Work-Life Balance ist weder balancierbar noch lebenswert

Die sogenannte Work-Life Balance hat zum Ziel, das Arbeitsleben mit dem Privatleben in Einklang zu bringen. Wer glaubt, das dieser Blödsinn funktioniert, der glaubt auch an den Weihnachtsmann.

Eines vorneweg: Man kann kein Ungleichgewicht balancieren. Man kippt entweder in die eine oder die andere Richtung. Und wer Widersprüche in Einklang bringen will, der hat schon allein damit genug zu tun.

Dann hat man nicht nur die Arbeit und das Privatleben am Hals. Sondern zusätzlich noch das unmöglich zu lösende Ideal der Work-life balance.

Work-life balance ist so, als wenn man gleichzeitig beschleunigen und bremsen will. Es ist pure Energieverschwendung und daher völlig idiotisch. Es ist bestenfalls eine Art Medikament mit Nebenwirkungen, dass die eigentliche Ursache nicht behebt, dafür aber neue Komplikationen auslöst.

Man kann, wie bei körperlichen Beschwerden, wie z.B. Migräne, den Schmerz betäuben. Auf Dauer verlieren aber selbst die stärksten Medikamente ihre Wirkung und kehren sich ins Gegenteil um.

Der Schmerz selber ist nur eine Alarmglocke, dass irgendwas nicht stimmt. Und wer eine Work-life balance braucht, bei stimmt irgendwas nicht. Und dieses ‚irgendwas‘ ist das, was das Leben bestimmt: Ein beschissener Job, der es nicht erlaubt, so leben zu können, wie man es eigentlich müsste.

Wer kann eigentlich so leben, wie er es eigentlich müsste?

Jeder. Jeder, der herausfindet, was er eigentlich müsste und dann sieben Tage die Woche arbeitet. Das klingt plump, ist aber realistisch.

Leben, also das Privatleben bedeutet Freude anstatt Ärger, Stress und Schmerz. Höre auf, es auszubalancieren und damit abzufälschen. Fange lieber damit an, deine Arbeit zu einem freudigen Ereignis zu machen. Kein Boss macht das für dich, eigentlich niemand. Mach du es, sonst macht es keiner.

Arbeit und Privatleben und Freude sind für dich hoffentlich ein und dasselbe. Wenn nicht, arbeite daran, dass es so wird anstatt Ungleichgewichte auszubalancieren. Eigentlich gibt es kein Privatleben. Es gibt nur ein Leben.