Wenn es bei jemanden wirklich nur um das Geschäft, das Geld machen und den Profit geht, dann kann er auf lange Sicht bald nichts mehr anbieten, womit er Geld, also ein Geschäft machen kann. Selbst dann, wenn er einige Zeit noch im Vorteil sein sollte.

Steuervorteile, Subventionen, Kungeleien, Absprachen, Ausbeutungen, Marktmacht sind alles nur Symptome für den baldigen Niedergang einer Unternehmung. Mit „baldig“ meine ich keine kosmischen Maßstäbe, sondern bald, demnächst oder „schon im Gange“.

Niemand kann ein Unternehmen aufbauen oder lange halten, wenn es nur um das reine Geschäft geht. Kunden (besonders die Guten) und Partner haben feine Antennen für gewisse Tendenzen bei ihrem Lieblingsanbieter, so dass sie diesen bei den ersten Anzeichen von kalter Profitgier schon die ebenfalls kalte Schulter oder schlimmeres zeigen werden.

Heißt das jetzt, dass der Unternehmer oder Kunstschaffende nun auf selbstlose Liebhaberei umschwenken soll? Nein, denn das ist genauso ein tödlicher Irrsinn. Die Kunden werden ihn zwar ebenso lieben. Aber der Liebesschmerz wird schnell schlimm wenn der geliebte Anbieter wegstirbt oder vom verhassten Rivalen verdrängt oder gar gefressen wird.

Was wäre das Richtige, um Vertrauen von Kunden und Fans zu gewinnen? In einer Liebesbeziehung muss man beides, den Profit (Sex, Geld) und die Liebe zusammenbringen, damit die Beziehung hält. Beide müssen das Gefühl haben, dass sie in fairem, also gerechtem Maße geben und nehmen. Nur Geben funktioniert genauso wenig, wie nur Nehmen. Beides muss harmonisch zusammen finden. Der Künstler, Entrepreneur und Unternehmer möge den ersten Schritt machen.