sind auffällige, unbequeme und provokante Filme, Songs, Bilder, Produkte, Services, Ansichten, Gruppen, Konzepte und Ideen. Jene sind klein genug, um durch das Volksnetz hindurch zu schlüpfen. So können sie ihr eigenes Ding kreieren und ihr eigenes Ding selber sein. Denen interessiert es nicht, was das Volk macht (oder machen soll).

Denen interessiert nur eines: Aufmerksame Zuwendung zum Einzelnen, der sich wiederum für jene (oder was sie machen) interessiert. Dagegen stinkt blanke Volksnähe ab.