Machtvampire und das Blut der Masse

Warum haben Meldungen und Berichte in den Massenmedien immer häufiger fast den gleichen Wortlaut, die gleichen Bilder, die gleichen Meinungen und die gleichen Kommentare? Ganz einfache Antwort: Sie sind für die Masse bestimmt. Und wer die Masse hat, der hat die Macht (diese zu kontrollieren oder zu steuern und zu behalten).

Die Masse besteht aus Menschen, die sich den gesellschaftlichen Normen und Regeln fügen. – Keiner tut dies freiwillig.

Man fügt sich, weil es alle tun. Und wer dies tut, der tauscht die Möglichkeit seiner individuellen kreativen Entfaltung gegen die Existenz einer ängstlichen Kopie einer Kopie einer Kopie einer Kopie einer Kopie einer Kopie einer Kopie ein.

Alle fügen sich, weil es notwendig für sie erscheint. Aber keiner ahnt, dass auch er (oder sie) kreativ und damit von weit höherem Nutzen für sich und andere sein kann.

Und alle helfen, als Teil der Masse, mit, langfristig ihren eigenen Wohlstand zu vernichten. Das ist, als ob man sein eigenes Grab schaufelt, obwohl man leben will.

Wohlstand steht und fällt mit der Fähigkeit zu pro-aktiv angewandter Kreativität (auch Problemlösung genannt). Und Machterhalt verträgt sich nicht mit Kreativität, weil diese Wohlstand und Macht verteilen würde. Und es ist egal, wer dies tut. Es spielt keine Rolle, ob es Mark Zuckerberg oder Sergey Brin aus dem fernen Amerika hier groß tun oder du es hier im Kleinen tust. (Letzteres tue ich ja auch.)

 

«Deutschland ist ein geistiges Katastrophenland»Carl Jung (Schweizer)

Wo von oben herab diktiert wird, was man zu tun, zu denken und zu konsumieren hat, dort kann man keine geistigen Quersprünge erwarten. Dort erwartet man, dass alles gleich ist, mal mehr, mal weniger optimiert. Dort nimmt man in Kauf, dass wenige Konzerne den Markt beherrschen. Sowohl als Käufer als auch als Verkäufer. Der Konsumentenmarkt ist in Wirklichkeit ein Verkäufermarkt – die Konzerne verkaufen. Der Arbeitsmarkt ist ein Käufermarkt – die Konzerne kaufen.

Der Grund liegt darin, dass es in beiden obigen Fällen kaum nennenswerte Alternativen gibt. Schon gar keine inländischen, also deutsche, europäische.

Wenn man aber in einem System, wie wir es noch haben, (als Machtelite) profitiert, dann will man auch gar keine Alternativen haben. Vor allem solche, die den Systemprofiteuren ihre süß verdienten Profite streitig machen.

 

Wer konsumiert, der funktioniert. Das gilt auch invertiert (umgekehrt).

Den Leuten (hier die Masse) wird daher Glauben gemacht, das es keine Alternativen gibt und dass sie auch selber keine Alternativen schaffen können. Mit Alternativen meine ich einerseits Angebote, wo der einzelne „Konsument“ die Macht hat und nicht der, der einen was (als) ‚alternativlos‘ verkauft.

Andererseits wäre die selbe Alternative auch eine andere, eigenständigere Form des Einkommens. Basierend auf Kreativität, statt auf Gehorsam. Damit würde dann auch die Schere zwischen Arm und Reich wieder zugehen und die bisherigen Machtvampire vom der permanenten Massenblutspende so langsam abschneiden.

Um solche Alternativzustände herbei zuführen, da braucht es sehr viel an Kreativität, sehr viel an Mumm und damit einhergehend sehr viel an unangepasstem Denken. Und was haben wir momentan? Geistige Beschränktheit, anerzogene Denkverbote und mentale Barrieren, die bei Eigeninitiative nur Pleiten, Pech und Pannen befürchten lassen.

Auch ich bin oft frustriert. Bei meinem eigenen Tun. Aber gerade weil das eigene Vorhaben eine schwere Geburt ist, muss das dicke Baby doch irgendwann mal raus. (Das ‚Dicke Baby‘ kann eine Firmengründung, ein Event, eine Show, ein Produkt, eine Platte oder ein Service sein.) — Und richtiges Scheitern muss man den Deutschen wohl auch noch beibringen.

 

Wenn jemand nun ausschert aus der Norm der Masse und etwas neues kreiert, so wird er argwöhnisch von der Seite angesehen. Er stört ja die öffentliche Ordnung, jene die das System erhält. Und dieses System gilt laut Massenmedien und Bildungssystem als „Richtig“. Alles andere, neue und innovative hingegen, und alles, dass nicht sicher genug wirkt, gilt dagegen automatisch als „Falsch“. Das ist deutsches Richtig-Falsch-Denken, gewissermaßen die teutonische Variante des Schwarzweiß-Denkens.

Dieses entweder-oder-Denken verbietet kreatives Denken von vornherein und erstickt es im Keim. Kreativ handeln würde das praktische Lösen von offensichtlichen Problemen bedeuten, also Problemen, die bekannt sind (wie Bürokratie oder unheilbare Krankheiten). Und somit, dass Produktivität, Wertzuwachs, Wohlstand, Selbstbestimmung, Mitbestimmung und Mündigkeit auch dort Einzug halten, wo man schon gar nicht mehr weiß, was das eigentlich alles ist.

Dass es mehrere, ja unendliche Formen von „Richtig“ gibt, auf diese Idee kommt der Massenmichel erst gar nicht. Weil ihm das von oben (Lehrern, Chef, Eltern, Nachrichtensprecher) so gesagt wird. Er denkt in vorgegebenen Formeln. Dabei könnte er sofort umformulieren. So nebenher, im Kleinen, so unter dem Radar der Großen, der Autoritäten. (Letztere merken doch eh nichts mehr….)

Michel kann sofort einen Blog eröffnen und gerne nur einen einzigen Beitrag schreiben. Oder ein Manifest, oder ein eBook, oder eine einfache Website einrichten. Er kann Gedanken raushauen, die sich gewaschen haben. Er kann Hilfe anbieten, Lösungen vorschlagen und Ideen verbreiten, die echte Alternativen zum Massenmarkt sind. Er könnte sein Wissen, seine Meinung und vor allem seine Kreativität teilen und diese dadurch noch wertvoller machen. (Funktioniert heutzutage.)

Viele Leute waren insgeheim schon immer frustriert und haben durchaus einen Rebellen in sich, nur trauen sie sich nicht, wie so einer zu denken, geschweige denn sich öffentlich so zu äußern. Das typisch deutsche dabei: Nur selten bringt man eben genanntes mit überwältigendem Nutzen, Freude oder Spaß für sich und für andere in Verbindung. Doch nur so funktioniert es. Denn Schaden anrichten, das tun schon die etablierten Machtstrukturen. Und frustriert ist jeder irgendwie.

Also, wenn schon, denn schon. — Wenn du denkst, richtig zu liegen, dann geh der Sache nach. Wenn du denkst, falsch zu liegen, dann denk doch uns zu Liebe noch mal nach.