Grenzen und Beschränkungen
Wenn wir lausige Absichten haben, werden uns Grenzen aufgezeigt. Wenn wir rechtschaffende Absichten haben, ebenfalls. Sogar von uns selber.
Grenzen werden ersteinmal von außerhalb gesetzt und dienen der Aufrechterhaltung von Ordnung, Status und Verhältnissen. Daran ist noch nichts falsch. Jeder Nichtkriminelle akzeptiert (mehr oder weniger murrend) diese Grenzen. Das ist gemeinhin demokratischer Konsens, nicht so perfekt, funktioniert aber (meistens).
Allerdings – und das habe ich insbesondere in Deutschland häufig beobachtet – werden gerne zusätzliche Beschränkungen, also wieder Grenzen erfunden. Nicht (direkt) vom Gesetzgeber, sondern von Teilen der Gesellschaft. Diese Grenzen bewirken exakt das Gegenteil dessen, was die echten Grenzen (Gesetze, Normen, xxx) eigentlich verhindern oder eindämmen sollten. — Das ist wie Gas geben und Bremsen gleichzeitig. Es ist nachhaltig schädlich, hämmend und unproduktiv.
Diese zusätzlichen Beschränkungen oder Grenzen kommen nicht zwangsläufig von Machteliten oder von Oben. Sie entstehen unten aus einer Mentalität der Angst und fördern diese noch. Sie sind die zahlreichen Zwillingsschwestern des vorrauseilenden Gehorsams und kommen aus der selben Brut.
Jene Grenzen erfüllen somit keineswegs die Absicht zu mehr Rechtschaffenheit sondern erzwingen Unsicherheit und Konformismus, resultierend in Meinungslosigkeit und dem Glauben, daß Freiheit und Kreativität schädlich (oder unschicklich) wären. Der freie Geist wird gewissermaßen von Angst und niederen Beweggründen in die Ecke gedrängt. Manchmal droht er zu ersticken. Dann existiert der „normale“ Mensch in einem realen Alptraum als hypnotisch gesteuerter Systemzombie oder abgerichteter Bluthund weiter. Abhängig vom Typ, abhängig vom Umstand. Tag ein, Tag aus.
Einen wirklichen Nutzen davon haben nur die Allermächtigsten, weil es denen ermöglicht, anstrengungslos ihren Status zu halten und sich dort wie selbstverständlich zu bedienen, wo Otto Normalbürger sich nicht hin traut. Zum Beispiel in die Wirtschaft. — Er (Otto) errichtet und erhält seine eigenen Schranken aus „Vorsicht“ aufrecht, weniger seine mächtigen Herren.
Die Grenzen, die einige Mitbürger versuchen, Ihnen weiszumachen sind Lügen. Ihre Angst und die Verwirrung, die aus diesen Lügen resultieren sind wie Selbstschussanlagen, Mauern, Gräben und Mienenfelder, die Sie gegen sich selbst errichten. Die nützen weder Ihnen noch Ihren Mitbürgern.
Fazit: Sie können mehr als Sie denken dürfen.