Macht nichts. Dann finden wir eben den Weg in diesem Beitrag.
Mit „Kunden“ meine ich potentielle Fans, Käufer, Leser, Zuhörer, Gäste, Besucher, Passagiere oder Klienten.
Es geht immer um diejenigen, für die wir die ganze Arbeit (Projekte, Produkte, Sevices) eigentlich machen. So kann es bereits schwierig werden, wenn man nicht genau weiß, wessen Aufmerksamkeit wir nun gewinnen wollen. In vielen Fällen kennt man natürlich keine Namen. Aber wir haben idealerweise Beispiele, Ähnlichkeiten oder typische Interessen bestimmter Gruppen auf dem Radar. Vielleicht für uns (noch) äußerst schwer definierbare Gruppen oder Personen.
Nahezu jeder wird heute zugemüllt mit Informationen. Bei der täglichen Reizüberflutung aus allen Media-Abflusskanälen ist kein Platz mehr für neue Reize. Besonders dann, wenn diese den bisherigen Reizen zum verwechseln ähnlich sind.
Bevor wir uns überhaupt Vertrauen bei unseren Leuten (Kunden) erarbeiten können, müssen wir erst einmal deren Aufmerksamkeit gewinnen. Umgekehrt funktioniert es nicht. Wessen Vertrauen wollen wir gewinnen, wenn wir bis jetzt noch keinen einzigen haben, bei dem wir uns bewähren können? Wir brauchen zuerst seine Aufmerksamkeit.
Ein religiöser Prediger auf dem Marktplatz von Keinkleckersdorf samt der verchromten Pumpgun auf der Hutablage seines Autos daneben fällt auf. Aber nicht im konservativen Teil der USA. Sich eine Zigarre am Lagerfeuer anzuzünden würde sicherlich niemanden stören. In einer Parfümerie hingegen schon.
Sicherlich gehören viel Fantasie, Mumm und Beharrlichkeit dazu, das Unübliche im Herrschaftsbereich des Üblichen zu platzieren und sichtbar zu machen. Besonders wenn wir exakt denjenigen ansprechen wollen, der aus unserer Sicht gerne hätte, was wir anzubieten haben. — Kein echter Rocker kauft sich Parfüm. Sondern Motorradteile, Bier und Knarre.
Das Angebot muss zwar stimmen, aber vor allem muss es überwältigend sein. Oder es muss benötigt werden, aber nicht in der bisher angebotenen Form. Oder unser eigenes Angebot muss aus einem neuen Blickwinkel gesehen werden, so dass der Schwerpunkt der Konkurrenzangebote bei uns ein anderer ist. Obwohl es scheinbar den selben Zweck erfüllt.
Eine Vespa erfüllt den gleichen Zweck wie eine Harley. Sogar viel günstiger. Aber eine Harley wird aus einem völlig anderen Blickwinkel gesehen. Sowohl vom Hersteller (oder Bikeshop oder Händler) als auch vom Käufer.
Wenn wir aber Aufmerksamkeit bei denen gewinnen wollen, die uns vorschweben, dann ist großes Auftrumpfen eine Möglichkeit dies zu tun. Dummerweise ist es auch eine sehr aufwendige und kostspielige Vorgehensweise. Vor allem, wenn die angepeilte (Ziel)Gruppe schon alles hat (und sicherlich auch schon alles gesehen hat).
Ein Stück leichter kann man es sich machen, wenn wir das bieten, womit sich unserer potentieller Kunde entschieden wohler fühlt. Und wenn wir es anders liefern (können), wir ihn anders ansprechen.
Und wenn er uns vor lauter Drumherum und Lärm noch nicht wahrnimmt oder hört? Dann hört oder nimmt es ein anderer wahr, jemand mit gleichen oder ähnlichen Interessen. Keiner von den anderen muss gleich unser ‚Kunde‘ sein, aber dieser ‚Andere‘, der hat eine ‚Stimme‘, einen Zugang zum Tempel des (von uns) Auserwählten.
Wir müssen nicht immer selber singen, um unsere Musik an der richtigen Stelle hörbar zu machen. Wir können genauso gut Songwriter, Dirigent oder unser Radiomoderator sein. Wenn uns der direkte Weg versperrt ist, dann pflastern wir unseren eigenen. Eben indirekt oder auf ganz andere Art
Womit?
Mit dem, was wir momentan am besten tun können. Es sind Pflastersteine zu unserem Markt, zu unseren Leuten, zu denen, die wir unbedingt erreichen wollen. Denn keiner von uns hat nur ein Talent, dass er ins Spiel bringen kann.