Warum ich Investoren ablehne
Wer sich Geld von Investoren holt, der muss nach deren Pfeife tanzen. Mit anderen Worten, der neue Eigentümer ist da, der den Gründer zu seinem Abteilungsleiter degradiert und – falls noch nicht geschehen – dessen Strategie übernimmt.
Diese Strategie lautet: Fokussierung auf Marktkapitalisierung (Exit) des Unternehmensanteils anstatt auf Kunden.
Traditionelles Beispiel Risikokapitalgeber: Eine derartige Investition ist weder Umsatz noch Einnahme. Dieses Geld wird zum größten Teil dazu genutzt, um sich kurzfristig Kunden zu kaufen (Kampfpreise, Marketingorgien, etc.). Das ist Konzern-Denke, nichts weiter. Denn Marktanteile steigern den erhofften Unternehmenswert (für den späteren Abstoß).
Modernes Beispiel Crowdfunding: Ausnahmslos jeder, der per Cowdfunding startet, der startet gar nichts. Der geht schon in die zweite Investitionsrunde.
Da muss vorher die potentielle Kundschaft komplett aufgebaut und eine Produktpräsentation, ein Prototyp entwickelt werden. Dies erfordert viel Zeit oder viel Geld. Meistens beides. Ein ansprechendes Promo-Video muss produziert werden, die Medien müssen umgarnt werden, es muss vorab organisiert werden. Das ist nicht so billig, wie viele glauben.
Das Restrisiko bedeutet auch hier den Verlust der Investitionen. Aber es ist noch die beste Investitionsmöglichkeit, da der Kunde der Investor ist.
Ich selber tue auch das nicht, da dies Vorabinvestitionen und Gebühren erfordert, die mein Produkt in der Erstauflage um 30-40% verteuern würden. Allein schon deshalb will ich gar keine Investoren, egal in welcher Form.
Investoren bergen generell die Gefahr, dass sie das Konzept verwässern und den Mehrwert aufzehren, der eigentlich für den Kunden gedacht war.
Investoren, egal ob gleichzeitig auch als Endkunde oder nicht, wollen ihren Anteil, einen extra Bonus, einen zusätzlichen Goodie, den die regulären Kunden nicht bekommen, sondern mitbezahlen wie teures Marketing. Denn jede Investition muss sich für den Gründer amortisieren und für den Investor auszahlen. Hier sind es nur viele. Dennoch halte ich Crowdfunding für innovativ. Für mich funktioniert es allerdings nicht.
Ich will, dass jeder Kunde den gleichen Preis für die Ware bezahlt anstatt den Goodie für die Investoren-Kunden mit zu bezahlen. Ich tätige meine Investitionen selber und halte diese sehr niedrig und überschaubar.
Ich will von Anfang an sparsam wirtschaften, ja. Aber nie auf Kosten des Kunden und des Produktes, was er bekommt. Ich vermeide teures klassisches Marketing (High-Tech-Reklame-Strategien) und tanze nicht auf allen Social-Media-Hochzeiten gleichzeitig.
Meiner Meinung nach investiert man auf FB, Twitter, Google+ & Co nur deshalb langfristig, um anschließend kurzfristige Erfolge zu erzielen. Mit anderen Worten, durch Laufkundschaft funktioniert das Kartell nicht. Der Zeitaufwand steht in keinem Verhältnis, schon allein deshalb, weil ich es persönlich mache. Alles andere wäre unpersönlich.
Investoren sind im Falle des Klokain-Kartells zu unpersönlich gegenüber Sie und jeden weiteren Kunden. Meine Idee ist ein Kundenkartell, kein Investorenkartell.