Dieser Beitrag ist mit viel Liebe für kleine und große Gauner geschrieben. Ja, es gibt durchaus stereotypische Zeitgenossen, die dem Klischee des gerissenen Geschäftsmannes oder des Betrügers entsprechen. Es sind Patriarchen, Mogule, Finanzjongleure oder umtriebige Zampanos, die wie vom Bankier gebissen scheinbar ewig leben.

Dieses Weltbild ist leider die alleinige, zumindest vorherrschende Sicht der deutschen Öffentlichkeit auf erfolgreiche Leute, die man als Bestimmer oder Macher bezeichnen könnte. Man generalisiert gern, auch weil man nichts anderes wahr nimmt. Und was nimmt man wahr? Die Meinung der Medien. Die sagen, dass man am besten ein Ganove der Extraklasse sein sollte, um gegen die Wirren des Alltags und der eigenen Machenschaften immun zu sein.

Leider ist diese Wahrnehmung falsch. zumindest ist sie unvollständig, also einseitig.

Und leider ziehen daher auch all diejenigen, die nicht als Rädchen im System enden wollen (wie Gründer, Künstler oder Entrepreneure), ein gewisses, aber ungesundes Misstrauen auf sich. So als wären alle Unangepassten sinnbildlich nur noch kleinere Bernies, die nur darauf warten, den Rest der Welt an der Nase herumzuführen oder auf ihr zu tanzen.

In Deutschland wurde der kleine Bernie, damit alles genau passt, gegen den exakten Betrag einer Alimentezahlung, die er regelmäßig von seiner Ex bekommt, frei gesprochen. In den USA sitzt der grosse Bernie im Knast, weil er die ihm anvertraute Kohle nicht mehr raus rücken konnte (und auch eigentlich nie wollte). Gegen den wirkt unser Bernie wie ein fast rechtschaffendes Wiesel, das nur die ausgebleichte Perücke von Angela Merkel geklaut hat.

Aber. Zu sagen, Entrepreneure und vor allem Gründer seien geldgierige, narzistische Kapitalisten, das ist, als wenn man behauptet, die Erde sei ein Planet, auf dem Heuschrecken, Aasgeier und kleine weißhaarige Wiesel mit Brille leben.

© Image by Nick J. Webb