Schlechtes Design für starke Nerven

Heutiges Design, ob bei Haushaltsprodukten, Webseiten oder ganzen Organisationsstrukturen, kann vor allem folgendes: Nerven, Vertreiben, Abschrecken.

Das ist das Gegenteil von Beruhigend. Es ist störend. Viele Interessenten und Nutzer werden vertrieben.

Normale Spülmaschinen, Computer und Mikrowellen blinken und tuten im Sekundentakt, schalten sich scheinbar grundlos aus und ein. Das wirkt alles, wie aus einem billigen Science-Fiction-Film aus den Achtzigern.

Moderne Websites irritieren mit Slidern, die so effektiv sind, wie ein Dutzend Motten vor dem Bildschirm. Werbevideos für Katzenfutter, Katzenpflege, Katzenklos und Katzenstreu überlappen sich und den Inhalt mehrfach (und sind überdies kaum weg zu klicken).

Neue Autos fahren wegen ihrer Assistenzsysteme mit mir statt ich mit ihnen. Damit dies effektiver vonstatten geht, halten und lenken mich diese fiesen Gizmos sicherheitshalber vom Fahren ab.

Wie wäre es denn, ein Design zu erschaffen, das klar, einfach und sauber ist. Eines, dass uns beruhigt statt aufregt?

Immer mehr bekomme ich den Eindruck, das die Designer gar keine Menschen sind, sondern Affen auf Koks, die man zur Effizienzsteigerung noch zusätzlich mit Elektroschocks stimuliert. – Manchmal komme ich mir als User, Kunde und Konsument fast selber so vor.

Vielleicht sollten wir weniger konsumieren, uns weniger abhängig machen oder ganz einfach(e) Alternativen finden. Wer letzteres bietet, der füllt jedenfalls eine Marktlücke. — Wer das macht, bei dem ersuchen bestimmt viele Kunden um Asyl.