Wunderbare Wunder

Man startet etwas und wundern sich, warum es nicht so läuft, wie es soll. Leider gibt es dann kaum noch Zeit zum Wundern. Wundern Sie sich deshalb besser schon bevor es etwas zum wundern gibt.

Um ein Produkt oder einen Dienst nutzerfreundlich zu gestalten, könnte man Erfahrungen sammeln und abwarten, wer sich alles beschwert. Vielleicht will es niemand nutzen.

Was Sie an Menschen verkaufen oder vermieten, sollte in erster Linie für Menschen menschenfreundlich gemacht werden. Und nicht für den eigenen Stolz, der Technik, der Kostenersparnis, der Feinde, der Politik, der Gewohnheit, der Angst oder einer Regel.

Denken Sie vorher an diejenigen, an die sie verkaufen wollen. Durchdenken Sie Ihr Vorhaben, Projekt oder Unternehmen bevor Sie starten. Tun Sie es ganz im Sinne derjenigen, für die Sie es tun. Dann ist es möglich, daß es wahre Wunder gibt. — Von Ihnen. Wäre das nicht wunderbar?

Der Mief der Angstmacher

„Man würde gerne, aber man traut sich nicht.“

„Interessant, aber wer weiß, was einem blüht.“

„Lieber auf Nummer Sicher gehen!“

„Kann der das?“

„Darf die das?“

„Am besten nochmal um Erlaubnis fragen.“

„Wenn das mal gut geht.“ (Ja, das kann tatsächlich passieren.)

„Sonst kommt das und dann passiert auch noch jenes.“

Wenn Sie ähnlich klingende Sätze wie die oben zitierten von jemanden vernehmen sollten, dann stellen Sie in Zukunft besser auf Durchzug. Sonst ersticken Sie noch daran.

Standards, Schnipsel und Stangenware

Bei einem Musikstück, Videoclip oder moderner Kunst kann man komplett mit Snipseln, Stückchen, Samples, Zitate, Altteilen, Recycling(müll) arbeiten und trotzdem was völlig neues, eigenständiges kreieren. Man kann den ursprünglichen Wert erhöhen.

Bei einem Produkt (z.B. Auto) kann man das auch. Man kann dabei auf Standardteile aus dem Serienregal zurückgreifen, die man leicht bekommt. Dann arrangiert oder verschiebt bzw, programmiert ein wenig neu (Anordnung der Teile zueinander; Leistung;) oder man verändert nur eine einzige, aber entscheidende Sache (Korosseriedesign). Und schon entsteht ein völlig neues Produkt, das Begehrlichkeiten weckt und im harten Alltag kaum Probleme macht.

Bei einem Unternehmenskonzept kann man ebenfalls nehmen, was bereits vorhanden ist. Man guckt sich Geschäftsprinzipien ab, die funktionieren und übernimmt (klaut*) sie. Man arrangiert sich die geeignetesten Zulieferer und Dienstleister, die nach genauen Standards die ganzen praktischen Abläufe übernehmen. Man passt es vielleicht ein wenig an. Oder man ändert dann nur eine Sache (Produkt, Zahlungsmethode, Vertrieb, Image, Service, Markzugang) und steuert letztendlich nur ein einziges neues Element bei und schon hat man was eigenständiges, wiedererkennbares mit mehr Nutzen und Wert erschaffen.

* Es macht mehr Sinn, sich bei anderen erfolgreichen Unternehmungen erprobte Mechanismen abzuschauen, anstatt ein eigenes Konstrukt zu entwerfen, was eventuell nicht richtig funktioniert. Diese Art von „Klauen“ ist ausdrücklich erlaubt. Das entscheidende ist das, was Sie nun anders machen, also Ihr persönliches Element. Bei allen 3 Beispielen ist dies das i-Tüpfelchen.

Seien Sie Ihr bester Kunde

Um Neues erfolgreich auf die Wege zu bringen macht es durchaus Sinn, sich von althergebrachten Denkmustern zu verabschieden und ganz frei und offen mal dessen Gegenentwurf zu begrüßen.

Stellen Sie sich Ihr Projekt aus der Zukunft vor, von oben statt von unten oder außerhalb Ihrer sozialen Umwelt (z.B. da, wo Kunst einen anderen Stellenwert hat). Tauschen Sie gedanklich Knappheit durch Überfuß aus. Und umgekehrt.

Man sieht das Ergebnis aus einer anderen (entgegensesetzten Perspektive), wie eine völlig andere Person mit einem Ähnlichen, aber anders gelagerten Interesse wie Sie selber. Somit können Sie eine gewisse Phase (oder Zeitspanne) Ihrer Ideen und Planungen bereits jetzt „rückblickend“ studieren.

Sie entdecken Ihr eigenes Konzept und die Welt drumherum, für die Sie es entwerfen. Soger Trends können Sie skizzieren und (ein)setzen. Vermeintliche Schwächen, Störungen oder Nebensächlichkeiten können damit als mögliche Vorteile enttarnt werden.

Denn wenn Sie einen Vorteil erarbeiten und diesen in Ihr Vorhaben einbauen, dann haben auch Ihre Kunden diesen Vorteil. Sonst wären sie nicht Ihre Kunden. Seinen Sie Ihr bester Kunde. Heute.

Angepasst und angepisst

Wenn sich jemand an gesellschaftliche Normen orientiert und täglich dem System dient, so ist derjenige häufig gezwungen eine Situation zu ertragen, die ihn selber herabsetzt, kleinhält und seiner Möglichkeiten beraubt. Dieser jemand identifiziert sich nicht mit dem, was andere von ihm erwarten, in ihm sehen oder wer er und mit wem er zu sein hat.

Wenn jemand in den oben beschriebenen Umständen lebt, es sich aber zur Aufgabe macht, diesen Zustand dauerhaft (nachhaltig, langfristig) zu verändern, dann ist die Vorraussetzung dazu, daß er oder sie von der gegenwärtigen Situation angepisst ist.

So jemand hat eine feine Wahrnehmung von seiner Umwelt und von sich selbst und merkt es somit eher, wenn etwas nicht stimmt. Er riecht quasi die Bockseeche anderer an sich selbst und kann sie nicht mehr ertragen. Diese Person handelt demzufolge und ändert diese für Sie verständlicherweise unerträgliche Situation.

Ich hoffe somit inständig, daß eine Menge von (guten) Leuten so langsam richtig angepisst sind und sich vom Systemmief und Angepasstsein befreien.

Der Tristesse ein Ende setzen

Der Geschäftsalltag wird überwiegend durch Sachzwänge geprägt. Verabschieden Sie sich deshalb aus der Sachlichkeit und aus dem Geschäftsalltag gleich mit.

Gleiche, geregelte Tagesabläufe und immer wiederkehrende Prozeduren (Konferenzen, Emails beantworten, freundlich grüßen) können kreativ veranlagte Menschen ersticken.

Versuchen Sie doch in solchen Zeiten der Tristesse das Ungewöhnliche — obwohl es Ihnen vielleicht so vorkommt, daß es ausgerechnet jetzt so viel Zeit und Mühe kosten könnte. Warum? Gerade dann fahren Sie wieder zur Höchstform auf. Weitere Inspirationen bekommen Sie durch Ihre Aktionen.

Es wird sich für Sie lohnen. Denn wenn Sie was beenden, so ist es auch der Anfang von was neuem.

Vergessen Sie Verträge

Zumindest vorerst. Wenn Sie in Verhandlungen sind, um einen (Wunsch-)Partner zu einer Zusammenarbeit zu bewegen, also einen Vertrag mit Ihnen abzuschließen, dann sollten Sie einen Vertragsabschluß zuallererst vermeiden, besser verhindern.

Wenn Sie es dennoch tun und auf einen Vertrag bestehen, wird jener – falls Sie den Vertragsabschluß überhaupt hinbekommen – nicht gerade zufriedenstellend für Sie sein.

Sie bekommen Ihren Wuschvertrag schon noch. Nur wie? Indem Sie es vergessen, Sie sich nicht mehr um einen Vertrag kümmern. Sie dürfen nicht mal verhandeln. Das macht sowieso erst Sinn, wenn Sie bereits ausreichend Interesse geweckt oder einen Vertragsentwurf auf dem Tisch haben. Vorher nicht.

Um an den oben genannten Punkt zu kommen, tun Sie nur eines: Aufgeilen.

Machen Sie Ihre Gesprächspartner nur richtig geil auf Ihr Projekt. Nichts weiter. Das geht am besten, wenn Sie sich auf den wichtigsten Punkt, Ihren größten Vorteil für Ihre Partner konzentrieren und diesen nur soweit darlegen, bis der Funke übergesprungen ist. Das reicht erstmal.

Bei der nächsten Gelegenheit (oder Frage) feuern Sie die Geilheit weiter an. Das ist wie ein Vorspiel beim Sex. Geilen Sie taktvoll, aber virtuos. Dann gehen Sie einen Schritt zurück und warten ab, was passiert. (Das kann Sekunden, Minuten oder Wochen dauern.)

Somit geben Sie Ihren potentiellen Partnern Gelegenheit, Ihren Vorschlag oder Ihr Konzept untereinander bzw. „intern“ weiteren relevanten Personen nahezubringen. Das gibt denen einerseits Rückhalt und andererseits baut es Projektverständnis und dadurch ein echtes, begründetes Verlangen auf, mit Ihnen – per Vetrag, der seinen Namen auch verdient – ins Geschäft zu kommen.

Damit alles wie hier beschrieben funktioniert, sorgen Sie bitte vorher dafür, daß Ihr Projekt tatsächlich ein echter Gewinn für Ihre zukünftigen Partner sein wird. Es sollte für beide Seiten erfüllend sein.

Wie kann man Tote wiederbeleben?

Wie kann man sich in schrumpfenden Märkten gegenüber einer überstarken Konkurrenz behaupten? Wie kann man kostengünstig (oder umsonst) in einem schwindenen Markt expandieren ohne die Preise zu senken? Wie kann man noch der Pleite oder einer drohenden Insolvenz entgehen? Wie können Deutsche, die keine Autos herstellen, innovativ sein? Wie kann man Tote wiederbeleben?

Ich glaube, es war im Jahre 2000, als ich mich auf der Berliner Funkausstellung mit einem Vertriebsleiter des seit nunmehr 10 Jahren verschwundenen TV-Geräte-Herstellers Schneider über alternative Vertriebsstrategien unterhielt. (Ich wollte damals etwas in der Richtung probieren.)

Er beschrieb mir die Marke Schneider so: „Unsere Produkte sind im unteren bis mittleren Preissegment angesiedelt, denn für höherwertige Produkte ist der Markt zu klein.“ Ich habe widerspruchslos genickt und so getan, als ob ich ihn verstehe. Die Japaner und Koreaner in den Hallen nebenan haben mit hochwertigen Geräten und technischen Innovationen nur so gestrotzt.

Loewe, neben Metz, der letzte verbliebene deutsche TV-Gerätehersteller macht letzteres und trotzdem funktioniert es nicht. (Metz ist solide, auch weil die auf mehreren Beinen stehen.) Aber was würde ich Loewe nun empfehlen? Das, was ich allen opelartigen Unternehmen empfehle: Laterales (queres, regelbrechendes ) Denken. Hier ein Beispiel von mir als kostenlose Beratung für Loewe:

Ich würde die momentanen Geräte (Knöpfe, Anzeigen, Software, Interface) so machen, daß diese von einem 200-jährigen Zausel ohne Einarbeitungsphase sofort bedient werden können. (Auch Junge Leute sind bequem.) Zudem sollte es bei der nächsten Gerätegeneration ganzheitlich angegangen werden. Das heißt, die Bedienungsanleitung sollte zuerst, dann der Fernseher entwickelt werden. (Allein die Absicht, dies zu tun bringt erhebliche Fortschritte in Sachen Bedienfreundlichkeit.)

Die Bedienungsanleitung sollte gedruckt und eine wahre Pracht sein. Groß, gut bebildert, aktuell, gut lesbar, anhand von Beispielen verständlich erklärt, mit Hotline-Nummer deutlich auf jeder Seite, humorvoll, sehr ausführlich und genauso schick sein, wie die Broschüren von Gulfstream oder Rolls-Royce. Glauben Sie mir, das ist der kleinste, aber in diesem Fall wichtigste Posten.

Loewe sollte auf eine phänomenal leichte und sprachübergreifende Bedienung setzen, wofür man eigentlich kein Handbuch bräuchte. (Es aber trotzdem in schönster Form bekommt.) – Der Fernseher muß seinen Nutzer „kennen lernen“, und nicht umgekehrt. Im Internet zu testen, beim Fachhändler zu kaufen. Wer macht das? Keiner. Wer hat das? Keiner. Wer will das? Jeder.

Das hier beschriebene Szenario kann man auf viele Bereiche übertragen. Und es kostet nichts, außer mal nachzudenken. Nur dazu bräuchte es einen beherzten Entrepreneur oder jemanden, der so tickt wie einer. Ein Investor kann nur investieren. Mehr nicht. Denken Sie an diesen Spruch: Totgesagte leben länger. Und inspirierte Gedanken sind lebendige Gedanken.

Jede Branche hat ihr Manko, ihren Schwachpunkt zu Lasten der Kunden. Hier ist es die Bedienung.

Grosskapital und Politik sind sich selten einig

Die Überschrift mag einige überraschen oder gar befremden, aber die Uneinigkeit der Mächtigen ist alltägliche Praxis. Einigkeit entsteht höchstens bei vorrübergehend deckungsgleichen Interessen.

Es kommt noch krasser: Das Volk steht den Machteliten in großen Teilen sogar näher als die Blöcke der Machteliten zueinander. Fakt ist, das Volk dient als Spielball der Machteliten und läßt sich das gefallen wie im Krieg. Es ist Meinungsmasse, Markt und Sklavenarmee im Interesse einer wenigen.

Nimmt man nun die Mächtigen als Ganzes, dann entsteht bei mir der Eindruck von Schizophrenie. Das ist, als wenn eine Hand gegen die andere arbeitet, wie zwei Personen in einer. Und keine von denen könne man als „gut“ bezeichnen.

Im Grunde ist es wie innerhalb großer Konzernstrukturen, wo eine Abteilung Feind der anderen ist.

Ingenieure spotten über Designer. Marketer schütteln den Kopf über die Ingenieure. Die Controller meckern über beide. Und die Personaler wundern sich, was oder wen sie da herangezüchtet haben, weisen aber jegliche Schuld von sich oder an den Vorstand, der in erster Linie einfach nur auf Nummer Sicher gehen und möglichst „cool“ sein will. Ziehen die alle an einem Strang? Nein.

Der Industriell-Mediale Komplex, also das Zusammenwirken von Großindustrie und Massenmedien ist da noch verrückter im negativem Sinne, weil hier die Politik für jene als Regulator und Geschäftsführer dient und die Medien Meinung (Propaganda) machen. Ein Beispiel sind die Russland-Sanktionen, gegenüber Wirtschaftsinteressen, gegenüber Rüstungsdeals mit den Saudis etc. etc. – Alles fortwährende Schizophrenie vom Feinsten, die Ressourcen verschlingt.

Wollen Sie sich und diejenigen, die Ihnen lieb und teuer sind, von so einem schizophrenen führen, Ihre Zukunft anvertrauen und letzendlich genauso irre machen lassen? Ich hoffe nicht.

Wir können abschalten, wegklicken, oder noch besser: Selber nachdenken und unsere eigenen Interessen vertreten anstatt die Interessen derer, die uns nur schaden. Regen Sie sich nicht darüber auf. Nehmen Sie es zur Kenntnis und ziehen Sie Ihre eigenen Schlüsse. Seien (oder werden) Sie sich mit Ihren Kunden einig, dann brauchen Sie auf niemanden mehr zu hören. Und wenn Sie noch keine Kunden haben, dann haben Sie die freie Wahl wer es mal sein könnte.

Verbissen auf die krumme Tour

Es gibt zu viele, die glauben, daß man mit ehrlicher Arbeit zu nichts kommt, eben nichts von Bedeutung erreichen kann. Das ist ein schlechter Witz und ein fataler Irrtum.

Das Ego ist leicht verführbar, wenn es darum geht, schnell Kohle, Anerkennung oder Macht zu bekommen. Egal wie, Hauptsache Erfolg. Man will es jetzt und immer wieder – nur etwas mehr – und immer auf die gleiche Machart. Dieser „Erfolg“ ist wie Crack. Anstatt in seinen Taten aufzugehen, entsteht ein Überlebenskampf, der je länger er dauert, desto unentrinnbarer wird.

Viele sind angepisst, weil sie ihr Leben lang immer nur einstecken mußten. Da baut sich Frust auf, der sich dann zum übelstmöglichen Zeitpunkt nach außen auf andere (überwiegend Unschuldige) entläd. Aber Vorsicht, das kommt zurück. Nur noch stärker.

Viele wissen nicht, daß es anders geht, weil sie keine entsprechenden Beispiele sehen.

Abweichlertum wird innerhalb der deutschen Gesellschaft zu gern mit „Falsch sein“ gleichgesetzt. Demzufolge wird häufig nichts anderes in Betracht gezogen, als in irgendeiner Weise jemanden unrecht zu tun, um selber zu überleben. Und um mehr geht es hier auch nicht als um das pure Überleben. Und schlimmer noch, Rache fürs Ego.

Gehen Sie den Weg, Erfolg ehrlich zu teilen, und Sie werden sich um das eigene Überleben nicht mehr sorgen müssen. Sie sparen Ihre eigenen Energien. Dadurch werden Sie schlicht und einfach produktiv. (Mit „ehrlicher Arbeit“.) Suchen Sie diejenigen, denen Sie gern Gutes tun würden, und Sie werden Zufriedenheit und möglicherweise Ihr Seelenheil finden. Unzwar dauerhaft.