…diese Worte gingen mir seit Tagen (seit Freitag) durch den Kopf. Der Herr Doktor hat ja auch schon wieder Geburtstag. Und es ist gerade halb 5, Montagmorgen. Und ich bin kein Frühaufsteher, sondern einfach nur die Nacht auf geblieben. (Bin sowieso ein Nachtmensch.) Und ich beschreibe jetzt zu dieser Zeit, was ich nicht geschafft habe und warum.

Nur so als Warnung: Ich schreibe heute in eigener Sache und als Klokain-Dealer, was ich demnächst öfter tun werde. Auch wenn ich damit Leser vergraule, die sich den üblichen ‚Mehrwert‘ wünschen. Aber der eigentliche Wert sollte darin liegen, dass du hier live miterleben kannst, wie jemand (ich) ein Online-Business aufbauen will. (Ja. Nach wie vor.)

Und zwar trotz Schwierigkeiten, Fehlschlägen, neuen Barrieren und völlig ohne Ressourcen, wie:

Viel Geld für Auslagerung zeitaufwendiger Arbeiten (wie z.B. Programmierer). Oder für Werbung, Marketing(-Geschenke) oder Produktions- und Lageraufbau. Dies steht mir nicht zur Verfügung. Schulden habe ich inzwischen keine mehr, was an ein Wunder grenzt. Denn ich musste bisher eine im Jahre 1999 unterschriebene Bürgschaft für ein Familienmitglied über insgesamt 210.000 Euro abstottern (plus Anwaltskosten). Meine bisherigen Einkünfte als freiberuflicher Industrie- und Grafikdesigner reichten aufgrund dieser Verpflichtungen nicht aus, um darüber hinaus noch Startkapital anzusparen.

Viel Zeit für Social-Media-Aktivitäten, wie z.B. Bloggen oder Juristisches oder Bürokratie. Wenn du wenig Geld hast und gleichzeitig etwas aufbauen willst, dann musst du viel Zeit damit verbringen, fast sämtliche Arbeiten selber zu machen. Dazu gehört auch das ständige Einarbeiten in Programme, Tools, Services, Programmieren (Trial and Error) und Pflegen des eigenen Webangebotes. Anwälte fressen den letzten Rest an Geld auf. Zudem kommen endlose Recherchen, um auf der einen Seite die Aufmerksamkeit und das Vertrauen von potentiellen Kunden zu gewinnen und auf der anderen Seite die Suche nach geeigneten Partnern, um das geplante Angebot letztendlich stemmen zu können.

Viel Beziehungen für Community-Aufbau oder Networking und somit gegenseitiger Hilfe. (Meine persönliches Beziehungsnetzwerk ist in Deutschland begrenzt, da ich vor dem Start dieses Blogs nicht im Netz aktiv und berufsbedingt oft außer Landes war und somit kaum Kontakt zu Einheimischen hatte.) Die paar Deutschen, die ich kenne sind entweder Netz-faul oder als potentielle Kunden (oder Fans) für Klokain völlig ungeeignet. (Ich zwinge niemanden mein Produkt auf.) Zudem habe ich zur Genüge erfahren, dass – im Gegensatz zu z.B. den Amerikanern – die Online-Elite hierzulande digitale Außenseiter (oder schlecht vernetzte Neulinge) wie mich nur ungern eine Chance gibt. (Ellbogenmentalität.) Ein gängiges Vorurteil wurde somit für mich leider bestätigt. Ich habe aber unterschätzt, wie extrem das wirklich ist.

 

Ich bin frustriert.

Einige werden sich jetzt heimlich freuen (ergötzen, daran laben) — sofern jene diesen Beitrag hier überhaupt lesen. Andere wiederum fühlen sich in ihrer Skepsis gegenüber mich oder meinem Projekt bestätigt. Aber:

German Schadenfreude ist hier unangebracht. Warum? Es ist gar kein Schaden entstanden. Zumindest kein all zu großer. (Das Web-Hosting allein kostet mich 40* Euro im Monat.) Außerdem habe ich viele Leser inspiriert. Ich bin nur frustriert, dass der „Worst Case“ eingetroffen ist, der schlimmste Fall. Das heißt, ich habe damit gerechnet, dass ich es eventuell auch nicht zu Weihnachten 2014 schaffe, Klokain an den Mann oder die Frau zu bringen. Aber nur wenn alle Stränge reißen. Nun sind sie gerissen. Meiner Einschätzung nach habe ich es bisher nicht geschafft, genug Resonanz zu erzeugen oder Interesse für meine Idee zu wecken. Denn das wäre die Voraussetzung, um nachfolgend überhaupt ein Angebot (Klokain) ins Netz zu stellen. Die drei Gründe habe ich oben beschrieben. – Aus Lust wird so allmählich Frust.

Vielleicht wirkt mein Blog-Bild (ganz oben rechts) zu unsympathisch. Aber meine Selfies sehen da noch gefährlicher aus:

Lutzelfie

Den „Lieben Lutz“ zu spielen gefällt mir aber nicht. Dafür bin ich dann doch zu böse. (Oder zu schrullig. Oder zu bizarr.)

Zurück zum Thema. Skeptisch war ich von Anfang an selber. Immerhin mache ich das hier in der Hochburg der allem Neuen gegenüber kritisch beäugenden Skeptiker, argwöhnischen Spießer und Mies-Michel, in Deutschland.

Skeptisch war ich gegenüber meinem eigenen Projekt und gegenüber der Art, wie ich es angehe. Aber. Gesunde Skepsis ist erlaubt und sogar wünschenswert, damit man sich weder falsche Illusionen macht, noch Dinge vornimmt, die die eigenen Möglichkeiten übersteigen. So konzentriert man sich auf das für einen selber machbare. Um das einzuschätzen ist eine gesunde Portion Skepsis ganz gut.

Und noch was. Skepsis ist kein Grund, ein persönliches Ziel, ein Projekt nicht zu verfolgen oder eine Unternehmensgründung zu unterlassen. Skepsis ist eher hilfreich, um Veränderungen herbeizuführen, die einen möglichen Erfolg wahrscheinlicher werden lassen. Das heißt, vieles funktioniert nicht so wie geplant. Einiges aber schon. Auf letzteres, also dem, was erwiesenermaßen – auch wenn bisher nur in kleinem Rahmen – funktioniert, sollte man seine ganze Energie richten. Man sollte es verstärken, fördern und ausbauen.

In meinem, unserem Falle, dem Klokain-Kartell als Online-Business und demzufolge ‚Klokain‘ als käufliches Produkt bedeutetet es Änderungen an einer entscheidenen Stellen vorzunehmen:

Der Story.

Es ist mehr als nur eine nette Geschichte zu erzählen. Es bedeutet Authentizität bis ins kleinste Detail. Die Wahrhaftigkeit und Echtheit des Gründers muss unmissverständlich rüberkommen. Insbesondere am geplanten Produkt. Daran habe ich gearbeitet und dies werde ich ab jetzt stärker zum Ausdruck bringen, vor allem hier im Blog.

Ich stehe zu meinen alten Beiträgen, da sie eine Voraussetzung zu dem sind, was danach kommt. Das gilt für jeden, der online was in Deutschland vorhat. Wer sich angesprochen fühlt, dem empfehle ich auch meine alten Beiträge zu lesen. Diese geben meine Einstellung, meine Erfahrungen und mein Querdenken wieder. Sie sind Inspiration. Die ganze „Story“ ist Inspiration. Daher ist alles Inspiration. Und alles ist echt. Echt und schwierig und frustrierend. Von Anfang an.

Ich muss es schaffen, dass genug Kunden bereit sein werden, das Produkt im Voraus zu bezahlen. Genug bedeutet genug für eine Charge. (Ca. 4 bis 5 LKWs.) Anders ausgedrückt, mein Angebot, mein Produkt, muss so gut sein, dass ausreichend Leute mitspielen, um das Produkt herstellen zu können. Wie das aussehen und funktionieren soll, da bin ich selber gespannt. Zumindest werde ich darüber berichten.

Eines ist jetzt schon klar. Niemand der Klopapier braucht, wird Klokain kaufen.

Anders herum bedeutet es, dass jemand, der Klokain haben will, dieses aus einem ganz anderen Grund bestellt.

Genau darum wird es in einigen der nächsten Beiträge gehen. Ich hoffe, du bist dabei! Ich würde mich freuen. Auch über Feedback. Denn Feedback, Rückmeldungen oder Resonanz helfen, das Produkt noch reizvoller zu machen oder kundenfreundliche Änderungen an der Art des Angebots vorzunehmen. (Zu einem „Kartell“ gehört ja immer das Einverständnis oder die Absprache von Mehreren.)

In meinen zukünftigen Beiträgen wird es deshalb vermehrt darum gehen, warum Klokain gut für dich ist. (Im Ernst.) Oder warum du am besten die Finger davon lassen solltest. (Das ist richtig ernst.)

Heißt das, dass ich von nun an durchgehend nervende Werbung mache? Nein. Ich erzähle meine Geschichte weiter. Und vor allem möchte nichts lieber, als dir diese, meine Geschichte, zu Ende zu erzählen. – So dass auch du was davon hast.

[*40 Euro klingt viel. Ist aber relativ, denn für einen zuverlässigen Betrieb der Websites braucht man ein bisschen Leistung und guten Service.]