Der Samstagsbraten
Es gibt Sonntagszeitungen, Sonntagsreden, den Sonntagsanzug, Sonntagsfahrer mit Montagsautos, Sonntagskinder, Satansbraten* und den Sonntagsbraten. Der Sonntag bekommt einfach alles.
Wenn man nun diesen Sonntag zuvorkommen will, was macht man dann? Genau! Man gönnt dem Samstag das, was zuvor nur dem arroganten Sonntag vorbehalten war. Man bricht die Regel.
Falls Sie einen Samstagsbraten braten, garantiere ich Ihnen, dass dieser besonders begehrt sein und besonders gut schmecken wird. Selbst wenn der nicht so gut schmeckt. Den brauchen Sie nicht mal ankündigen oder anpreisen. Diesen Braten riecht man schon von weiten, weil er der einzigste ist.
Bekanntlich hat man immer auf das Appetit, was einen gerade so in die Nase steigt. Speziell dann, wenn gleichzeitig das für den Samstag übliche Essen geplant und reichlich vorhanden ist.
Ihre Konkurrenten sind wie der Sonntagsbraten an Regeln gebunden. Sie hoffentlich nicht. Sie sind der Bösewicht, der fortan jede Regel bricht. Daraus folgt?
Am nächsten Tag, also am morgigen Sonntag, geht der Sonntagsbraten nicht mehr so gut. Den gab es gestern schon als Samstagsbraten. Braten tun jetzt die anderen, Sie aber kochen Spaghetti, backen Pizza oder laden alle zum schicken Italiener ein.
Überraschen Sie, indem Sie die Regel(n) brechen und machen Sie sich damit populär und beliebt.
Ihre Konkurrenten sind damit beschäftigt, sich strikt an affige Regeln zu halten. Beschäftigen Sie sich während dessen schon mal damit, Ihre neuen Kunden, Fans und Unterstützer zu halten.
*kleine Bösewichte