Manche müssen öfter aufs Klo als Sie müssen

Genauso, wie man bei einigen Familien in den Keller gehen muß, um zu lachen, so muß man freies Denken an einem sicheren Ort seinen freien und inspirierten Lauf lassen.

Allein verqueres Denken ist schon eine Regelübertretung. Versuchen Sie mal unter Konformisten (Spießern, Pedanten und Jasagern) laut zu denken. Als Ergebnis werden Sie dafür angegriffen.

In der Art, wie man ein Drogenlabor oder nur die Cannabis-Zucht versteckt oder tarnt, so muß man die eigenen Flausen und Inspirationen im Kopf heimlich und mit viel Liebe pflegen.

Wenn die Gesellschaft schon kein Abweichlertum und damit Ideenreichtum, Fantasie und geistigen Reichtum erlaubt, dann erlauben Sie es sich wenigstens. Gehen Sie dazu, wenn nötig, aufs Klo.

Der Teufel scheisst immer…

…auf den größten Haufen.

Es geht eigentlich nicht darum, das jemand immer mehr von dem bekommt, was er eh schon zur Genüge hat (Geld, Immobilien, Scheiße). Das passiert ständig sowieso irgendwo. Man kann kann es nicht wirklich beeinflussen. Dafür sorgen natürliche Gesetze. Auch in Märkten.

Für jemanden, der wirtschaftlichen Einfluß ausüben und ein richtiges Unternehmen gründen will, aber praktisch keinen Zugang zu materiellen Ressourcen hat um anzufangen, der sollte sich besser auch theoretisch (also geistig) von Ressourcen abwenden. Sonst dreht sich ein Teil des Denkprozesses immer um Quellen, auf die man angewiesen sein könnte, die aber wie Fatamorganas in der Wüste, nicht da sind.

Wer in der heutigen Zeit, also jetzt, was bedeutendes erschaffen will, für den ist das mit dem großen Haufen (Finanzkapital) nicht mehr so relevant. Investieren können und müssen Sie aber dennoch. Ihre Ressourcen dafür sind Ihre Fantasie, Ihre Kreativität, Ihre Attitüden und Ihre Zeit (Geduld), weniger die lähmende Abhängigkeit von Geldern.

Bei so viel Reichtum an Ressourcen, mal ehrlich, wer will sich da noch vom Teufel bescheißen lassen?

Den Grossen in die Hände spielen…

…tun diejenigen, die Regeln für andere aufstellen, die sich an die Regeln halten und andere dazu anhalten.

Wenn Sie ständig das Gegenteil davon tun, dann findet eine langsame Umverteilung von Macht statt. In die Richtung von Ihnen und Ihren Leuten.

Kunden, die nicht kaufen

Ein Kunde, sogar ein guter, muß nicht zwangsläufig etwas kaufen. Es gibt einen Unterschied zwischen Kunden und zahlenden Kunden. Erstere „zahlen“ schon. Nur auf andere Art.

Was Fans für Schauspieler und Musiker oder die Tifosi für Ferrari [sind]: Sie alle sind Kunden, die nicht (zwangsläufig) immer den Service oder das Produkt kaufen, daß sie gut finden. Sie sorgen mit erheblichen Anteil dafür, daß das Angebotene ersteinmal begehrt ist. Dann hat es seinen Wert und behält diesen auch. Ein Wert, der letztendlich mit Geld bezahlt wird. Gut und gerne auch von jemand ganz anderem.

La nouvelle vague…

…de entrepreneurs est un idée réfléchir à nouveau génération non-conformistes.

Wenn Sie bis hierher gelesen haben, dann sind Sie gut. Mein Französisch reicht nicht aus, um (einigermaßen gut) weiterzuschreiben. Als Inspiration reicht es aber völlig.

Als Entrepreneur können Sie aber auch deutsch sprechen oder schreiben. Dennoch versteht ein deutscher Normalbürger kein Wort oder etwas völlig abwegiges. Er vernimmt bekannte (deutsche) Worte, hört aber eine Fremdsprache. Kurz, Entrepreneure reden anders, weil sie inspiriert sind.

Die Inspiration für diesen Beitrag, der Begriff Nouvelle Vague (dt. Neue Welle) bezeichnete vor einem halben Jahrhundert eine Bewegung im französischen Kino. Eine engere Beziehung zwischen Autoren und Regisseuren ermöglichte authentischere Gesamtkunstwerke, die sich von Filmen der üblichen Machart (oder Erzählform) nach Schema-F unterschieden. So langsam sehe ich wieder Parallelen.

Heute entwickelt sich ein ähnlicher Trend, allerdings für Kreative, Entrepreneure, Künstler und Abenteurer. Im Gegenzug würde „Schema-F“ heute bedeuten, nach Anleitung zu arbeiten, eigene Projekte nach vorgegebenem Muster zu realisieren. (Casting/Wettbewerb, Businessplan, hoher Kapitalbedarf, stereotypes Marketing.)

Als Nouvelle Vague haben wir eine Alternative. Durch authentischere Geschäftsmodelle entstehen bessere Beziehungen untereinander, das heißt, zu (potentiellen) Kunden und Partnern. Querdenken (frz. non-conformiste) ermöglicht für uns alle völlig neue Lösungen aufgrund veränderter Sichtweisen.

Die altbebackene und wenig inspirierende Alternative wäre die Ausrichtung auf Kapitalinvestoren oder Förderrichtlinien. Damit verbunden die zwangsläufigen Werbeorgien und das verwaltungstechnisch aufwendige Abarbeiten von Verfahren nach Regeln. – Der Mehrwert den ein Unternehmen eigentlich liefern könnte, der verwässert oder verschwindet komplett.

Deutschland braucht eine Nouvelle Vague von Entrepreneuren nach eigenen Regeln. Wenn nicht, New Hollywood ist auch ganz inspirierend. Egal von wo Sie Ihre Inspirationen beziehen, seinen Sie jedenfalls immer offen für das Fremde. Erst recht, wenn man genervt ist, weil man nichts versteht.

Im Käfig der Angstgesellschaft

Es kann nie Schaden, wachsam und vorsichtig zu sein, besonders dann, wenn man sich in gefährliche Situationen begibt. Wenn Sie zu vorsichtig, zu zögerlich sind, dann begeben Sie sich erst gar nicht in derartige Situationen. Sie werden immer mehr dort hineingedrängt.

Übermäßige Vorsicht ist anerzogen und damit eine künstlich, übertriebene Form der Angst. Unsere von industriellen Interessen getriebene Gesellschaft basierte darauf, daß alles, was nicht 100%ig sicher erschien, strikt gemieden wurde. Manager agierten so, Karrieren wurden so geplant.

Es wird mehr als nur überlebenswichtig sein, daß wir uns von der alten, übervorsichtigen Angstgesellschaft lösen und hinein gehen in die Welt, die allen gehört, nicht nur einigen wenigen. Allerdings hat das mit Sicherheit nichts mehr zu tun.

Gehen Sie den Gefahren nicht unbedingt aus dem Weg. Da nunmal die ganze Welt gefährlich ist, macht es deshalb auch keinen Sinn. Wecken Sie statt dessen Ihre Instinkte, suchen Sie sich Ihre Gefahr aus und agieren Sie in Ihrer „Gefahrensituation“ nur wachsam und vorsichtig genug.

Zu viele Angestellte sind im wie Tiere, die in sichere, aber enge Käfige hineingeboren wurden und dies als alleinige Daseinsmöglichkeit sehen. Es gibt außerhalb der Jobkäfige Alternativen, wo man mehr Nutzen stiften kann. Und es gibt viele Gefahren. Suchen Sie sich daher lieber ihre Gefahr aus. Jeder hat einen freien Willen. Und jeder kann – im Gegensatz zu Tieren – den Käfig von Innen öffnen.

Die Gegend unsicher machen

Erstens, irgendwas wird immer gebraucht in der Welt. Zweitens, unsere Neigungen, Talente und Interessen treiben uns an. Wenn wir ein auch nur halbwegs (und dauerhaft) funktionierendes Projekt aufbauen wollen, dann bedienen und verbinden wir das erstere mit dem zweiten.

Viele, die ein Projekt starten, tun das oben genannte und verschaffen ihrem Geschäft und ihren Kunden einen Vorteil. Aber einige, die dies tun, fahren ihr Projekt trotzdem an die Wand. Obwohl sie oder wir alles richtig gemacht haben.

Das Problem ist, wir haben auch nichts falsch gemacht. Wir haben keine Regeln gebrochen, keine Linien übertreten (oder überfahren) und zumindest versucht, niemanden zu brüskieren.

Wenn Sie in einen Markt eintreten (auch erfolgreiche Künstler und echte Hallodries tun das), dann beeinflussen Sie andere Menschen und deren Leben.

Sie verändern, durchkreuzen, stören, zerstören, errichten und betreiben Meinungsmache. Und vor allem sieht man Sie, man nimmt Sie durch Ihre Aktionen wahr. Sie werden angefeindet, einige Spießer schütteln den Kopf über Sie, Sie kriegen womöglich noch eins auf den Deckel. Warum?

Sie machen als Neuling den Bereich, in dem Sie aktiv werden zu Ihrem und zu dem Ihrer Leute.

Vorher war dieser Bereich relativ sicher. Natürlich aus Sicht von Rivalen, Konkurrenten und Ordnungsbürgern. Die meisten Märkte sind heutzutage gesättigt, bereinigt und somit aufgeteilt. Regularien erledigen den Rest.

Wenn Sie ihr Geschäft riskieren wollen, dann nehmen Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit auf die Befindlichkeiten derer Rücksicht, denen Ihr Geschäft, Produkt oder Kunstwerk bestenfalls egal sind.

Wenn Sie Ihrem Geschäft Leben einhauchen wollen, dann lassen Sie doch mal in Richtung der eben genannten so richtig einen fahren. Reißen Sie für sich und Ihre Leute Barrieren ein. Machen Sie die Gegend unsicher. Dann fahren Sie Ihr Geschäft auch nicht an die Wand, weil diese – jetzt in Ihrer Gegend – nicht mehr existiert.

Wie man am längeren Hebel sitzt

Mit „am längeren Hebel sitzend“ beschreibt man im althergebrachten Sinne jemanden, der Macht über andere ausübt oder Entscheidungen zu seinen Gunsten beeinflussen kann. Es beschreibt den letztendlichen Gewinner in einem Spiel mit gewissen Regeln.

Jemand, der am längeren Hebel sitzt ist häufig ein Bewahrer und Nutznießer des Status Quo. Mit Berechtigung hat das nichts zun tun. Denn Berechtigungen kann man sich heute überall kaufen.

Wenn Sie den Eindruck haben, sich in einer mißlichen Situation zu befinden oder wo sich der andere dann doch durchsetzt, ohne daß Sie was ausrichten können, dann folgen Sie dessen Regeln.

Diese Regeln sind zwar interessensgebunden und willkürlich, aber weder in Stein gemeißelt noch Gesetze.

Regeln sind ein Schutz, der dafür sorgt, daß der Hebel des Regelinhabers lang bleibt. Und was beschützt werden muß hat seine Schachstellen. Finden Sie diese. Hebeln Sie dort, wo Ihr Hebel der längere ist. Dieser Hebel dient zur Weichenstellung für Ihre Zukunft mit längeren Hebeln.

Setzen Sie nie Ihren Hebel dort an, wo schon jemand mit einem längeren sitzt. Konkret: Suchen Sie sich Minderheiten anstatt der Masse zu gefallen. Freunden Sie sich mit dem an, der wirklich Einfluß hat, nicht mit einem glänzenden Titelträger. Verkaufen Sie an Leute, die lieber gut bezahlen als meckern. Machen Sie das Unübliche anstatt das Übliche. Seien Sie streitbar und provokant anstatt beliebt und gefällig. Reden Sie mit Kunden und Partnern anstatt mit Banken und Investoren.

Definieren Sie Ihren eigenen Einflußbereich, dann können Sie langfristig diejenigen aushebeln, die vermeintlich noch am „längeren Hebel“ saßen. Deren Hebel setzt dann an der falschen Stelle an.

Die Zeitmaschine (Eine Bauanleitung)

So manch einer (meist über 50) würde gern nochmal zurück in die Vergangenheit reisen, um mit dem heutigen Wissen und Erfahrungsschatz Korrekturen vorzunehmen, deren Auswirkungen die Gegenwart betreffen. Um das zu tun, empfehle ich den Bau einer Zeitmaschine.

So geht es: Erstmal hier in der Gegenwart, checken Sie – falls noch nicht geschehen – Ihre Lage. Danach werfen Sie einen Blick auf den Bereich der Vergangenheit, der Ihnen heute Sorgen bereitet und ziehen Sie eine realistische Verbindung zur heutigen Situation, so anders diese auch sein mag. (Die ist aber meist nicht so viel anders, nur in einem weiter fortgeschritten Stadium.) Bleiben Sie aber weiterhin noch in der Gegenwart.

Nun machen Sie das, was man als Extrapolieren bezeichnet. Reisen Sie mit dem Wissen, was Sie jetzt haben weiter in die Zukunft. Aber Vorsicht! Seien Sie auf keinen Fall knauserig. Achten Sie beim Bau Ihrer Zeitmaschine darauf, diese mit sinnvollen Extras auszustatten. Ich empfehle das Navigationssystem zu integrieren. Damit können Sie sich die Zukunft aussuchen, so wie Sie sie haben wollen. Denn Ihr ursprüngliches Ziel war doch die Verbesserung der Gegenwart.

Mit einem Auto oder Flugzeug fahren Sie ja auch nicht freiwillig dort hin, wo Sie schlimmes befürchten. Wenn Sie die freie Wahl haben, dann suchen Sie sich das bestmögliche Ziel aus. Am besten vorher.

Wenn Sie dann in der besten Zukunft angelangt sind, die Sie sich ausgesucht haben, dann stellen Sie wieder eine Verbindung zur jüngeren „Vergangenheit“ (wo Sie die Zeitmaschine gebaut haben) her, um zu erkennen, was zu dieser Superzukunft geführt hat.

Kommen Sie danach sofort wieder in die Gegenwart (welches ja die zukünftige Vergangenheit ist) zurück und stellen Sie die Weichen und tun das, was zu tun ist. Dabei werden Sie bemerken, daß Ihre Gegenwart schon jetzt anders, irgendwie besser ist.

Man weis nie genau, was einem (unterwegs so) erwartet. Aber im Großen und Ganzen werden Sie allemal an das gewünschte Ziel kommen. Natürlich müssen Sie sich keine Zeitmaschine „bauen“.

Ihre Fantasie und Vorstellungskraft sind sofort verfügbar, viel leichter zu bedienen und kostenlos.

Der Klang markiert den Trend…

…oder der Sound. Das ist dasselbe. Klang klingt für die meisten deutschen Ohren aber nicht toll.

Was gut für uns klingt entscheiden wir gegenüber dem, was wir kennen. Was fremd klingt, hat gegenüber dem Üblichen oft seinen Reiz. Bei soviel Begehrlichkeiten in Sachen Fremdheit wird so langsam wieder das Altbekannte interessant. Nicht als Retro, sondern als Original.

Wenn viele Deutsche (und Kontinentaleuropäer) „englische“ Wörter benutzen, um modern, hip, cool oder fachlich versiert zu erscheinen (eher unsicher und konformistisch), dann fühle ich mich genötigt, wieder echte deutsche Wörter (keine Fremdwörter) auszusprechen, egal wie es klingt.

Es stimmt, daß man das Risiko eingeht, als unmodern oder weltfremd zu gelten, falls man einen Trend nicht angestrengt hinterherhechelt. Jemand, der dies bewußt in Kauf nimmt, tut dies mitunter auch deswegen, weil er jederzeit klangvoll das Gegenteil beweisen könnte.