Der rechtschaffene Bürger und Unternehmer, der unter der Behördenlast leidet und der angehende Gründer, paralysiert von der üblichen Beratungsidiotie, geraten unter die gleiche Fuchtel. Sie arbeiten für das System. — Das ist das Problem.
Ständige Kontrolle, Überwachung und Perfektionswahn von gelangweilten Beamten ersticken jegliche produktive Kreativität und damit auf jeden Fall das Gemeinwohl. — Und zwar Nachhaltig.
Gesetze, Verordnungen, Verwaltungsaufwand, Genehmigungsverfahren, Bürokratie, Kontrollen, Vorschriften, Gebühren und die nahezu garantierte Bestrafung bei geringsten Vergehen stutzen jeden Abweichler und Kreativen zurecht.
Dinge, die völlig überflüssig sind, werden zur Dringlichkeit. Und dringende Aufgaben – egal, ob wichtig oder nicht – werden als erstes zur Pflicht. Fakt ist, dass die europäischen und speziell die deutschen Bürger hilflos in einem krankhaften System-Geschwür von Nichtigkeiten gefangen sind, wie die Fliegen im Spinnennetz. Jeder Furz wird zum Notfall und jede Beamtenlaune zum Gesetz. Das hält die Beamten auf ihren Posten und treibt für alle die Kosten.
Mal ehrlich und ganz unter uns:
Um in solch einem erdrückenden Umfeld überhaupt den Überblick behalten zu können und kein Geld verschwenden zu müssen, kommst du um ein eigenes System (!) nicht herum. Viele verzetteln sich sonst, tappen in irgend eine Falle oder geben entnervt auf und prostituieren sich wieder für die Jobsuche. (Dich meine ich jetzt nicht. Aber vielen ergeht es so.)
Sollte man ein eigenes System errichten? Nein, das sollst du anscheinend nicht. Du sollst fleißig für die Großen und Mächtigen funktionieren.
Darfst du dein eigenes System errichten? Ja. Aber das sagt dir keiner.
Kann man überhaupt so etwas, wie ein System aufbauen? Natürlich, denn Berufsgangster und ausgewichste Ganoven tun das schon seit es Vorschriften und Gesetze gibt.
Kreativität und dessen systematische Umsetzung sind traditionelles Standardrepertoire im Gangsterhandwerk.

Dass heißt, man kann diesen Irrsinn der behördlichen Bevormundung umgehen oder für sich und seine Kunden nutzen. Am besten beides. Am allerbesten so, wie es unsere Freunde aus der Unterwelt tun würden.
Man sollte sich tatsächlich mal die Frage stellen: Was würde ein gelernter Mafioso tun? Dann dieses Gedankenspiel mal zu Ende spielen. Denn spielerisches Denken ist ja erlaubt. Es wird nur nicht gefördert.
Du weißt ja: Wer in einer Knebelgesellschaft wie wir sie haben, sich zähneknirschend an jede neue Verordnung hält, der kommt nicht weit.
Sicher, man kann sich diesem System beugen, ihm vertrauen, ihm dienen, indem man brav alles tut, was gefordert wird. (Machen leider die meisten.)
„System“ klingt gigantisch. Wie groß soll denn so ein eigenes System sein? Bitte so klein und übersichtlich, wie irgend möglich. Vor allen muss dein System kreativ und von einer Person (dich) beherrschbar sein.
Gibt es dennoch Alternativen zu einem eigenen System der Kreativität?
Du könntest versuchen Spießer zu werden, Lieb-Kind zu einem Vorgesetzten spielen und dich an einen Job klammern.
Du könntest einen bösen Brief nach Brüssel oder gleich nach Berlin an Tante Merkel schreiben. Du könntest vielleicht profitieren, falls du Anwalt, Steuerberater oder Funktionär wärst. Du könntest ein Produkt oder einen Service oder eine Beratung anbieten, die das Leben im System ‚erleichtern‘. Du könntest auswandern. Und du könntest kriminell werden.
Richtig gelesen. Werde kriminell, aber auf legale Art. Werde kriminell gegen Gesetze in deinem Kopf. Werde kriminell gegen feste Denkmuster. Werde kriminell in deinen Absichten, aber legalisiere sie bei der praktischen Umsetzung.
Jeder Kriminelle, der was auf sich hält, weiß – mehr oder weniger – wie man ein System umgeht oder austrickst. Die organisierte Kriminalität, wenn sie gut ist, schafft ihre eigenen Strukturen, ihre eigene Ordnung, die größtenteils immun gegen staatliche Bevormundung ist und sich darüber hinaus noch dessen Kontrolle entzieht.
Diese Leute, also die richtigen Kriminellen, die müssen kreativ sein, um ungestört ihren Geschäften nachgehen zu können. Teilweise sind sie so gut, das sie dabei keine Gesetze übertreten müssen. Sie arbeiten im gewissen Sinne legal.
Aber sie brechen öffentliche Regeln. Teilweise machen sie sich das System der Ordnung zu nutze oder profitieren davon.
Las dich von den Bösen inspirieren. Denke mal so, wie ein ausgebuffter Gangster es tun würde. Spiele mit Ideen und baue dir gedanklich ein eigenes System, eine Art ’neue Ordnung‘ auf, völlig unabhängig von der bestehenden.
Denke dabei langfristig, guck dir das momentane Behördensystem an und spinne dir aus, was von denen in naher Zukunft noch so alles verboten werden könnte und entferne dies schon mal vorsorglich, plane es als ‚verzichtbar‘ ein.
[Mit „verboten“ meine ich auch, dass viele Dinge behördlich zunehmend erschwert oder verkompliziert werden könnten.]
Breche Regeln und entziehe dich störenden Gesetzen. Bleibe aber im Rahmen der Gesetze, denen du dich nicht entziehen kannst.
Dafür nimmst du Elemente (Ideen, Bausteine) in dein Vorhaben hinein, die sehr polarisierend sein könnten aber von dir leicht kontrolliert, ersetzt oder für deine Bekanntheit genutzt werden können. Setze auf Einfachheit und gleichzeitig auf extreme Flexibilität. Baue dein System, deine Firma oder dein Projekt so auf, dass es jederzeit upgedatet werden kann.
Somit wirst du für die öffentliche Ordnung und behördlichen Kontrolleure zum Pudding, den man an die Wand zu nageln versucht und für potentielle Konkurrenten nicht mehr greifbar.
Denke dir dein eigenes System aus, aber benutze austauschbare Standardkomponenten. Dadurch profitierst du von Vorschriften (Industrienormen, Verfahren, EU-Auflagen), anstatt darunter zu leiden. Lagere Verpflichtungen und komplexe Dinge aus. An den besten, das heißt, den richtigen. Nicht den billigsten oder erstbesten.
Traditionelle Firmen verlieren ihre Kunden und ihren guten Ruf, wenn sie ihre Kernkompetenzen aus Kostengründen auslagern. Aber du bist kein Inhaber einer ollen Traditionsfirma, sondern baust ein Beziehungsnetzwerk, bestehend aus Auslagerungen auf. Als Prinzip und von vornherein im Sinne deines Kunden, um ihn ein besseres Produkt mit einem besseren Service zu bieten. Verlasse dich dabei auf dein flexibel aufgebautes Eigensystem und nicht auf das System der Behörden. Nur du bist der Zampano und daher für die Zufriedenheit, besser Begeisterung, deiner Kunden verantwortlich.
Ja, das alles macht mehr Arbeit, vor allem in der relativ langen Vorbereitungsphase. Aber die Arbeit wird sich lohnen, weil du dir so einen Marktvorteil erschaffst, indem du deinen Kunden einen Vorteil verschaffst. Kreiere und baue daher dein System um deine liebsten Kunden herum.
Und falls du kein Unternehmer sein willst? Dann kannst du das alles auf deine spezielle Situation übertragen. Jederzeit.
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.