Ich will es nackt

Wenn ich ein Produkt kaufe oder mir einen Song anhöre, dann will ich wissen, wer was wie und auf welche Weise gemacht hat. Welche Instrumente wurden benutzt? Was war das für ein Studio? In welchem Ort steht die Fabrik? Ist sie privat oder gehört sie einem Konzern?

Jerry Graves‘ Mad Rat — © Image by cliff1066™

Völlig anderes Beispiel, was bei mir dasselbe bewirkt: Moderne Maschinen verstecken sich unter Plastikabdeckungen und schwulstigem Design. Es ist, als ob man den Inhalt verstecken müsste. Transparenz oder andere Bauteile wären eine Alternative zu einem neuen Erlebnis. Dabei kann man aus dem Offenlegen der Innereien viel mehr herausholen als mit billigen Verkleidungen. Ich will die nackte, blanke Technik sehen.

Noch ein anderes Beispiel: Herausfordernd, aber machbar ist die Offenlegung von internen Abläufen bei Unternehmen und Organisationen. Transparenz über Vorgänge (Finanzen, Partnerschaften, Rückverfolgbarkeit, involvierte Personen, Strukturen, Ideen, Wissen) wären ein innovatives Novum, das erhebliches Vertrauen schafft. Was übrigens noch vor Aufmerksamkeit die härteste Währung im Internet ist.

Damit geben wir unserem Kunden den Backstage-Pass. Denn er er will wissen, mit wem er es zu tun hat.

Das letzte Beispiel: Wie soll ich eine Frau attraktiv finden, wenn aufgrund von Hut und Fellmantel ich nicht einmal erkenne, dass sie eine Frau ist?

Wenn alle sich verkleiden, dann weiß man selten woran man ist. Das wichtige, interessante und schöne sollte man deutlich sichtbar offen legen. — Sei denn, man glaubt, man hätte nichts zu bieten. Was wiederum Quatsch ist.

[Mehr solcher „Harley“-Chopper (custom choppers) gibt’s hier.]