Einige Leute unterscheiden sich nur dadurch von anderen, dass sie auf Grund von viel Zeit, Besitz, Position oder Glück ihre lieben (oder bösen) Mitmenschen mit Arroganz begegnen oder auf sie herab blicken. Oder sie absichtlich ignorieren.
Ich könnte das so stehen lassen, da ich unterschiedliche Menschen so akzeptiere, wie sie sind, plus ihrer Macken. Aber manchmal platzt mir der Kragen.
Wenn jemand etwas gemacht oder erreicht hat, dann freue ich mich mit ihm. Wenn er sich mit seinen (Resul)Taten rühmt, dann ist das kein Problem für mich. Der ist vielleicht nicht einmal richtig gut, indem, was er tut. In jedem Fall gebe ich ihm meine Anerkennung, meine Wertschätzung für seine ‚Leistung‘ oder ich mache gern ein Kompliment. Ich bin halt höflich.
Wenn diese Person aber im selben Augenblick mich vor den Augen anderer deutlich sichtbar ignoriert oder – alternativ – mich wie einen dummen Jungen hinstellt, dann stimmt was nicht mit demjenigen.
Es entsteht eine Positionsverschiebung. Zuerst befindest du dich in der Position des generösen, freundlichen und wohlwollenden Unterstützers. Sekunden (oder Minuten) später wird man wie durch Hexerei als Schleimer, Arschkriecher oder hirnlosen Mitläufer (oder Groupie) dargestellt. Vor allen anderen. Und das, obwohl du selber viel mehr drauf hast. Oder sogar dann, wenn du ein echter Kultstar bist, wie Tarantino.
[Edit: An dieser Stelle hatte ich ein Video eingestellt, dass leider nicht mehr online (auf YouTube) ist. Quentin Tarantino erzählte darin bei Craig Ferguson, wie er auf dem Filmfestspielen in Cannes einer eher mittelmäßigen russischen Filmemacherin Mut zusprechen wollte und ihr sagte, dass die russische Filmkunst sehr gut sei. Diese erwiederte nur, „Ich weiß, wir sind gut.“ Drehte sich um und ging weg. Die Frau war so dämlich, die wusste nicht mal, wer Tarantino war. Er wiederum fand die Frau einfach nur versnobt.]
Dabei sind diese versnobten Personen oft nicht einmal relevant für uns. In einigen Fällen ist das vielleicht anders. Zum Beispiel bei Vorgesetzten, Investoren, Funktionären oder einem Miesmacher im Bekanntenkreis. Also jemand, der einem immer wieder begegnet, weil man ihm schlecht aus dem Weg gehen kann. Von denen muss man sich langfristig trennen. Und vom dem Rest der Clique gleich mit. Punkt.
Einige Nichtskönner sind es vielleicht gewohnt, von vielen bestätigt zu werden. Anerkennung und Komplimente sind von daher nichts besonderes für sie. Jene suchen es sich willkürlich und ohne jegliches Feingefühl aus, von wem sie applaudiert werden wollen. Wir haben es mit einem Narzisst zu tun, der Probleme hat, andere überhaupt als ebenbürtig wahrzunehmen. So jemand erkennt nicht einmal einen Wink mit dem Zaunpfahl.
Miesen Typen eine zweite Chance zu geben macht selten Sinn. Obwohl ich es prinzipiell immer tue. Einfach aus dem Grund, weil man selber versehentlich mal jemanden auf dem Schlips treten könnte oder einfach jemanden mal übersieht (was mir dann Leid tut).
Aber eine zweite Chance bringt bei echten Idioten nichts, außer dass man deren Versnobtheit und Getue nochmal erlebt. Ich habe das nicht nötig. Und du hast es auch nicht nötig.
Was ist eines der schlimmsten Gefühle? Ignoriert zu werden. Ähnlich ist es mit Ablehnung oder Abweisung. Und genau das ist der Moment, wo unsere Alarmglocken schrillen sollten. Denn diese miesen Typen begegnen uns immer wieder, aber sie sind wichtige persönliche Wegweiser für uns, um Kurskorrekturen vorzunehmen. Das heißt, auch mal ein Stück weit alleine zu gehen, ohne gleich jeden ins Boot holen zu wollen.
Das ist nicht immer angenehm und erfordert Ausdauer. Aber Ignoranten kannst du es nie recht machen. Das ist ähnlich wie in einem schwierigen Vater-Sohn- oder Mutter-Tochter-Verhältnis. Auch dort wird (falls es denn so ist) all unsere Energie verschleudert.
Unser Leben ist wie ein Garten oder ein Club. Im Garten müssen wir immer wieder Unkraut jäten, damit die Pflanzen gedeihen, die wir gesät haben. Im Club (oder einer Bar) müssen wir immer wieder Leute rausschmeißen, damit sich unsere bevorzugten Lieblingsgäste wohl fühlen und wieder kommen.
Schneide die unangenehmen Menschen aus deinem Leben heraus wie faule Stücke und benutze deine gesparte Energie, um die Menschen zu entzücken oder Mut zu machen oder zu unterstützen, die das auch zu schätzen wissen. Nur bei denen kommt deine Hilfe tatsächlich an. Das gilt für den Freundeskreis genauso, wie für Geschäftsbeziehungen.
…falls einer zu sehr auf einem hohen Ross sitzt oder dich mit Nichtachtung brüskiert, dann hau doch einfach mal eine Mistgabel in den Hintern von dessen Ross… Aber andererseits, was kann das Ross dafür, dass auf ihm ein Idiot sitzt.
[Danke an Kubasto, dem Webdesigner, der dieses superbe Time Theme entwickelt hat. Er hat innerhalb von wenigen Stunden den von mir komplett versauten Code repariert. Sonst hätte ich nicht rechtzeitig weiter bloggen können.]