Standards, Schnipsel und Stangenware

Bei einem Musikstück, Videoclip oder moderner Kunst kann man komplett mit Snipseln, Stückchen, Samples, Zitate, Altteilen, Recycling(müll) arbeiten und trotzdem was völlig neues, eigenständiges kreieren. Man kann den ursprünglichen Wert erhöhen.

Bei einem Produkt (z.B. Auto) kann man das auch. Man kann dabei auf Standardteile aus dem Serienregal zurückgreifen, die man leicht bekommt. Dann arrangiert oder verschiebt bzw, programmiert ein wenig neu (Anordnung der Teile zueinander; Leistung;) oder man verändert nur eine einzige, aber entscheidende Sache (Korosseriedesign). Und schon entsteht ein völlig neues Produkt, das Begehrlichkeiten weckt und im harten Alltag kaum Probleme macht.

Bei einem Unternehmenskonzept kann man ebenfalls nehmen, was bereits vorhanden ist. Man guckt sich Geschäftsprinzipien ab, die funktionieren und übernimmt (klaut*) sie. Man arrangiert sich die geeignetesten Zulieferer und Dienstleister, die nach genauen Standards die ganzen praktischen Abläufe übernehmen. Man passt es vielleicht ein wenig an. Oder man ändert dann nur eine Sache (Produkt, Zahlungsmethode, Vertrieb, Image, Service, Markzugang) und steuert letztendlich nur ein einziges neues Element bei und schon hat man was eigenständiges, wiedererkennbares mit mehr Nutzen und Wert erschaffen.

* Es macht mehr Sinn, sich bei anderen erfolgreichen Unternehmungen erprobte Mechanismen abzuschauen, anstatt ein eigenes Konstrukt zu entwerfen, was eventuell nicht richtig funktioniert. Diese Art von „Klauen“ ist ausdrücklich erlaubt. Das entscheidende ist das, was Sie nun anders machen, also Ihr persönliches Element. Bei allen 3 Beispielen ist dies das i-Tüpfelchen.