Der schwierige Teil ist immer der künstlerische Teil

Umgekehrt, das heißt als leichter [eigentlicher] Teil, funktioniert das künstlerische nur in Ausnahmenfällen. Viele Künstler meinen, die Kunst an sich gehe ja flott von der Hand. Alles andere dafür nicht so sehr.

Was nach eigener Aussage vielen schwer fällt ist das Drumherum, wie Planen und Organisieren. Oder finanzielles und personelles. Oder strategisches und systematisches. Das alles klingt nach einer Mischung aus schwerer Arbeit und Lustlosigkeit, die einem die Laune am Künsteln verdirbt.

Kunst kann kaum in einer Umgebung entstehen oder prosperieren (aufblühend vermehren), wenn sich keiner richtig um deren Entstehung, Entwicklung und Fortbestand kümmert. Die verdorrt schlimmstenfalls wie eine Blume im Keller.

Kunst ist Leben und sollte so behandelt werden. Somit ist Kunst in seiner reinen Form auch eigene Welt, die dargestellt werden will. So als ob sie ein Eigenleben, einen eigenen Willen hätte. Letzteres muss nicht einmal vom Künstler selbst verstanden werden.

Aber Kunst muss angenommen werden, mindestens vom Künstler selber. Er macht es somit für sich. Auf die Art wird der Künstler durch seine Kunst repräsentiert, egal in welcher Form oder unter welchem Namen.

Damit die eigene Kunst wiederum von anderen Personen angenommen und wertgeschätzt werden kann, besteht die tägliche oder minütliche Möglichkeit, sie während der Entstehungsphase in die Welt, besser einen sehr speziell definierten Teil davon, einzubinden, einzuweben, einzumengen, zu integrieren.

Damit sind eben genannte Personen gemeint, jene sollten wir als Künstler genauso wertschätzen. Auch wenn es unglaublich klingt, jene sind im Idealfall der wichtigste Teil unserer Kunst.

Anders herum, ein ausgewähltes Stück Welt in seine Kunst einzubauen ist eine weitere Möglichkeit dies zu beschreiben.

Wertvolle Kunst inspiriert selbst, dann muss sie nicht einmal finanziell erfolgreich sein, um zum Kult/Klassiker zu werden.

Aber wenn wir da nicht so sicher sind – was den klassischen Kultfaktor anbelangt – dann wäre die sich selbst finanzierende Kunst die beste Alternative.

Der schwierige Teil, die geschäftlichen Angelegenheiten in das Gesamtkunstwerk hinein zu bekommen, das ist ja eben die Kunst. — Sonst wäre es nichts weiter als eine Fingerübung, die jeder drauf hat.

Ich glaube Lemmy Kilmister hat mal gesagt, Kunst ist Arbeit. Ich schätze mal, er ist nicht der Einzige mit dieser Ansicht.