Nur noch 3 Beiträge wöchentlich (aus Kartell-technischen Gründen)

Dies ist vorerst der letzte Beitrag, den ich hier im Blog täglich veröffentliche. Dafür habe ich Gründe, die ich heute erkläre.

Dieser Beitrag ist zudem einen Tick ausführlicher. Falls es dich interessiert, wie es hier weiter gehen wird und falls dir was an der Idee des Klokain-Kartells oder der täglichen ‚Dosis‘ (Beiträge) liegt, dann lies nur weiter…

Ab kommenden Monat (Oktober 2014) — also ab morgen — werde ich „nur“ noch drei mal die Woche schreiben. Das wären dann pünktlich Montags, Mittwochs und Freitags. Das ist das absolute Minimum. Versprochen. Es kann passieren, dass ich zwischendurch an den anderen Tagen (Dienstag, Donnerstag, Samstag oder Sonntag) weitere, zusätzliche Beiträge bringe, aber nicht mehr regelmäßig.

Es ist nicht so, dass mir nach 430 Beiträgen innerhalb von 14 monaten nichts mehr einfallen würde. Aber gut geschriebene, lesenswerte Beiträge (und ich bilde mir ein, dass die hier gut sind) brauchen ihre Zeit.

Falls du es wissen willst (und du solltest es wissen): Im Schnitt investiere ich in einem Beitrag zwischen 1,5 bis 4 Stunden. Das ist viel Zeit. Das liegt daran, dass ich die meiste Zeit zum Korrekturlesen und eben zum Korrigieren vieler Fehler brauche (Satzbau, Rechtschreibung und vor allem Kürzungen im Text). Dazu kommen einige Recherchen.

Ganz klar, ich bin kein Seth Godin, der seine Expertise aus der Hüfte schießt, immer Volltreffer landet und dabei ohne Korrektur lesen zu müssen nahezu fehlerfrei schreiben kann. Der schreibt so schnell und präzise, wie er denkt. Das ist sein Metier, sein Ding. Und da gibt es noch einige andere, die das auf ihre Art ebenso gut können. Ich kann das nicht.

Wenn ich das tun würde (ich hab es versucht), dann sieht das Ergebnis so aus:

dyt s i  vooorlopig de laatste oddiciële bEitrrach  ,die dagelijks wordt gebupliZEERD DDOOOR MIJ: !“§$%&/()= Maar icc heb in ieder geval een van de redenen.

Das war nochmal der erste Satz in diesem Beitrag, allerdings in der Rohfassung. Im „Original“.

Scherz beiseite. Hier meine eigentlichen Gründe:

Ich möchte nebenher ein Unternehmen aufbauen, das eigentliche Klokain-Kartell. – Dem Versand von Klokain. Das ist zwar experimentell (wie es eigentlich jede Gründung ist), aber es veranschlagt einen erheblichen Aufwand und damit einen großen Teil meiner Zeit. (Allein die Organisation und der Shop/Newsletter-Aufbau sind sehr arbeitsintensiv.)

Und ich möchte mein Vorhaben in gewissen Kreisen bekannt machen. Das geht nicht nur über diesen (oder dieses) Blog.

Ich muss sozusagen meine Idee sichtbar machen und potentielle Kunden finden. Dazu muss ich vor allem auch interessierte Menschen finden, die die Idee weiter tragen als ich es alleine kann.

Ich möchte schon, dass meine Beiträge gelesen werden und auch dadurch (indirekt) Interesse am eigentlichen Produkt ‚Klokain‘ wecken. Aber genau dafür muss ich auch diesen/s Blog hier bekannter machen, was allein durch das tägliche Schreiben hochwertiger Beiträge nicht funktioniert. Was ich will, ist eine direkte 1:1 Kommunikation mit Leuten, die auf der gleichen Wellenlänge liegen, und zwar so weit, dass jene auf dieses Verrückte Projekt oder Produkt abfahren.

Solche interessierten Leute zu finden ist wie Gold schürfen. Das heißt, ich muss viel recherchieren, um jeden einzelnen überhaupt ausfindig zu machen, dann einen Weg zur Kontaktaufnahme kreieren und mich schliesslich persönlich um die Beziehungspflege kümmern. – Natürlich werde ich das nicht mit jedem Kunden machen, der Klokain bestellt. Das wäre bei angepeilten 7.000 bis 10.000 Bestellungen im Jahr ein bisschen viel. (Zum Vergleich: Ferrari baut im gleichen Zeitraum genauso viele Autos.)

Um die ersten Kunden, dem harten Kern, dem inneren Zirkel bemühe ich mich besonders. Diesen Leuten will ich zeigen, dass sie mehr sind als ’nur‘ Kunden. Sie sind V.I.P.s, First-Class-Kunden und haben den Status als Freunde, die mich sogar zu jeder Zeit privat um einen Gefallen bitten und sich dabei auf mich verlassen können. — Genau dafür will ich meine Zeit investieren. Aber nur, wenn jene das auch möchten. Ich dränge mich nicht auf.

Zurück zu den Beiträgen. Ich gehe nicht davon aus, dass jeder, der hier liest, auch automatisch Interesse am Erwerb von Klokain hat. Aber das ist in einem solchen Fall völlig normal und auch zu erwarten. Außerdem will ich auf unorthodoxe Art zum Querdenken anstiften und möglichst viele dazu inspirieren, selber etwas unübliches zu wagen. Ob du nun hier liest oder mal in den Besitz von Klokain gelangen möchtest. Du bist mir in beiden Fällen willkommen.

Allerdings braucht ein Blog Aufmerksamkeit von genügend Lesern, damit möglichst viele was von den Beiträgen haben.

Genau deshalb werde ich, obwohl ich jetzt weniger Beiträge schreibe, gleichzeitig das Kartell als Blog ‚vermarkten‘ und verstärkt meine Attitüden auch andernorts ins Spiel bringen. Und zwar dort, wo man die Idee noch nicht kennt, aber wo ich glaube damit einen Nerv zu treffen. Ich werde auf Menschen zugehen, manchmal direkt und manchmal eher indirekt.

Wie?

Ich habe mir überlegt – genauer, der Internetexperte Frank Katzer hatte mich im Vorfeld seines Facebook-Starter-Kurses vor kurzem direkt dazu inspiriert – andere Personen, auch Unternehmen zu vermarkten bzw. zu promoten, deren Klientel ähnlich der des Klokain-Kartells sind. Alles ohne jegliche Gegenleistung. Und teilweise ohne deren Wissen. Natürlich im Rahmen des erlaubten. (Aber dieser Rahmen ist grooooß.)

Damit versuche ich vermehrt Aufmerksamkeit bei den richtigen Leuten zu gewinnen, die ich bisher nicht erreichen konnte. Das von mir eher lieblos behandelte (und bisher nur privat einigermaßen „aktiv“ genutzte) Facebook wäre ein Beispiel dafür, wo es durchaus funktionieren könnte. Bisher hat es das für mich nicht. Das heißt, ich werde dort in absehbarer Zeit auch andere Inhalte anbieten, als hier. Dafür wird mehr Zeit benötigt. Jedes Medium ist halt anders.

Ich bitte selten um irgendwas, aber diesmal tue ich es ganz offen. Falls du einen Tip oder selber eine Idee hast, wo wir uns ‚einkloken‘ könnten, und sei es noch so absurd, so lass es mich bitte wissen. Ich wäre sehr dankbar dafür.

Oder auch anders herum:

Falls du selber was vor hast und gerne einen Rat oder eine inspirierende Idee oder einen Lösungsvorschlag bräuchtest, schreibe mir! Auch wenn ich nicht alles weiß, können meine Ideen und Erfahrungen für jemanden sehr nutzbringend sein.

Weder sitze ich auf einem hohen Ross, noch beiße ich. (Auch nicht das Maultier, auf dem ich sitze.)

Hier ist meine private Email-Adresse: lutz@klokain.de

Nicht lange rumfackeln. Schreiben!

Es ist durchaus möglich, dass wir uns bald auch woanders sehen. Denn das Kartell ist wie eine junge kleine Krake, die gerade das ‚Kraken‘ lernt. Die Frage ist weniger, ob es funktionieren wird, sondern eher inwieweit und vor allem wann.

Wie lustig darfst Du in Deutschland sein?

Es ist noch ein paar Tage gutes Wetter, das Fenster ist angekippt und du trinkst viel. Vielleicht sogar Limonade, Cola oder was saftartiges. Das ist Nervenfutter und daher mal erlaubt. Nach einer Weile wird es dir unbehaglich, da Wespen nicht offiziell fragen, ob sie rein dürfen. Die betrachten allein das Leergut schon als Einladung. Daher willst du es loswerden.

Eine Stunde später stehst du am Leergutautomaten im Supermarkt und hast den ganzen Einkaufswagen voll mit leeren Dosen und Plastikflaschen, die du nach Wochen der Zwischenlagerung loswerden, sprich ‚recyceln‘  willst. Idealerweise noch bevor die Wespen das übernehmen und zeigen, was sie drauf haben, indem sie daraus ein schönes Nest bauen.

Während du geduldig jede Pulle und jede Büchse einzeln in den Automaten schiebst, merkst du, wie die Warteschlange hinter dir länger wird and allmählich anfängt zu zischeln. Du glaubst zu hören, wie jemand sagt: „…kann ja mal auf’n Knopf drücken und erstmal die andern vor lassen…“. — also ‚ihn‘.

Da wirst du zum Engländer, denn Vorlassen gibt’s nicht. Wieder glaubst du Worte zu hören, wie „…mann, mann, mann   …nich’n janz’n Taaach Zeit hier…“. Diesmal von einer jungen weiblichen Stimme.

Jetzt fühlst du dich herausgefordert und wirst zum Amerikaner, drehst dich freundlich um und sagst charmant lächelnd:

„Sorry, ich hab‘ gerade ’ne Glückssträhne“. – So wie das Charlie Sheen tun würde. Statt entspannte Lacher zu hören siehst du hübsche, aber todernste Frauengesichter, die deshalb 27 Jahre älter wirken als sie eigentlich sind.

Mal im Ernst, mit Witz oder gar Humor ist es in Deutschland nicht weit her. Lustiges wird häufig gar nicht verstanden und als solches wahr genommen. Und Humor wird oft mit Albernheit verwechselt.

Die Leute sind Witz und Humor einfach nicht gewohnt, weil sie oft durch anerzogene Strenge und Anspannung in jeder Situation Regeln befolgen und das auch genauso von anderen erwarten. Da bleibt kein Platz mehr für Entspannung.

Die Deutschen nehmen sich selber viel zu ernst und meinen mit Unnachgiebigkeit Dinge zu ihrem Vorteil verändern zu können oder zu müssen. Dazu passt, dass sich kein Deutscher gern selbst auf die Schippe nimmt. Auch das könnte falsch, also wörtlich verstanden werden. Dann wahrt man lieber sein ernstes Gesicht.

Als Ausgleich lacht oder schimpft man über andere, völlig abhängig vom persönlichem Bezug zur Situation.

Hätte jemand in der Leere-Flaschen-und-Dosen-Schlange den Mumm gehabt, dich freundlich (oder gewitzt) zu fragen, ob er, sie oder es (?) vorgelassen werden könnte — da er, sie oder es sehr eilig hat. Du hättest dieser Person sicher den Gefallen getan. Statt dessen wird gegrunzt und gemurmelt. Aber sehe es doch so: Wenigstens du hattest deinen Spaß.

Zurück zum Supermarkt um die Ecke:

Langsam hast du es geschafft und bist alles los. Und obwohl du fertig bist, den Leergut-Bon ziehst und direkt wieder in die Zuckerwasserabteilung gehen willst, siehst du, dass die Leute, die erst ungeduldig hinter dir warteten, es auf einmal nicht mehr ganz so eilig haben. Die verschwinden alle im Labyrinth der Warenregale. Und das alle gleichzeitig?

Du bist verwundert und checkst mit einem kurzen Blick noch mal den Automaten. Der ist zwar betriebsbereit. Aber du kapierst, dass es doch noch ein Weilchen dauern wird, bis auch die letzte Wespe den Weg da raus gefunden hat.

Als was würdest Du gern wieder geboren werden?

Vielleicht als Frettchen, Geier oder Erdferkel? Oder doch lieber als Fleisch fressende Pflanze, Pest-Erreger oder Motte?

Nichts dabei? O.K. Dann sollte ich dich besser fragen, als wer du wieder geboren werden willst? Damit meine ich jene Person, die du gern wärst.

Darüber hin und wieder mal nachzudenken wäre für uns alle nicht schlecht, denn das würde – Stück für Stück – offenbaren, wer wir wirklich sind.

Die fortschreitende Erkenntnis darüber, was für eine Type du eigentlich bist, hilft dir die Frage zu beantworten, wer du sein willst. Und wie du diese Person sein kannst. Ohne extra wieder geboren zu werden.

Wenn du dich selbst immer mehr erkennst, dann wirst du dahinter kommen, wie du alle Hebel in Bewegung setzen kannst, um exakt diese Person zu werden, die du innerlich längst sein willst.

Vielleicht musst du gegenwärtig nach der Pfeife von jemand anderem tanzen oder es lagern noch Altlasten auf deinem Hinterhof. Die einzige Person die das aus Welt schaffen kann, ist diejenige, die man gern sein will. Einige sind es bereits, andere wissen es noch nicht.

Miserabel oder verrückt?

Mit der Verrücktheit ist es in deutschen Landen nicht so einfach. Verrückt kann gut aber auch schlecht sein. Das sehe sogar ich ein. Das Verquere daran ist, in Deutschland gibt es offiziell keine guten Verrückten. Sondern nur schlechte, also ‚pathologische‘. Aber die Misere hingegen ist gesellschaftlich voll anerkannt und völlig normal. Jeder jammert doch gern.

Produktive, kreative Verrückte darf es in D nicht geben. Denn das sind Abweichler, und Abweichler sind unerwünscht. Die deutsche Sprache entlarvt sich ja schon selbst: Wenn beispielsweise mehrere Stühle in einer Linie aufgestellt sind und nur ein einziger wenige Zentimeter verrückt wird, dann ist er wahrscheinlich nicht mehr auf Linie. Er ist jetzt gut sichtbar.

Keine Panik, verboten sind Verrückte hierzulande (momentan) nicht. Die werden nur ‚weg erzogen‘, gehirngewaschen. Aber Vorsicht, das geschieht überall. Und je älter man wird, desto weniger merkt man es.

Die Gesellschaft, die angepasst dem System der Mächtigen folgt, duldet Verrücktheit nicht. Warum? Weil all die Konformisten, Angst- und Ordnungsbürger dem System sonst nicht zuarbeiten und es damit aufrechterhalten können.

Der Verrückte an sich macht Angst. Deshalb darf er, egal ob gut oder schlecht, bloß nicht Realität werden. Er bedroht das Establishment. — Wenn er gut ist. – Deshalb ist er schlecht. – Schlecht für jeden Linientreuen.

Fakt ist, jeder hat ne‘ Macke, jeder ist von Natur aus verrückt. Und fast jeder hat Angst vor der eigenen Verrücktheit. (Obwohl sie bei anderen dann doch bewundert wird.)

Gerade deshalb sage ich: Raus mit der Macke, gib ihr Freigang, weg mit der inneren Zwangsjacke. Hat jetzt irgend jemand Angst vor der Welt da draußen, weil’s im System so schön gemütlich war?

Da habe ich nur eine Schwarzweiß-Antwort: Entweder du hörst auf deine innere Stimme oder du gehorchst dem System.

Jeder hat die freie Wahl. Kein Mensch muss ein klein gehaltener kranker (pathologischer) Schatten seiner selbst sein, der sich (wieder freiwillig) lebendig begraben lässt. Er erlaubt es sich nicht zu leben und anderen leider auch nicht.

Die Gesellschaft und das System erlauben nur Durchschnitt. Und Durchschnitt bedeutet in mittelmäßiger Misere zu leben. Liegt man unter dem Durchschnitt, bedeutet es komplette Misere.

Liegt man über dem Durchschnitt   …richtig, die Misere ist weg.

Falls Du den Eindruck hast, dass jemand auf einem zu hohen Ross sitzt

Einige Leute unterscheiden sich nur dadurch von anderen, dass sie auf Grund von viel Zeit, Besitz, Position oder Glück ihre lieben (oder bösen) Mitmenschen mit Arroganz begegnen oder auf sie herab blicken. Oder sie absichtlich ignorieren.

Ich könnte das so stehen lassen, da ich unterschiedliche Menschen so akzeptiere, wie sie sind, plus ihrer Macken. Aber manchmal platzt mir der Kragen.

Wenn jemand etwas gemacht oder erreicht hat, dann freue ich mich mit ihm. Wenn er sich mit seinen (Resul)Taten rühmt, dann ist das kein Problem für mich. Der ist vielleicht nicht einmal richtig gut, indem, was er tut. In jedem Fall gebe ich ihm meine Anerkennung, meine Wertschätzung für seine ‚Leistung‘ oder ich mache gern ein Kompliment. Ich bin halt höflich.

Wenn diese Person aber im selben Augenblick mich vor den Augen anderer deutlich sichtbar ignoriert oder – alternativ – mich wie einen dummen Jungen hinstellt, dann stimmt was nicht mit demjenigen.

Es entsteht eine Positionsverschiebung. Zuerst befindest du dich in der Position des generösen, freundlichen und wohlwollenden Unterstützers. Sekunden (oder Minuten) später wird man wie durch Hexerei als Schleimer, Arschkriecher oder hirnlosen Mitläufer (oder Groupie) dargestellt. Vor allen anderen. Und das, obwohl du selber viel mehr drauf hast. Oder sogar dann, wenn du ein echter Kultstar bist, wie Tarantino.

[Edit: An dieser Stelle hatte ich ein Video eingestellt, dass leider nicht mehr online (auf YouTube) ist. Quentin Tarantino erzählte darin bei Craig Ferguson, wie er auf dem Filmfestspielen in Cannes einer eher mittelmäßigen russischen Filmemacherin Mut zusprechen wollte und ihr sagte, dass die russische Filmkunst sehr gut sei. Diese erwiederte nur, „Ich weiß, wir sind gut.“ Drehte sich um und ging weg. Die Frau war so dämlich, die wusste nicht mal, wer Tarantino war. Er wiederum fand die Frau einfach nur versnobt.]

Dabei sind diese versnobten Personen oft nicht einmal relevant für uns. In einigen Fällen ist das vielleicht anders. Zum Beispiel bei Vorgesetzten, Investoren, Funktionären oder einem Miesmacher im Bekanntenkreis. Also jemand, der einem immer wieder begegnet, weil man ihm schlecht aus dem Weg gehen kann. Von denen muss man sich langfristig trennen. Und vom dem Rest der Clique gleich mit. Punkt.

Einige Nichtskönner sind es vielleicht gewohnt, von vielen bestätigt zu werden. Anerkennung und Komplimente sind von daher nichts besonderes für sie. Jene suchen es sich willkürlich und ohne jegliches Feingefühl aus, von wem sie applaudiert werden wollen. Wir haben es mit einem Narzisst zu tun, der Probleme hat, andere überhaupt als ebenbürtig wahrzunehmen. So jemand erkennt nicht einmal einen Wink mit dem Zaunpfahl.

Miesen Typen eine zweite Chance zu geben macht selten Sinn. Obwohl ich es prinzipiell immer tue. Einfach aus dem Grund, weil man selber versehentlich mal jemanden auf dem Schlips treten könnte oder einfach jemanden mal übersieht (was mir dann Leid tut).

Aber eine zweite Chance bringt bei echten Idioten nichts, außer dass man deren Versnobtheit und Getue nochmal erlebt. Ich habe das nicht nötig. Und du hast es auch nicht nötig.

Was ist eines der schlimmsten Gefühle? Ignoriert zu werden. Ähnlich ist es mit Ablehnung oder Abweisung. Und genau das ist der Moment, wo unsere Alarmglocken schrillen sollten. Denn diese miesen Typen begegnen uns immer wieder, aber sie sind wichtige persönliche Wegweiser für uns, um Kurskorrekturen vorzunehmen. Das heißt, auch mal ein Stück weit alleine zu gehen, ohne gleich jeden ins Boot holen zu wollen.

Das ist nicht immer angenehm und erfordert Ausdauer. Aber Ignoranten kannst du es nie recht machen. Das ist ähnlich wie in einem schwierigen Vater-Sohn- oder Mutter-Tochter-Verhältnis. Auch dort wird (falls es denn so ist) all unsere Energie verschleudert.

Unser Leben ist wie ein Garten oder ein Club. Im Garten müssen wir immer wieder Unkraut jäten, damit die Pflanzen gedeihen, die wir gesät haben. Im Club (oder einer Bar) müssen wir immer wieder Leute rausschmeißen, damit sich unsere bevorzugten Lieblingsgäste wohl fühlen und wieder kommen.

Schneide die unangenehmen Menschen aus deinem Leben heraus wie faule Stücke und benutze deine gesparte Energie, um die Menschen zu entzücken oder Mut zu machen oder zu unterstützen, die das auch zu schätzen wissen. Nur bei denen kommt deine Hilfe tatsächlich an. Das gilt für den Freundeskreis genauso, wie für Geschäftsbeziehungen.

…falls einer zu sehr auf einem hohen Ross sitzt oder dich mit Nichtachtung brüskiert, dann hau doch einfach mal eine Mistgabel in den Hintern von dessen Ross…   Aber andererseits, was kann das Ross dafür, dass auf ihm ein Idiot sitzt.

 

[Danke an Kubasto, dem Webdesigner, der dieses superbe Time Theme entwickelt hat. Er hat innerhalb von wenigen Stunden den von mir komplett versauten Code repariert. Sonst hätte ich nicht rechtzeitig weiter bloggen können.]

Ab heute sind wir per Du

Die Anrede per Sie ist respektvoll, aber distanziert. Da ich diese Distanz, diesen Graben weg haben will, geht das nur mit der persönlichsten Anrede, also mit „Du“.

Das Sie ist mit dem englischen You eher verwandt als mit dem deutschen Du. In beiden Fällen macht es keinen Unterschied, ob ich eine Gruppe von mehreren Personen oder nur jemanden als Einzelne Person anspreche.

Der Einfachheit halber werde ich es in meinen Beiträgen klein schreiben. Nur die bisherigen Beiträge bleiben so, wie sie sind. So hundertprozentig penibel werde ich dabei nicht sein. Die Anrede mit „du“ kann ich zumindest hier im Blog verwenden. Bei anderen Dingen, zum Beispiel bei Sprüchen oder künstlerischen Ausdrucksweisen, macht sich schon allein aus stilistischen Gründen ein „Sie“ ganz gut. Mal abwarten, was sich daraus entwickelt.

Wie komme ich jetzt dazu, auf einmal auf „du“ zu schreiben?

Ich habe es in einigen Beiträgen als spezielle Ausdrucksform , vor allem bei Zitaten, schon getan.

Aber es ist für mich einfacher, per Du zu schreiben, weil ich so spreche. Mein ganzer Email-Verkehr und mein privater Umgang ist schon lange per Du. Ich will das nicht getrennt sehen, sondern als Teil des Ganzen. Also Blog und Schriftverkehr — wenn es geht — in der gleichen Anrede. Von Ausnahmen sehe ich mal ab.

Die Anregung und Inspiration dazu fand ich in der Diskussion zum Thema beim Internet-Experten Frank Katzer.

Frank sein Blog habe ich schon gelesen, lange bevor ich selber zu bloggen anfing. Er ist einer der erfahrensten und besten Internet-Experten im deutschsprachigen Raum. Außerdem ist er der Gründer der Agentur 1klang, die Webauftritte für viele namhafte Unternehmen konzipiert und umgesetzt hat. Wenn ich jemanden um Rat frage, dann einen wie Frank.

Der späte Vogel fängt den Wurm

Der frühe Vogel fängt den Wurm? Das ich nicht lache! Was ist, wenn der Vogel besonders lange wach bleibt, so lange bis er erst dann ins Bett (oder ins Nest) geht, bis der Frühsteher (hier die Lerche) in Gange ist, nur um festzustellen, dass der Wurm vor 3 Minuten noch als Betthupferl diente und zu diesem Zweck noch schnell von der Nachteule weggeschnappt wurde?

Im Grunde genommen ist es scheiß egal, ob Sie Frühaufsteher oder eine Nachteule sind. Sie müssen nur zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein. Und wie finden Sie das heraus? Achten Sie darauf, wann und wo die Lerche den Wurm fängt und dann seien Sie 3 Minuten eher da.

Irgendwo auf der Welt ist es gerade halb drei

Irgendwo auf der Welt, egal in welcher Zeitzone, da gibt es jemanden, der im selben Moment die selben oder ähnliche Gedanken hat wie Sie. Falls nicht, dann hat diese andere Person die entsprechenden Gedanken vielleicht genau um halb drei gehabt oder wird sie um halb drei haben — in dessen Teil der Welt.

Spielt das irgend eine Rolle? Nein, Zeit und Ort sind relativ und darüber hinaus auch fließend. Strikte Trennungen, wie definierte Zeitzonen sind der (Zu)Ordnung und Unterscheidung wegen von Menschen gemacht. Das ist wie bei Landesgrenzen, alles willkürlich, nur um zu trennen. „Das ist Deines das ist meins.“

Genauso gibt es Umgangsformen, die im einen Land der gesellschaftlichen Norm folgen, aber in einem anderen Land als Unart gelten. (Obwohl man dasselbe meint, man also nur – auf andere Art – höflich sein will.)

Ein viel gereister Ex-Kollege (englischer Designer) sagte mir mal vor Jahren, dass die Leute überall auf der Welt gleich sind. Die haben die gleichen Macken, die gleichen Wünsche, die gleichen Sorgen und so weiter. Das Lied, dass sie darüber singen, vor Freude oder als Klage, ist auch dasselbe. Nur die Melodie ist nuanciert.

Die entscheidende Frage ist nicht, wer gerade unser Lied singt. Sondern wem von den vielen wir zuhören wollen.

Mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen

Wenn der Raum voller Fliegen ist und Sie mit der Fliegenklatsche immer nur eine erwischen, dann können Sie ewig so weitermachen, da noch genügend andere Fliegen herumschwirren. Genauso verhält es sich mit dem Lösen von dauerhaften Problemen und somit letztendlich mit dem Erreichen von Zielen.

Manch einer will persönliche Unabhängigkeit. Ein anderer ein mündiger Bürger sein, der vor niemanden kuschen will. Wiederum ein anderer will anderen helfen oder die Welt für sie verbessern. Der nächste will künstlerische Freiheit. Oder der Gesellschaft den Spiegel vorhalten. Oder provozieren, wachrütteln. Aber alle wollen ein bestimmtes Problem lösen.

Wenn man eines der oben genannten Dinge angeht, wird man merken, dass es nicht nur schwierig, sondern oftmals unmöglich wird, es durchzuziehen. Egal, wie man was dreht, schwierig wird es bleiben. Und wenn es schon schwierig wird, dann sollte es doch bitteschön nicht unmöglich sein. Denn eine über sehr lange Zeit vergebene Mühe ist hochgradig frustrierend, wenn nie ein befriedigendes Ergebnis zustande kommt.

Die Realisierbarkeit eines Projektes wird dann möglich, wenn gegebene Möglichkeiten, die im Bereich des Möglichen liegen, möglich gemacht werden. Auf Deutsch: Nicht alle, aber möglichst viele Fliegen mit einer Klappe schlagen. Also dort draufhauen, wo die meisten und dicksten Fliegen sitzen.

Von Vorteil ist, wenn man jede einzelne Fliege schon mit Namen kennt. — Ein kleines Beispiel:

Wenn sie ein Business (Fliege Richard) aufbauen wollen, dann macht es Sinn, wenn die Kunst (Fliege Andy) daneben sitzt, um etwas wertvolles und unvergleichliches zu schaffen, das Anhänger in den Bann zieht.

Die Liebe, anderen Menschen etwas Gutes zu tun (Fliege Theresa) sollte idealerweise mit dem selben Klatscher erwischt werden, wie der Drang, vor niemanden kuschen zu wollen (Fliege Vladimir). Hilfreich dabei ist die eigene Fähigkeit das Schöne zu sehen, einfach um wirklich dahinter zu stehen, was man selber an andere verkaufen will. Daher gesellt sich hier – um glaubwürdig zu sein – noch die Fähigkeit zu Genuss und Leidenschaft hinzu (Brummer Gérard).

Die Funktion des Aufklärers mit Sendungsbewusstsein, auch um den Preis sich öffentlich lächerlich zu machen, ist bereits eine manchmal indirekte, aber meist wirkungsvolle Art des Verkaufens oder Leute für sich zu gewinnen. Selbst dann, wenn man einige (sogar Kollegen) gegen sich aufbringt (Fliege Horst).

Sie müssen nicht gleich ganze sieben Fliegen mit einer Klappe schlagen, sondern mehr als nur eine. Hilfreich ist, vorher darauf achten, wo Ihre Fliegen gerne zusammen sitzen. Es zu bemerken, dass sie überhaupt da sind, tut man bereits vorher. Sie schwirren ja schon einige Zeit um einen herum.

Fazit: Alle Fliegen ergänzen sich so gut einander, dass man sie zusammen erwischen sollte, um Wirkung zu erzielen, um das gesteckte Ziel zu erreichen und möglich zu machen. Eines haben sie im übertragendem Sinne bereits mit Sicherheit: Viele Fliegen.

Kein Zugang zum Kunden gefunden?

Macht nichts. Dann finden wir eben den Weg in diesem Beitrag.

Mit „Kunden“ meine ich potentielle Fans, Käufer, Leser, Zuhörer, Gäste, Besucher, Passagiere oder Klienten.

Es geht immer um diejenigen, für die wir die ganze Arbeit (Projekte, Produkte, Sevices) eigentlich machen. So kann es bereits schwierig werden, wenn man nicht genau weiß, wessen Aufmerksamkeit wir nun gewinnen wollen. In vielen Fällen kennt man natürlich keine Namen. Aber wir haben idealerweise Beispiele, Ähnlichkeiten oder typische Interessen bestimmter Gruppen auf dem Radar. Vielleicht für uns (noch) äußerst schwer definierbare Gruppen oder Personen.

Nahezu jeder wird heute zugemüllt mit Informationen. Bei der täglichen Reizüberflutung aus allen Media-Abflusskanälen ist kein Platz mehr für neue Reize. Besonders dann, wenn diese den bisherigen Reizen zum verwechseln ähnlich sind.

Bevor wir uns überhaupt Vertrauen bei unseren Leuten (Kunden) erarbeiten können, müssen wir erst einmal deren Aufmerksamkeit gewinnen. Umgekehrt funktioniert es nicht. Wessen Vertrauen wollen wir gewinnen, wenn wir bis jetzt noch keinen einzigen haben, bei dem wir uns bewähren können? Wir brauchen zuerst seine Aufmerksamkeit.

Ein religiöser Prediger auf dem Marktplatz von Keinkleckersdorf samt der verchromten Pumpgun auf der Hutablage seines Autos daneben fällt auf. Aber nicht im konservativen Teil der USA. Sich eine Zigarre am Lagerfeuer anzuzünden würde sicherlich niemanden stören. In einer Parfümerie hingegen schon.

Sicherlich gehören viel Fantasie, Mumm und Beharrlichkeit dazu, das Unübliche im Herrschaftsbereich des Üblichen zu platzieren und sichtbar zu machen. Besonders wenn wir exakt denjenigen ansprechen wollen, der aus unserer Sicht gerne hätte, was wir anzubieten haben. — Kein echter Rocker kauft sich Parfüm. Sondern Motorradteile, Bier und Knarre.

Das Angebot muss zwar stimmen, aber vor allem muss es überwältigend sein. Oder es muss benötigt werden, aber nicht in der bisher angebotenen Form. Oder unser eigenes Angebot muss aus einem neuen Blickwinkel gesehen werden, so dass der Schwerpunkt der Konkurrenzangebote bei uns ein anderer ist. Obwohl es scheinbar den selben Zweck erfüllt.

Eine Vespa erfüllt den gleichen Zweck wie eine Harley. Sogar viel günstiger. Aber eine Harley wird aus einem völlig anderen Blickwinkel gesehen. Sowohl vom Hersteller (oder Bikeshop oder Händler) als auch vom Käufer.

Wenn wir aber Aufmerksamkeit bei denen gewinnen wollen, die uns vorschweben, dann ist großes Auftrumpfen eine Möglichkeit dies zu tun. Dummerweise ist es auch eine sehr aufwendige und kostspielige Vorgehensweise. Vor allem, wenn die angepeilte (Ziel)Gruppe schon alles hat (und sicherlich auch schon alles gesehen hat).

Ein Stück leichter kann man es sich machen, wenn wir das bieten, womit sich unserer potentieller Kunde entschieden wohler fühlt. Und wenn wir es anders liefern (können), wir ihn anders ansprechen.

Und wenn er uns vor lauter Drumherum und Lärm noch nicht wahrnimmt oder hört? Dann hört oder nimmt es ein anderer wahr, jemand mit gleichen oder ähnlichen Interessen. Keiner von den anderen muss gleich unser ‚Kunde‘ sein, aber dieser ‚Andere‘, der hat eine ‚Stimme‘, einen Zugang zum Tempel des (von uns) Auserwählten.

Wir müssen nicht immer selber singen, um unsere Musik an der richtigen Stelle hörbar zu machen. Wir können genauso gut Songwriter, Dirigent oder unser Radiomoderator sein. Wenn uns der direkte Weg versperrt ist, dann pflastern wir unseren eigenen. Eben indirekt oder auf ganz andere Art

Womit?

Mit dem, was wir momentan am besten tun können. Es sind Pflastersteine zu unserem Markt, zu unseren Leuten, zu denen, die wir unbedingt erreichen wollen. Denn keiner von uns hat nur ein Talent, dass er ins Spiel bringen kann.