Wenn wir manch andere sehen, die in irgend einer Weise oben auf sind, dann sehen wir Lichtgestalten. Ich. Du. Wir sehen, was die alles können, was die schon in so kurzer Zeit erreicht haben, während wir weiterhin deren Staub schlucken. Und wir erahnen nur, wie unheimlich schlau, talentiert oder ausgewichst die alle sein müssen.

Das ist aber nicht unser, nicht dein Leben und es ist nicht unsere, nicht deine Schläue, Talent oder Ausgewichstheit.

Das Leben dieser Lichtgestalten ist nicht besser oder schlechter als dein Leben. Es ist anders und daher passt deren Leben und deren Stil und deren Art einfach nicht zu dir. Jeder Vergleich würde da schlimmer hinken und mürrischer machen als Dr. House nach einer ernsthaften Fehldiagnose.

Es wird noch schlimmer.

Wir haben manchmal (oder auch öfters) das Gefühl, etwas zu verpassen oder etwas nicht zu bekommen, was uns „zusteht“. Oder dass wir etwas nicht gebacken bekommen, was den anderen doch immer so leicht fällt.

Dieses Gefühl ist hinterlistig und sitzt genauso kurz angebunden in der gleichen Spelunke hinterm Tresen, wie die oben genannte Sichtweise.

Hier kommt’s: Was die anderen haben, das hast du längst auch. Hattest du schon immer. Nur in anderer Form, sozusagen in einem anderen Aggregatzustand oder auf einer anderen Frequenz.

Du selber nämlich hast Eigenschaften, die so manch Erfolgreicher glaubt, auch unbedingt haben zu müssen. Der Wert der verschiedenen Eigenschaften ist im Endeffekt immer derselbe. Dein Wert als Person und deren Wert als Person ist… derselbe.

Es wird noch besser.

Falls du den Eindruck hast, vom Leben benachteiligt zu werden, dass das Leben nur so an dir vorbei rauscht, ohne dir was von dem edlen Tropfen einzuschenken, den die anderen tagtäglich nur so runter kippen, dann bist du schon mal im Vorteil. Wenn du das willst.

Denn alles ist relativ. Und ein Wert, den eine Sache, ein Ding oder Zustand hat, der wird diesem nur beigemessen, angedichet und geschätzt. Es gibt keinen absoluten Wert an sich. Es gibt  – von verdünnt bis original Faßsstärke  – Wertschätzung. Nur die ist echt.

Ein amerikanischer Freund (nicht alle Amerikaner sind böse) hat mir ein seltenes Schulbuch über Custom Cars aus dem Jahr 1963 geschickt. Dort hat er unter anderem als Gruß hinein geschrieben:

„One man’s trash is another’s treasure!“

Wenn du tagelang durch die Wüste (oder Hölle) gegangen bist, dann weißt du den Wert eines billigen Mineralwassers sehr zu schätzen. Wenn du dich Jahre oder jahrzehntelang mit bloßen Händen durchschlagen musstest, dann weißt du einen Erfolg ganz anders zu schätzen als so manch ein an seine ewigen Erfolge gewohnter Wunderwuzzi.