Sich selbst sein größter Feind sein — Warum nicht?

Die beste Möglichkeit, sich externe Feinde vom Leib zu halten ist, wenn du bereits selbst dein größter Feind bist.

Wenn du mit dir selbst konkurrierst, dann kannst du so gut werden, dass du ebenso konkurrenzlos wirst.

Wenn du dich künstlerisch oder schöpferisch oder kreativ selbst übertrumpfst, dann stichst du heraus anstatt dich einzufügen.

Wenn du wieder willen schneller lieferst, als es dir (auf Grund von Perfektion) lieb ist, dann bist du schnell genug auf dem Markt, dass du jeden Rivalen zuvor kommst.

Wenn es dir peinlich ist, etwas zu veröffentlichen oder in die Welt zu setzen, dann tue es gerade deswegen und blamiere dich, um das zu bieten, was noch keiner vor dir anzubieten hatte. Denn wenn es alle anbieten, dann ist es nicht mehr peinlich, sondern zu spät.

Und wenn du den (inneren) Feind zu deinem Freund machst, dann brauchst du keine weiteren Freunde mehr, bekommst sie aber genau deswegen.

Bauleiter bei der Post

Viele Menschen, eigentlich zu viele, arbeiten in Positionen, für die sie nicht das geringste Talent haben. Das tolle daran: Sie merken es nicht einmal. Deren Kunden aber schon.

Diese völlig fehl besetzten Personen können aber eines. Sie können einen Abschluss, eine Ausbildung oder irgendwas vergleichbares vorweisen, das sie dazu legitimiert, eben die Position im wahrsten Sinne des Wortes zu besetzen.

Personalchefs ignorieren hierzulande Talente, weil die nur auf die Papiere, Titel, Lebensläufe, Bildungsstätte oder die Namen schauen. Unterlagen gaukeln Korrektheit vor und geben gefühlte Sicherheit für Entscheider. Und sie erlauben die bequeme Art, nach den Vorgaben, dem Regelwerk zu verfahren. Malen nach Zahlen nennt man das. Und da sind die Deutschen wieder mal das, was sie sonst auch überall sind: Weltmeister.

Ich kenne persönlich jemanden, der nie KFZ-Schlosser gelernt hat, aber aufgrund deutscher Gesetzgebung diesen Beruf nicht aus üben darf. Er arbeitet jetzt als Hausmeister in einer Markenwerkstatt. Er ersetzt dort drei ausgebildete Schlosser, die wegen Kundenbeschwerden gefeuert wurden. Seitdem der „Hausmeister“ die Kundenfahrzeuge repariert, ist der Ruf dieser Fachwerkstatt derart gestiegen, dass sogar der Absatz von Neuwagen angezogen hat.

Nicht weit von hier gibt es eine Baufirma, die den Regenwasserabfluss auf einem Betriebsgelände so gebaut hat, dass das Wasser demnächst bergauf fließen muss. Der Abfluss befindet sich auf einer Erhöhung statt in der Vertiefung. Der Bau geschah unter der persönlichen Aufsicht eines Diplom-Bauingenieurs, der ständig mit einem Stapel Papieren rum gerannt ist, als ob er von einer Crack-süchtigen Wasserratte gejagt wird. Der hätte besser Briefträger werden sollen.

Und ein Baugenie verkauft am Schalter gelangweilt Briefmarken an alte Omis, während er von Objekten träumt und als Heimwerker oder Hobby-Maurer mit seinem nicht ausgelebten Bau-Drang die Ehefrau und die Nachbarn irre macht.

Ein letztes, aber sehr nerviges Beispiel sind diese grauenhaft verstümmelten (aber im original brillanten) TV-Produktionen aus England, wie Serien oder Dokus, wo einem mit diesen deutschen Stimmen alles versaut wird. Die haben Sprachfehler, sprechen Begriffe und Namen grundsätzlich falsch aus, haben keine Ahnung von der Materie, ahmen jedes Geräusch (z.B. Lachen oder Stöhnen) nach, klingen gekünstelt (typisch deutsch) oder wie studierte Cartoon-Figuren und verursachen bei mir den Drang, jene mit allen Mitteln zum Schweigen zu bringen.

Welcher Idiot ist dafür verantwortlich? Vielleicht ist es der einzige Deutsche, der weder das Zielpublikum noch die englische Sprache kennt, die letztere durchaus [nicht] versteht.

Jeder, der sich beruflich fehl am Platz fühlt und diese Missstände mit ansieht, sollte so langsam mal wissen, was zu tun wäre. Vielleicht den Job wechseln. Eventuell sich dem Korsett der Bürokratie entziehen.

Oder mehr Mut haben, mehr auf sich hören, mehr hinterfragen, mehr stören, mehr aufmucken, mehr rebellieren, mehr verdammte Regeln brechen. Oder sich einmal mehr neu erfinden.

Wenn kein anderer sieht oder weiß, was du wirklich kannst, es keiner zu schätzen weiß und du zusehen musst, wie Nichtskönner deinen Job erledigen und dafür noch regelmäßig Geld bekommen, dann zeige es denen, die dich brauchen.

Am besten auf möglichst unorthodoxe Art. Das Internet kann dabei helfen. — Wenn du langfristig denkst und in dich investierst und somit deinen Weg bereitest. Nicht selten auch über Umwege. Dann zeige, dass du es besser kannst als all diese Stümper und Amateure – oder wie ich sie nenne: ‚Bauleiter bei der Post‘.

3 Beispiele, wie du erkennst, dass du kein Narziss, sondern gesund bist

Die Welt und ganz besonders das Netz ist voll von Narzissten, so dass es beinahe schon weh tut. Aber ich habe eine heimliche Liebe für diese Typen. Genauer gesagt, eine Hassliebe. Denn fast jeder, der sich online präsentiert, ist bis zu einem gewissen Grad ein Narziss.

In abgeschwächter Form sehe ich das auch bei mir. Wie sieht es mit dir aus? Hier drei Beispiele, wie du erkennen kannst, ob du noch gesund narzisstisch, also im grünen Bereich bist:

 

Beispiel 1

Du bist mit Menschen in einem Raum zusammen, die den Ton angeben. Und die – vielleicht nicht ganz so gut wie du – redegewandt und unterhaltsam sind, sich dazu mit einem Thema beschäftigen, das wohl niemanden so liegt, wie eigentlich dir.

Während dessen bleibst du ganz entspannt, ruhig und lächelst zustimmend und geduldig, anstatt zu zeigen, wo der stimmgewaltige Al-Pacino-Hammer voller Ausdruck und Sprachfertigkeit samt fundierter Expertise hängt.

Du bleibst deshalb ruhig, weil du willst, dass das Haus deines Gastgebers noch steht, nachdem du es verlassen hast. Denn du hast Vertrauen und weist, dass deine Gelegenheit noch kommt.

Kurz: Du kannst – gerade weil es dir schwer fällt – anderen den Vortritt lassen und eine Zeit lang Nichtbeachtung und Ignoranz aushalten, ohne gleich dazwischen zu gehen, wie ein kläffender Köter.

 

Beispiel 2

Du willst gut behandelt werden. Du sitzt an einer Bar. Rechts neben dir setzt sich ein älterer Stammgast, zählt sein scheinbar letztes Kleingeld, bestellt einen Drink und fängt ein nettes Gespräch mit dir an. Kurz danach betritt ein berühmter Rockmusiker mit schwarzen Locken, Nasenpiercing, Sonnenbrille, Zylinderhut Baseball cap und Gitane Kaugummi im Mund die Bar, setzt sich links neben dir und bestellt einen halben Liter Vodka mit Schuss ein Glas Wasser und ein Käsetoast.

Er grüßt, du grüßt zurück und wendest dich wieder dem Stammgast zu, während dieser sagt, dass er gehen muss, weil er sich keinen zweiten Drink mehr leisten kann. Du zögerst nicht lange, bittest ihn zu bleiben, gibst ihm den nächsten Drink aus und unterhältst dich über Gott und die Welt, während der (eigentlich kumpelhaft-gesellige) Rockstar erstmal seine Ruhe hat, obwohl er direkt neben dir sitzt und du die letzten Tage World on Fire in Endlosschleife gehört hast.

Kurz: Du behandelst jeden so, wie du selbst behandelt werden willst. Völlig unabhängig vom Ansehen der Person, inklusive deines eigenen.

 

Beispiel 3

Du bist eine Ikone im Internet, betreibst einen Blog mit hunderttausenden von Lesern. Trotz der vielen Leute, die sich für deine Inhalte interessieren findest du die Zeit auf jede Email persönlich zu antworten, weil du das für wichtig hältst. Unter deinen Beiträgen beantwortest du jeden einzelnen Kommentar, anstatt willkürlich zu selektieren. Und du gehst auf deine Leser ein, zitierst sogar deren Inhalte, falls die welche haben.

Meine Meinung: Selbst deutschsprachige „Großblogger“ haben eine stets überschaubare Zahl von sinnvollen Kommentaren, die man in wenigen Minuten beantworten kann. Falls du nicht jeden antworten willst oder es dir zu „bunt“ wird, dann wäre es vielleicht besser, konsequent zu sein und die Kommentarfunktion zu deaktivieren. Der Fairness halber. – Ansonsten suggerierst du mir, dass du Kommunikation nicht mehr nötig hast, weil dein Sack bereits voll ist.

Kurz: Du nutzt das Internet und deine Website zur Kommunikation und nicht als distanzierte Ego-Bühne.

 

Fazit:

Wenn du dich in diesen drei Beispielen so oder so ähnlich wieder erkennst, dann ist alles gut. Dann würde ich dir auch gern einen Drink ausgeben, egal, wie dein sozialer Status ist oder wie viel Geld du gerade ausgeben kannst.

Kalter Kaffee

Also ich genieße keinen Kaffee, ich trinke ihn nur. Sagt man so. Und dabei bin ich relativ effizient. Abends mache ich mir um die 3 Liter Kaffee, kippe die Milch gleich rein und stelle ihn so in den Kühlschrank. Trinken tue ich ihn am Tag darauf.

Warum tue ich das? Erstens mag ich keine heißen Getränke und zweitens habe ich keine Lust, ständig neuen Kaffee zu machen. Daher die drei Liter, auf Vorrat. Und wenn Kaffee übrig bleibt, dann trinke ich den am übernächsten Tag.

Für mich ist das die beste Art Kaffee sowohl zu machen als auch zu trinken. Dabei könnte ich wetten, dass es kaum jemanden geben wird, der mir hier zustimmt. Für viele, besser die meisten, ist meine Art mit Kaffee ‚umzugehen‘ die denkbar schlechteste.

Was für dich das beste (ein Partner, eine Methode, Arbeitsweise, Geschäftsgelegenheit, Kunde, Stil, Produkt, Freizeit, Luxus, Erholung, Unterhaltung) ist, dass muss es noch lange nicht für jemand anderen sein.

Und was für viele das beste ist, das muss es nicht für dich sein. Das ist es eher selten.

Konformität oder individuelle Freiheit kann durchaus schon beim Kaffee anfangen.

Wer wenig Erfahrung hat, der hat dafür viele Möglichkeiten

Es gibt (oder gab) das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Dort, in den USA, war Erfahrung, die auf gewissen Regeln aus der alten Welt aufbaute nur bedingt von Wert. Improvisation und das Erkennen von Möglichkeiten brachte die Leute dort voran. Heute ist es Zeit für die Person der unbegrenzten Möglichkeiten. Egal, in welchem Land sie sitzt.

Aus den USA kommen immer noch Innovationen und Trends, die zu uns ins alte Europa rüber schwappen. Nach wie vor.

Amerikaner waren noch nie Systemdenker. Sie sind, historisch bedingt, notorische Quereinsteiger. Das Vorhandene interessiert dort keinen. Neues musste her. Immer wieder neue Lösungen. Die alten Amis waren angewiesen auf das Erkennen von Möglichkeiten. Zwar ist hier bei uns alles dermaßen überreguliert, so dass kaum Neues von gewissem Wert entstehen kann. Aber gerade deswegen ist es umso dringender, innovativ und kreativ zu denken.

Die Sache mit den Möglichkeiten fängt beim einzelnen im Kopf an. Und auf diesem Kopf muss nicht mehr zwangsläufig die kalifornische Sonne brennen.

Wer vieles ausprobiert hat, der hat auch viel Erfahrung, der kennt die Abkürzungen. Sofern diese noch vorhanden sind.

Die Welt ändert sich laufend. Man trifft auf Herausforderungen, die gestern noch völlig unbekannt waren. Damit werden Erfahrungen nicht wertvoller. Nur häufiger. Möglichkeiten aber auch. Und die sind real. – Für den, der sie erkennen will.

Erfahrungen mit Menschen sind die beständigsten. Trotz verschiedener Mentalitäten, Kulturen oder Zeitepochen ticken die Menschen nach wie vor meist ähnlich. Dagegen können sich Umstände, Gegebenheiten oder Rahmenbedingungen immer wieder ändern. Und zwar schneller denn je. Hier helfen Erfahrungen aus bestimmten Situationen heraus nur wenig bis gar nicht. Dazu kommt, dass die Welt sich immer ähnlicher wird. Die Unterschiede weichen auf.

Da wir Teil dieser Welt sind, wo sehen wir nun bei uns die Möglichkeiten, die wir haben wollen?

Eine Möglichkeit beispielsweise mangelnde Praxiserfahrung auszugleichen oder zu übertrumpfen ist, mit der täglichen Realität zu spielen. Dafür sollte man bereit sein, gewisse Feinheiten aufzunehmen, indem man sich etwas vom multimedialen Getöse entfernt. Die Feinheiten bestehen aus guten, schlechten und sehr oft belanglosen Details, die einem normalerweise herzlich wenig interessieren. Und wir wollen doch nicht normal sein, oder?

Wo nichts ist, da ist immer noch deine Fantasie. Die ist aber selten konform oder normal.

Wenn nun im real existierenden Alltag – wie so oft – nichts interessantes dabei ist, dann kannst (besser solltest) du all das, was du so aufsaugst mit deiner vorhandenen Fantasie oder Vorstellungskraft koppeln, also spielerisch kombinieren, verflechten. Während dieses gedanklichen Spielens erkennst du Möglichkeiten (Lösungen, Wege), die vorher – für niemanden (auch für dich nicht) – da waren. Kreativität braucht ein gewisses Maß an Wahrnehmung von Feinheiten.

Produktive Kreativität bedeutet, der Alltags-Story zwischen den Zeilen zu lesen.

Erfahrung kann keine Kreativität hervorrufen, eine intensivere Wahrnehmung der täglichen Einflüsse aber schon. Mit der Zeit bekommt man so ein Gefühl, so eine Ahnung, was demnächst so passieren könnte. So fängst du an, neue Lösungen für Probleme zu erdenken oder frühzeitig Trends zu erkennen. Wenn du eine Portion Mut hinzu mischst, wie bei den alten Amis, dann kannst du einen Trend setzen. Oder aber dich und dein Projekt neu erfinden.

Allerdings, einige brauchen wirklich viel Mut, um überhaupt einigermaßen schräge und damit kreative Gedanken zu haben. Ein erlerntes und damit selbst auferlegtes Denkverbot – sofern vorhanden – muss brutal durchbrochen werden.

Und falls du immer noch Erfahrung auf einem Gebiet brauchst oder dir eine Zutat noch fehlt, um deine erkannte Möglichkeit voll ausschöpfen zu können, dann nehme einfach die Erfahrungen oder ein funktionierendes System von jemand anderen.

Eines ist klar: Bevor die nächste Winter-Olympiade in Saudi-Arabien stattfindet und Holländer auf dem Mars zur Zeit der genmanipulierten Tabak- und Marihuanablüte viele Touristen anziehen, ändert sich für dich noch genug, um immer wieder neue Möglichkeiten zu entdecken. Aber zuerst entdecke in dir den alten Ami.

Der Geist von Onkel Adolf

Schon Hitler mochte das Rauchen nicht. Er war lieber für richtigen Dope. Echte Reichsdrogen, wie astreines Meth, gab es vor allem für seine Soldaten. Extra viel für die, die nicht in einem Mercedes-Cabrio an die Front chauffiert wurden.

Damals wurden die Aufputschmittel von oben angeordnet. Punkt.

Heute macht man das ganz einfach mit Leistungsdruck, damit ja keiner auf kreative Gedanken kommt und sich was besseres einfallen lässt, als nur für andere zu funktionieren.

Ich sehe es so: Während die Arbeits-Soldaten in den industriellen Wirtschaftskrieg gegen Indien, China und Japan ziehen, dürfen jene sich ihre Drogen heute sogar selbst aussuchen. Aber nehmen müssen sie sie. Denn wer keine Drogen nimmt, der ist im Nachteil gegenüber demjenigen, der dem Pillen-Turbo nicht mehr argwöhnisch widersteht.

Kurz: Der kleine Mann konkurriert und der Globalist (machtgieriger Welteroberer) profitiert.

Es ist schon interessant, wenn sich gesunde Leute Medizin besorgen, die langfristig krank macht und deren Herren rein gar nichts gegen die Ursachen tun. Im Gegenteil, die Pillendreher machen Umsatz und gewinnen Marktanteile.

Vielleicht schafft es ja mal einer aus der „deutschen“ Machtelite, dass klassisch-illegale Drogen legalisiert und industriell verarbeitet werden, um mehr Leistung aus dem Menschenmaterial zu holen. Heroin? Macht passiv und müde. Kokain? Vermindert die Konzentration und macht bloß Sex-geil. Marihuana? Entspannt und mindert die Arbeitsmoral.

Und Morphium? Ist wie Heroin, nur mit Göring-Faktor. Ein ganzes Regiment von bunten, dicken Hermann Görings kann keiner als Angestellte gebrauchen. War also schon damals blöd und irgendwie fehl am Platz.

Und Chrystal Meth? War lange staatlich verordnet, erinnert daher an die Fürsorge des Führers und wirkt enthemmend. Andererseits entsteht damit aber auch schneller gesundheitlicher Verschleiß, was zu offensichtlich wäre. Und vor allem besteht schon bei geringem Kosum latente Rüpel-Gefahr mit anschließendem Aufbegehren gegen die Obrigkeit. Wahrscheinlich ist es deshalb jetzt illegal.

Bleibt wie immer nur der Alkohol. Ich habe vergessen, der ist ja legal. Aber als Wirkungsdroge ist er eben billig zu haben. Und eines ist klar wie Vodka: Er betäubt den täglichen Schmerz, baut Stress ab und macht das Angestelltendasein erträglicher. Das gilt bis zum heutigen Tag.

Vielleicht hätte man das Rauchen nicht verbannen sollen. Oder gleich konsequent sein, Hitler klonen und diesen von Anfang an auf Droge setzen. Das wäre ehrlicher und als heutiges Vorbild wirklich authentischer, da leider passender.

Vielleicht nicht zu lange nach dem falschen Typ Ausschau halten

Falls du auf der Suche nach jemanden mit sehr speziellen Fähigkeiten bist, sei es ein Bandmitglied, einen Mitarbeiter, einen Partner oder Lieferanten. Dann könnte eine zu lange Suche bei einer zu großen Auswahl nach hinten losgehen.

Personaler gehen üblicherweise nach der fachlichen Vergangenheit (Lebensläufe, Referenzen, Ausbildung). Produzenten aus der Unterhaltungs- oder Medienindustrie casten üblicherweise einen nach dem anderen (Musiker, Schauspieler, Moderatoren). Und Unternehmer suchen sich den Anbieter oder Partner, der die Anforderungen (Produktspezifikationen, technische Daten, Qualifikationsprofil, Leistungsfähigkeit, Referenzen) für den günstigsten Preis liefert. Meistens.

Es gibt Leute, die suchen auf die gleiche Art sogar ihren Lebenspartner fürs Privatleben. Auch bei denen stehen eher „technische Daten“ (Titel, Beruf, Größe, Haare, Oberweite, Unterweite, Schrittweite, Habenseite, Titelseite, Schlagseite, Spurbreite) im Vordergrund, als die Person als Typ an sich. Das muss schief gehen, da bin ich überzeugt von.

Wer unendlich viel Zeit hat, der kann das alles gern tun. Und wer dann nach langer und penibler Auswahlprozedur den mit der besten Qualifizierung nimmt, wird neben hoher Qualifikation womöglich auch das eine oder andere Problem mit einkaufen. Das kann wiederum Zeit kosten, weil die Gefahr besteht, dass der „Neue“ nicht so recht passt.

Wer zu wählerisch beim Suchen einer Person ist, egal wofür, der wird Experte im Suchen. Nicht im Finden.

Es wird meist lange gesucht und nur jemand gefunden, der für dein Vorhaben summa summarum Durchschnitt liefert. Auch wenn er noch so gut sein mag, in dem, was er kann, leiden eventuell andere (Mitarbeiter, Partner, Kunden, Teilprojekte, deine Nerven, Budget) darunter. Eine lange Suche ist schon eines dieser Probleme.

Vielleicht passt ein super Experte nicht unbedingt charakterlich zu dir. Vielleicht ist ein potentieller Partner gar nicht in der Lage auch als Partner zu arbeiten, weil er es in der neuen Form (mit dir) nicht gewohnt ist.

Vielleicht ist ein herausragender (und billiger) Zulieferer es nicht gewohnt mit einem Unternehmen, wie deines zusammen zu arbeiten oder schlicht zu kooperieren. Vielleicht wird es trotz (oder wegen) aller Eignung auf irgend eine Art unangenehm.

Vielleicht ist der geilste Sänger für deine Band eine nervende Diva. Vielleicht weiß der bekannte Star-Schaupieler alles besser als der Regisseur. Oder dein „Star“ erscheint jedes Mal unpünktlich zum Interview, bei dem er – wie üblich – die mieseste Laune hat. Oder dein neuer Mitarbeiter macht im privaten Rahmen dein Unternehmen schlecht. Oder verfolgt nur seine eigenen Ziele.

Kann man solche Reinfälle ausschließen? Nicht völlig. Aber man kann die Wahrscheinlichkeit erheblich minimieren, indem man erst gar nicht lange nach jemanden sucht.

Falls du jetzt an Empfehlungen denkst, dann ist das eine Möglichkeit. Mit gewissen Restrisiken. Auch wenn ein neuer Mitarbeiter von seinem alten Betrieb gelobt wird, heißt das nicht, dass er genauso gut bei dir hinein passt. Vielleicht wird er ja nur gelobt, damit er bei dir unter kommt. Und das kann durchaus verschiedene Gründe haben, die nicht immer von Vorteil wären. — Trotz alledem sind Empfehlungen aus vertrauenswürdiger Quelle immer noch recht gut.

Im Grunde genommen spielt es keine Rolle, ob du jemanden über Empfehlungen, Ausschreibungen, Castings oder sogar aus eigenen Erfahrungen und Begegnungen bekommst. Das einzige, was wirklich auf Dauer zählt ist der Typ und weniger die Qualifikation oder sein Titel oder sein Status.

Ob es der oder die richtige für dich ist – egal für was – das merkst du im ersten Moment.

Falls dir so jemand begegnet, hör auf zu suchen und nimmt ihn. Gib ihm, was er haben will.

Kommst du mit dem Typ klar und kommen deine Leute mit ihm klar, dann ist der Rest ein Kinderspiel. Selbst wenn daraufhin andere (vielleicht sogar Kunden) dich für den Neuen kritisieren, halte ihn. Langfristig zahlt es sich aus, wenn der richtige ‚Typ‘ sich einfühlt und hinein wächst.

Der beste Typ für dich ist langfristig immer besser als es der, der überall nur der beste ist und den du lange suchen musst.

Solche Typen („Typen“ ist hier mal positiv gemeint), die einfach passen, die findet man selten über lange Bewerbungsgespräche oder Recherchen. So jemanden begegnet man ganz einfach und dein Bauch sagt „Ja“.

Ich hab es oft erlebt, dass der richtige Typ schon reichlich Zeit und Nerven spart, bevor er überhaupt für die eigentliche Aufgabe in Aktion tritt. Warum? Weil sofort die Chemie stimmt.

Sei immer aufmerksam, wenn du es mit neuen Menschen zu tun hast, mit denen du klar kommst, auch wenn sie dir (oder jemand anderen) nicht gleich in allen Punkten qualifiziert erscheinen. Halte einfach Zeit die Augen offen. Falls nicht, dann studiere die Unterlagen und mach‘ dich – vielleicht – auf was gefasst.

 

Jeder hat ’ne Macke

Genau. Die Welt ist ein einziges Irrenhaus, weil es zu viele Irre gibt. Damit meine ich nicht nur die, die das Sagen, also Macht haben. Sondern alle Leute in allen Schichten und Umständen.

Wie kannst du selber da noch klar im Kopf bleiben?

Gute Frage. Aber es hilft zu wissen, dass jeder eine Macke hat. So auch du. Und ich. Alle.

Die meisten bezeichnen eine Macke auch als solche. Und eine Macke bleibt eine Macke. — Wenn man es bequemerweise dabei belässt. Das gilt besonders in komplizierten und Regel-überladenen Gesellschaftsordnungen, wie der deutschen. Das fördert Zwänge, im Großen wie im Kleinen.

Eine Macke ist nicht gesellschaftskonform, obwohl jeder in der Gesellschaft eine hat. Das an sich ist schon widersprüchlich. Denn eine Gesellschaft besteht nun mal zu 97,8% aus Irren. Sie wird wird von denen sogar beherrscht.

Aber Irre irren sich (deshalb sind sie ja irre), wenn sie eine Macke zum Makel machen. Denn im eigentlichen Sinne ist eine Macke etwas sehr eigenständiges und hoch produktives. Und es ist das, was (den Charakter von) Personen zum großen Teil ausmacht.

Mit eigenständig meine ich einzigartig, unvergleichlich und unnachahmlich. Damit ragt man heraus und macht einen Unterschied.

Mit produktiv meine ich nützlich, gewinnbringend und profitabel. Mit ihr schafft man Wert und Bedeutung.

Wenn nun jeder ‚bemackt‘ ist, warum ist dann nicht jeder auf seine besondere Weise produktiv damit?

Weil die meisten Leute Angst vor der eigenen Macke haben. Das heißt, sie haben Angst vor sich selbst, und damit Angst vor den besten Teil ihrer selbst.

Fakt ist, eine Macke hat immer Auswirkungen. Sie lässt sich nicht wirklich verstecken, auch wenn viele ihr Leben lang genau das versuchen. Entweder zwingt sie uns sie zu kaschieren, zu Intoleranz, zu Gleichförmigkeit oder zu rigiden Strafaktionen. – Was die Welt zum gefährlichen Irrenhaus und viele Leute unglücklich macht.

Oder wir lassen die Macke einfach das sein, was sie wirklich ist. In dem Fall zeigt sie dann ihr wahres Gesicht und ändert ihren Namen wieder in den ursprünglichen zurück. Dann heißt sie nicht mehr Macke, sondern Kreativität, Inspiration, Neigung, Talent, Interesse, Energie, Leidenschaft. Und sie zeigt nicht nur den Weg, den jemand besser gehen sollte. Sondern gleich noch dessen Ziel.

Und wer kein Ziel hat, der irrt ziellos herum. Deshalb ist so jemand – wie bereits gesagt – ein Irrer. Davon haben wir genug. Man wundert sich darüber, aber man lässt es tagtäglich geschehen. Angefangen im Elternhaus und in der Schule. Somit kann für den Einzelnen nichts weiter aus seinen speziellen Eigenschaften werden, als… eine üble Macke.

Viele Dinge werden zu dem, was wir aus sie machen. Fangen wir bei der eigenen Macke an. Nicht nur, indem wir sie akzeptieren, sondern auch kultivieren. Denn mit dem Beleben deiner Macke holst du dein Leben aus der Zwangsjacke.

Kläffer

Ich habe den Hund von meinem neuen Nachbarn noch nicht gesehen. Will ich auch nicht. Aber hören kann ich ihn jetzt täglich von Punkt 18 Uhr abends bis 3:47 Uhr früh. Das Vieh hat seine festen Zeiten. Ich mag Hunde, die sich an Regeln halten. Und ich mag Hunde wie ich auch Menschen mag. Aber nicht alle auf die gleiche Art und einige überhaupt nicht.

Hunde haben Persönlichkeit und Charakter. Das haben Menschen auch. Bis zu einem gewissen Grad.

Unter den Menschen gibt es Wichtigtuer, Aufpasser und Streithähne. Wenn sie Hunde wären, dann wären jene die Kläffer. Die Ähnlichkeiten bei den Kläffern von Hund zu Mensch sind auffallend. Beide sind sowohl klein und grimmig als auch obrigkeitshörig (beziehen ihre Daseinsberechtigung vom Herrchen). Sie sind ebenso belohnungsorientiert.

Ansonsten beschäftigen sie sich mit Dingen, die sie nichts angehen, sich aber besser fühlen, wenn sie es tun. Und sie wollen immer alles sofort haben. Und jeder Tag läuft bei denen nach festen Regeln gleich ab. Und so weiter und sofort.

Aber. Ein bischen Kläffer ist ja jeder von uns.

Heutzutage kann man auch lautlos kläffen. Per Kommentar in Foren oder auf Medien-Webseiten. Das nennt man Trollen. Einige Blogs sind inzwischen so erfolgreich, dass sie deshalb getrollt werden. Das ist eine Auszeichnung für den Blogger.

Vielleicht würde ich, wenn ich einen gut kommentierten Blog hätte, einige Trolle drin lassen, nur um zu zeigen, dass mich jeder kennt. Inklusive des dümmsten Idioten.

Der Blogger (bin selber einer) kläfft ebenfalls mit seiner Tastatur. Der Marktschreier kläfft, damit er das Geschäft am Laufen hält. Der Politiker kläfft, um Politiker anzukläffen. Beim kläffenden Hund dreht es sich beim Kläffen auch meist nur um andere Hunde. Selten um Katzen, Flöhe oder Einbrecher.

Die Frage ist, ob wir was zu sagen haben. Und ob das, was wir zu sagen haben irgend einen Nutzen bringt oder eine höhere Bedeutung hat, anstatt einfach nur Lärm zu erzeugen. Egal ob hörbar oder nicht. Viele Leute stellen sich diese Frage genauso wenig, wie kläffende Hunde. Die Gemeinsamkeit ist, es geht höchstens nur um die eigene Bedeutung.

Wie du die Kluft zwischen Kurz- und Langfristig schließt

Es könnte vielleicht sein, dass das, was du zum kurzfristigen Überleben deines Geschäftsmodells tun musst, mit deiner langfristigen Vision nicht vereinbar ist. Es könnte auch sein, dass sich das Kurzfristige und Langfristige ganz einfach gegenseitig blockieren. Oder könnte es sein, dass es möglich wäre, beides doch noch unter einem Hut zu bringen?

Angenommen, du hast nur begrenzt Zeit, Wissen, Geld, Beziehungen (Connections) oder das Wohlwollen anderer. Und du musst jetzt (heute) Umsatz machen, also Einnahmen generieren, während du dein Geschäftskonzept auf lange Sicht solide und daher nachhaltig aufbauen willst. Dann könnten dir vielleicht auch folgende Fragen durch den Kopf gehen:

„Wie kann ich meine täglichen Einnahmen sichern und gleichzeitig die langfristige Vision im Auge behalten, ohne sie auch nur ansatzweise zu vernachlässigen?“

Oder anders gefragt: „Wie kann ich heute schon meinen Lebensunterhalt bestreiten, ohne damit die Zukunft und das Ziel meines eigentlichen Geschäftes (oder Projektes) zu opfern?“

Oder einfach gefragt: „Wie balanciere ich zwischen Realität und Vision?“

Auch wenn es erst einmal so aussieht, als ob wir das Eine gegen das Andere ausspielen würden, so ist es einfach nur eine Brücke, die wir für diese Kluft zwischen den beiden, also Kurzfristig und Langfristig, brauchen.

Um im Hier und Jetzt das Einkommen zu sichern und gleichzeitig eine Strategie auf lange Sicht zu verfolgen, die sich eines Tages auf nachhaltige Art auszahlt, müssen wir unsere Strategie-Teile so verschieben, dass sie zusammen passen.

Du kannst langfristig in dein Geschäftsmodell investieren. Und zwar bevor du damit überhaupt anfängst oder startest.

Und wenn du gerade beim Starten, Gründen oder Aushecken bist, dann ist es leichter, noch mal einen Schritt zurück zu gehen, als sich in die falsche Richtung zu verrennen. Also stoppe oder friere deine offizielle Gründung ein. Vorerst.

Das ist kein Aufschieben, sondern dein Vorhaben auf Stand-by zu schalten und aufzuladen. So wechselst du nur den Modus, bleibst aber voll betriebsbereit. Entweder bleibst du bei dem, was du bisher (oder bis jetzt) gemacht hast, z.B. dein Job. Oder du gehst wieder dorthin zurück, aber auf abgespeckte Art, das heißt eine anspruchslosere Tätigkeit anzunehmen, die genug Geld und Zeit für dich übrig lässt. Denn du willst ja nicht als Angestellter Karriere machen, sondern nur auf einen Zug aufspringen, der dich bis zum nächsten (Zug, Gleis oder Bahnhof) bringt.

Altbacken ausgedrückt bäckst du vorübergehend ein paar kleine Brötchen (für jemand anderen), um nebenbei die Zutaten zu sammeln und den Ofen warm zu halten, damit du später dein großes Brot backen kannst. Mechanisch ausgedrückt, um deinen großen Business-Motor starten zu können, nimmst du zuerst den kleineren Elektrostarter in Betrieb. – Läuft dann der große Motor, dann braucht sich der Elektrostarter nicht weiter zu drehen. Darum geht es.

Einfacher ausgedrückt, du benutzt das Kleine und Naheliegende, um das Große und Ferne in Gang zu bekommen. Zwar später, dafür aber mit höherem Nutzen und daher auch mit höherer Erfolgswahrscheinlichkeit.

Falls du noch in einem Job gefangen sein solltest, dieser anspruchsvoll ist und daher kaum Nebentätigkeiten zulässt, dann wechsele. Tue es so, als wenn du in einen anderen Tarif für irgendwelche Gebühren für irgendeinen Service wechseln würdest. Dieser Aufwand hier ist deine Strategie. Nicht mehr und nicht weniger. Wie gesagt, du willst ja nicht als Angestellter Karriere machen, sondern etwas in Bewegung versetzen. Aber vorher musst du deine Weichen stellen. — Das ist dein Hebelprinzip. Denn du weißt zu jenen Zeitpunkt, an was du zu hebeln hast.

Somit kannst du im Hier und Jetzt, in deiner Freizeit (oder sogar im Job), an deinem Business-Konzept arbeiten, an deiner langfristigen Vision. Das ist genau das, was du willst, worum es dir geht. Dadurch bekommst du die nötige Reife für dein Vorhaben, ohne all zu großen Druck ausgesetzt zu sein. Ebenso kannst du dich schon um deine zukünftigen Kunden kümmern, also deinen Markt ausloten und Verbindungen knüpfen. Und zwar ohne Angst und Stress, was erfahrungsgemäß nur zu falschen Entscheidungen führen würde.

Somit verschiebst du mittel- oder kurzfristig nur ein paar Puzzle-Teile innerhalb deiner Lebensorganisation, um mit höherer Erfolgswahrscheinlichkeit an einem späteren Zeitpunkt zu starten. Und dieser „spätere Zeitpunkt“ heißt nichts anderes als: Einzig langfristig.