Man vermische den Klang von Hohn und Fairness

Was bekommt man dann? Hoeneß. Oder ein gemischtes Gefühl, zumindest das Gefühl der Erfahrung. Und das besagt, daß 3½ Jahre sehr schnell vergehen können. [Besonders dann, wenn jene 3½ Jahre keine 3½ Jahre dauern.]

Es gibt (und gab) viele Entrepreneure, auch Künstler wie beispielsweise Pablo Picasso, die sage und schreibe über 40 Jahre gebraucht haben, um für sich und für andere auf rechtschaffende Weise das zu erarbeiten, was sie zu dem gemacht hat, was sie waren und was sie sind.

Deutsche Manager-Helden kriegen das schneller hin. Eben auf deren Art. Aber deren Art muß nicht zwangsläufig Ihre Art sein. Diese langweiligen Manager haben ihre besten Zeiten über die Schweizer Alpen mit dem Gier-Express direkt in den Knasturlaub hinter sich gebracht.

Sie aber haben das beste noch vor sich. Sofern Sie langfristig denken und sauber bleiben. Der Mann mit dem dicken Hals hat jetzt anscheinend einen noch einen dickeren Hals.

Zugedröhnt und angezählt

Kinder aus „gutem Hause“, also mit reichen Eltern, haben beekanntermaßen einen leichteren Zugang zu höherer Bildung. Der Wohlstand ihrer Eltern setzt sich demnach in der folgenden (De)Generation fort. Das ist unfair, gefährlich und selbstzerstörerisch.

Unfair ist es, weil man für ein würdiges Leben in die richtige Familie hineingeboren werden muß.

Gefährlich ist es, weil immer die selben Leute, Cliquen, Dynastien mit der selben Weltsicht, den selben relativen Besitzverhältnissen, dem selben Systemdenken und dem selben Wissensmonopol in den selben Schlüsselpositionen über den großen Rest der Menschen bestimmen. – Es kommt kein frisches Wissen, Sichtweisen und Talent hinzu.

Selbstzerstörerisch ist es aus den eben genannten Gründen. Das ist wie Inzucht bei Adligen. Dessen Folge ist Degeneration. Nur hier degeneriert ein Gesellschaftsystem vom Kopfe her.

Die traditionellen Spitzen des Systems (Dynastien, Konzerne, Politik) verhalten sich zunehmend wie ein drogenabhängige Irre mit Hirnschrumpfung, die manchmal noch wild um sich schlagen. In ruhigen Momenten sehen sie sich dann, wie üblich, als Zentrum des Universums. Die Drogen sind hier Macht und Geld.

Keiner kann die „Verantwortlichen“ daran hindern, Entscheidungen mit hoher Tragweite zu fällen, die Auswirkungen auf die restliche Gesellschaft haben. Diese Auswirkungen bringen zunehmend auch Nebenwirkungen mit sich. Das ist so eine Sache mit diesen verflixten Drogen. Und die richten sich letztendlich gegen das System selber.

Angesichts dieser Situation bin ich geneigt zu sagen: Laßt sie nur machen.

Die Gesellschaft wird nach wie vor von Leuten bestimmt, die zwar mächtig, aber ebenso verblendet, paranoid, selbstherrlich und in ihren Verlustängsten und dem eigenen System wie in einer Sucht gefangen sind. Die taumeln hin und her zwischen Hybris und Panik. Sie sind zugleich vollgefressen und angeschlagen wie ein übergewichtiger Schwergewichtsboxer.

Was macht man, wenn ein Boxer angeschlagen ist und taumelt? Man schlägt ihn K.O.