Tanz der Papiere

Passen Sie auf sich und Ihr Vorhaben auf. Bürokratie und Verwaltung sind wie Vampiere. Nur echt. Wenn man denen Einlaß gewährt, dann hat man sie für immer am Unternehmerhals. Das geht bei den Biestern ruckzuck.

Fast überall lauern Papiere auf den naiven Entrepreneur. Die übertragen Krankheiten, wie die Zertifikatitis und leben ansonsten in ihrer deutschen Scheingesellschaft. Deshalb braucht jeder, der mit denen zu tun bekommt einen Schein. Vampire sieht man ja auch nur scheinbar. Im Spiegel und auf Fotos sind sie nicht zu erkennen.

Bitte schlagen Sie jede Einladung zum Tanz, einer Genehmigung oder einer Belehrung (Seminar) aus. – Natürlich sofern es geht.

Wenn sie wissen, wo Graf Bürolock wohnt, dann umgehen Sie ihn weitläufig. Der Blutzoll wäre sonst zu hoch. Er wird Ihnen die Energie aussaugen, bis Sie, wie er, untot, aber weniger previligiert sind.

Selbst mit bester Wissenschaft kommen Sie gegen diese vampiristische Macht nicht an. Auch wenn Professor Akademikus anderer Überzeugung ist, so beweist er doch täglich das Gegenteil.

Diese Energievampiere mit Knoblauch und Kreuz abzuwehren bringt nichts. Das sind deutsche Vampiere, da bräuchten Sie Uran und Dollarzeichen.

Perfektion ist eine Tarnkappe

Was wäre ein Lemmy Kilmister ohne Warzen, ohne Meinung, gefälligeren Texten, nüchtern und mit Gesangsausbildung? Richtig, perfekt — aber unauffällig. Genau dieses Perfektsein ist eine deutsche Spezialität, weil man Angst hat, angreifbar zu werden, falls man auffällt. Ja, und wenn die Deutschen erstmal angreifen, dann gibt’s kein halten mehr….

Es gibt nach eigener und gerichtlich dokumentierter Aussage weltweit nur eine einzige lebende Person, die tatsächlich perfekt ist. Und das ist Angela Merkel.

Auch ihre gestrige Regierungserklärung war wie immer perfekt. Das bedeutet, sie war langweilig, nichtssagend, wenig aufregend, noch weniger angreifbar (außer vom Unternehmerfreund Gysi), verhersagbar und eintönig. Das war Mogadan in Worten. Da hätte man sich besser eine spannende 4-Jahresprognose von Siemens vorlesen lassen können.

Meine Fragen an die Perfektionisten: Was ist los, damit Sie sich tarnen müssen? Haben Sie gefährliche Feinde? Warum verstecken Sie sich? Sind Sie Merkel’s Zwillingsschwester, die tief in ihrem Inneren einen kleinen fies grunzenden Lemmy zu sitzen hat, der irgendwie anstössig ist?

Wenn Sie wirklich versuchen perfekt zu sein, dann werden Sie auch das Unmögliche noch schaffen, nämlich unsichtbar zu werden. Das wäre blöd. Denn ich würde Sie viel lieber sehen.

Wie wichtig deutsche Konzerne für die Zukunft der Deutschen sind

Die täglichen Newsticker verdeutlichen die Unentbehrlichkeit nationaler Konzerne für Deutschland. Quartalsergebnisse, Managerwechsel und Korruption sind wichtig für Deutschland. Ich will mich in Zukunft mehr aus diesen „Wirtschaftsthemen“ heraushalten, daher hier (letztmalig) meine ausführlichen Gedanken, wie wichtig deutsche Großkonzerne für die Zukunft der Deutschen sind:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mir ist nichts eingefallen, außer, daß mir jene am Arsch vorbei gehen. Der Medial-Industrielle Komplex wird sicher weiter berichten. Warum? Denen fällt auch nichts besseres ein. – Nur mit dem Unterschied, daß die ihre Spalten mit Text füllen müssen.

Wie ein alter Hut

Vieles ist uns so vertraut, daß wir es gar nicht mehr merken. Erst wenn es weg ist merken wir es und wollen es plötzlich wieder haben: Gesundheit, Freunde, Wohlwollen, Rituale, Einkommen.

Im Kreieren von neuem (Inhalte, Design, Pläne, Unterhaltung) können wir uns in erster Linie nur am Alten orientieren. Von nichts kommt bekanntlich nichts. Wir nehmen das, was bereits funktioniert und arrangieren es neu. Jemanden dies als „Neu“ zu verkaufen, wäre dann nicht ehrlich, zum Teil zumindest.

Wenn wir jemanden, der uns lieb ist, etwas Gutes tun wollen, dann bringen wir ihn das Vertraute. Da fühlt er sich sicher. Das kennt er. Wenn wir es besonders gut meinen, dann geben wir noch etwas hinzu. Wir werten es durch weitere Zutaten, durch Abwechslung oder durch schiere Fantasie auf.

Ein alter Hut sitzt sehr bequem, so daß man ihn weiterträgt, falls man einen Hut trägt. Wenn Sie wollen, daß jemand mal einen neuen Hut ausprobiert, dann geben Sie ihm einen Neuen. Achten Sie vorher aber darauf, daß der mindestens genauso bequem ist, wie der alte.

„Wie soll das gehen?“

Es gibt Situationen für Fortgeschrittene. Darin wissen Sie, was zu tun ist, aber nicht wie.

Von Bedienungsanleitungen mal abgesehen, werden sie kaum seriöse Ratgeber finden, die ihnen sagen, wie etwas geht. Sie hören nur das „Was“ und das „Was Nicht“. Das „Wie“ ist Ihr Ding. Damit sind Sie auf sich allein gestellt. Es gibt kein Wie-Rezept.

Gehen einfach den nächsten (ersten) Schritt, denn Sie haben Ihre Hausaufgaben gemacht. Wenn Sie Aktiv werden und sich hinaus wagen, bekommen Sie neue Inspiration, die genau auf diese Situation das angemessene „Wie“ wie aus der Kanone geschossen liefert.

Los, gehen Sie und holen Sie sich Ihr „Wie“ ab.

Dr. Mob (Meine Arbeit als Berater in der Autoindustrie)

Von 2001 bis 2002 wurde ich von einer internationalen Consultingfirma zusammen mit einem französischen Softwarekonzern beauftragt, für deren Kunden (Autohersteller) Schulungen für eine damals neu entwickelte Software zur Konstruktion von Fahrzeugen zu geben. Dabei hatte ich noch nie ein Fahrzeug konstruiert. […sondern Wurst, Bier & Schnaps verkauft.]

Der Grund war, daß ich der einzigste deutschsprachige Nutzer dieses Programms war, der bereits erste Designstudien damit entwickelt hatte. Das klang so toll, wie es hier steht, unzwar so, daß die mich haben wollten. Was dann passierte, war genau deshalb nicht so toll.

Ich reiste nach Stuttgart, genauer nach Weissach ins Forschungs- und Entwicklungszentrum einer deutschen Autofirma mit Doktortitel, die mittlerweile ihren meisten Umsatz mit Damentrecker (SUVs) generiert. Dort waren die Eingangskontrollen strenger als an der nordkoreanischen Grenze. Die Kontrolleure sahen schon von weitem ziemlich grimming aus und guckten dann aber irgendwie komisch, als sie mich sahen. (Als ob mit mir das Böse, also Ärger im Anmarsch wäre….)

Ich war drin. Täglich.

Der dort angestellte Manager, der die Schulungen beaufsichtigte, beäugte mich wie ein Vater, der seine kleine süße Tochter vor einem raubeinigen und stattbekannten Macho beschützen will. Zudem korrigierte er mich gleich: „Es heißt nicht Autoindustrie, sondern Automobiieelindustrie.“ Das „ie“ dauerte mindestens 6 Sekunden.

Dieser Manager führte mich in einen Schulungsraum voll mit Chefingenieuren von fast allen deutschen Automarken. Wie soll ich die beschreiben? Das waren Fachidioten vom Feinsten, arrogant, versnobt, unfreundlich, selbstbezogen, abweisend, überheblich, verklemmt und verstanden auch nicht den einfachsten Humor. Kurz, vor mir saßen 18 Sheldon Coopers. Jene drohten ständig damit, mir „genüsslich den Teppich unter den Füßen wegzuziehen“ und grinsten dabei.

Ich kam mir vor, wie Penny, die soziopathischen Quantenphysikern die Stringtheorie neu erklärt.

Wieso kam es zu dieser kuriosen Situation? Die Art, mit diesem zu lehrenden Computerprogramm zu arbeiten hatte ich mir selber beigebracht. Es war neu und daher gab es kaum Erfahrungen damit (außer vom Hersteller, der mich für „kompetent genug“ hielt). Und da ich vor dem Erwerb (Leasing) des Programms noch nie ein Auto konstruiert hatte, brachte ich mir auch dies selber bei.

Die Software hatte viele Macken [was bei neuen Produkten dieser Art völlig normal ist] und zusätzlich hatten die dortigen Ingenieure ganz andere Methoden, schablonenhafte Vorgehensweisen, um zu arbeiten. Und meine Methode akzeptierten die nicht. Einer meinte, ich solle doch lieber zurück „nach Rußland“ gehen!? Ich blieb, denn es wurde ja gerade lustig.

Die Softwarefirma und die Consultingfirma hatten mir jeweils 2 ihrer Hausexperten zur Seite gestellt. Der eine kam aus Berlin, ein weiterer aus Bayern, die anderen 2 aus der Zentrale in Paris. Diese 4 Kollegen wußten alles, was die Auto-Ingenieure wußten. Und sie wußten, was die Auto-Ingenieure nicht wußten.

Mit diesen vier externen Experten verstand ich mich allerdings sehr gut und wir freundeten uns an. Jede Nacht ging es in die Hotelbar und sie erklärten mir ausführlich, was ich wissen mußte, um zu bestehen. Das waren Weltklasse-Experten, die Eurocopter und Boeing beraten und konnten es locker mit den Auto-Fachies aufnehmen.

Nächsten Tag gaben wir zu dritt die Schulungen. Und was passierte? Jetzt fingen die zu schulenden deutschen Ingenieure an, die Pariser Experten zu beleidigen, indem sie das Produkt als „typische Franzosenscheiße“ bezeichneten. Und meine französischen Kollegen betitelten sie – weil sie gut waren – mit fremdenfeindlichen Schimpfwörtern. (Die Auto-Ingenieure waren einfach nur peinlich.)

Das ging – mit kleinen Unterbrechungen – insgesamt 3 Monate so. Wobei der Eingangs erwähnte Manager (oder eher Abteilungsleiter) mehrmals versuchte, mich rauszuschmeißen. Ich habe dafür gesorgt, daß er das nicht konnte. Der Mann verzweifelte fast. (Einige Tage zuvor las ich einen Bericht von Richard Branson, wie dieser mal eine ähnliche Situation gemeistert hat. – Was ich hier tat, erkläre ich noch.)

Der Showdown war am offiziell letzten Tag bei der Abschlußkonferenz mit allen Beteiligten. Dazu kam ein „Herr Professor“ (ich glaube, einer sagte „Herr Doktor“ zu ihm) von einem der großen Autohersteller (nicht der vor Ort). Dieser Professor hatte anscheinend auch bei den Managern des Herstellers vor Ort was zu melden (er war offensichtlich der mächtigste Mann in diesem Raum, da fast alle – außer ich – übertrieben höflich zu ihm waren). Drei Entscheidungsträger der Softwarefirma kamen zusätzlich noch hinzu. (Dann waren es insgesamt 7 Leute die ich auf meiner Seite hatte.)

Jeder hatte ein „Analyseprotokoll mit Vorschlägen zur Implementierung“ vorbereitet und trug es vor. Ich auch und provozierte dabei (absichtlich) mit unüblichen, aber gut gemeinten Vorschlägen. Und als ich fertig war, sagte der sonst wortkarge Professor milde lächelnd zu mir: „Ich danke Ihnen dafür. Das werden wir machen.“ — Die Fachidioten (Autoingenieure) wirkten wie versteinert.

Was habe ich daraus gelernt und was habe ich gemacht, damit alles gut endete? Zuerst sollte man sich genau überlegen, mit wem man Geschäfte macht. Das gilt für beide Seiten. Beispiel: Die Auto-Ingenieure gaben mir die Schuld daran, daß „meine“ Software fehlerhaft war. Die von den Autoherstellern beauftragte (!) Consultingfirma kennt solche Szenarien und engagiert einen Subunternehmer (mich), der dann bei eventuellen Mißerfolgen als Sündenbock herhält. Die sichern sich gegen Risiken ab.

Ich erlebte das als Mobbing seitens der Ingenieure und ich wußte, daß ich in der Falle war (hohe Vorbereitungs- und Reisekosten ausgelegt.) So habe ich zurückgemobbt, nur viel besser. Wie? Ich kreierte Gefahr in Verzug, um den Boss der Consultingfirma anzurufen und erklärte den, daß ich dafür sorge, daß seine Firma ohne mich einen Eklat mit all ihren besten Kunden riskieren würde wenn die mich nicht bezahlen oder feuern. Vertragsklauseln hin oder her.

Ich spielte den Wahnsinnigen, der nicht für die Mißerfolge verantwortlich gemacht werden kann, sondern stattdessen viel lieber irreparablen Schaden an entscheidenen Stellen anrichten würde. Ich wurde zum gefährlichen, bösen Risikomacher, „Dr. Mob“ sozusagen, mit Spaß an der Sache. Und die mögen keine Risiken. Also blieb ich. Und ich hatte Top-Berater auf meiner Seite.

Seth Godin beschrieb das zu seinen Kursteilnehmern vor ein paar Tagen ähnlich, daß man Risikoscheue Unternehmen nur dann zu einem Risiko bewegen kann, indem man ihnen deutlich genug macht, daß jene ein noch viel höheres Risiko eingehen, wenn sie das erste Risiko nicht eingehen.

Dasselbe gilt für Personen, die Angst haben aufzumucken, weil sie fürchten, sich in der Branche unbeliebt zu machen bzw. ihren Ruf zu riskieren. Denen rate ich folgendes: Wechseln Sie Ihre Branche, kreieren Sie eine oder erfinden Sie sich neu.

Das von mir gegründete Designstudio war nicht mein größter Erfolg, denn es ging nicht mehr um Design, sondern um Softwareberatung. Außerdem arbeitete ich eher wie ein Freelancer. Daher habe ich es nach diesen und ähnlichen weiteren Erfahrungen wieder geschlossen. — Das beste, was dabei herauskam, ist die eben erzählte Story und die Erkenntnis, dass ich mich als Bösewicht eigne.

[Ich muß fairerweise dazusagen, daß ich mich mit 6 Leuten, die später noch von Volvo, Mercedes und Honda hinzukamen, sehr gut verstand. Mit einem Vor-Ort-Designer konnte ich auch normal reden. Der Beitrag stellt meine persönlichen Erlebnisse und damit auch Sichtweise dar. Ich erwähne hier einige weitere Namen und Marken nicht, um nicht deren Belegschaft, Produkte oder Dienste komplett zu diffamieren.]

Das Belohnungssystem

Machen Sie „Männchen“ wenn ich Ihnen eine Wurst hinhalte? Oder fangen Sie an zu Tanzen, wenn ich Ihnen ein Stück Würfelzucker verspreche? Werden Sie bestraft, wenn Sie nicht gehorchen? Nein? Die Wahrheit ist, unser gesamtes Gesellschaftssystem beruht auf diesem Belohnungssystem, nur in weiterentwickelter Form.

Jemand, der einen Vormund (Chef, Elternteil, Gefängnisdirektor, Ehefrau) hat, der gehorcht diesem manipulatorischen System. Die Methoden sind über die Jahre feiner, indirekter und immer wieder umbenannt worden. Beschränken wir uns der Einfachheit halber mal auf den „positiven“ Teil, der Belohnung.

Als Belohnung für Angestellte gibt es soziale Fürsorge, Urlaub, Weihnachtsgeld und je nach dem weitere Annehmlichkeiten, wie Rabatte, Dienstwagen, Titel, Status, gnädiger Chef, Bequemlichkeit, Kredite oder Büro mit Aussicht. Das sind alles Leckerlies aber nichts von Bedeutung. – Alles zum Zwecke, daß man nicht selbst denkt, sondern dem System gehorcht.

Für Unternehmer (oder was man dafür hält) gibt es, da es ein anderes Thema ist, eben andere, aber ähnliche Belohnungen – vom selben System. Das sind so Sachen, wie Kredite, Fördermittel, „Hilfestellung“ von den Kammern, Gründungsseminare, Ansehen und die Freundschaft von Politikern. – Alles zum Zwecke, daß man nicht selbst denkt, sondern ein Unternehmen gründet, daß dem System gehorcht.

Unsere Psyche ist bestechlich, sie wird gern bestochen, von Leuten, die selber bestochen wurden. Anders ausgedrückt, das System schafft immer wieder Anreize, um uns auf komfortable Weise von jeglicher Eigeninitiative, was Veränderungen bedeuten würde, abzulenken. Warum? Der Status-Quo, der Besitzstand, also das System selber muß gewahrt werden.

Das System, die Gesellschaft, die Welt hat ihre Fallen. Auf diese Fallen fällt man zu leicht herein, wenn man nicht weiß, wo sie überall stehen. Und man kommt da nur schwer heraus, weil diese Fallen bequem eingerichtet sind.

Mindestens die Hälfte aller Systemfallen befinden sich in unseren Köpfen. Wenn wir diese inneren Systemfallen ausmachen und identifizieren, dann sind die äußeren sehr leicht zu erkennen. Was wir dann tun müssen, ist, sich nicht wie ein Hund zu benehmen, der sich unterwürfig nur auf die Belohnung fokussiert.

Die Kinder aus der Klonfabrik

All diese Kinder tun mir leid. Es sind deutsche Kinder, die durch das deutsche Bildungssystem selbstredend systematisch zu Durchschnittstypen umerzogen, oder schlimmer, wie Schweine industriell gezüchtet werden.

Hundertausende dieser Kinder werden wie in einer Klonfabrik der deutschen Industrienorm angepaßt. Es sind DIN-Kinder, deren Kreativität erstickt, die ihrer Talente beraubt, teilweise mit Psychopharmaka ruhig gestellt und gleichgeschaltet werden. Sie werden zu Fleisch für den Arbeitsmarkt.

Die Menschen müssen genormt, also vergleichbar sein für die Prostitution (Arbeitsmarkt). Die Ware muß handelbar, vergleichbar und vor allem austauschbar sein. Personaler und Personaldienstleister erinnern mich an die Einkäufer und Viehhändler aus der Zeit als ich in einem Schlacht- und Verarbeitungsbetrieb gearbeitet habe.

[Ich kenne das, weil ich in den Neunzigern oft auf Märkten und Auktionen im Land Brandenburg (Schweine, Rinder) bzw. Havelberg/Anhalt (Pferde), in Fort Worth, Texas (Rinder, Pferde) und in Cheviot, Neuseeland (Schafe, Rinder, Schweine) mit Bryan von der Firma Harris Meats* dabei war.]

Da wurden Rasse, Stammbaum, Gewicht & Alter wie heutzutage bei Bewerbern Zertifikate, Lebenslauf, Noten & Alter beurteilt. Kein Wunder, daß mir die Bildungseinrichtungen wie Schweinemastbetriebe oder gar Klonfabriken vorkommen.

Alle reden gleich. Alle klingen gleich. Alle stinken gleich.

Das langfristige Problem: Irgendwann will der Markt kein Schweinefleisch mehr. Eine Gesellschaft, die es nur erlaubt, ihre Kinder für die abhängige Beschäftigung heranzuzüchten anstatt sie zum kreativen Problemlösen bzw. zur Entwicklung eigener Ideen zu ermutigen, darf sich nicht wundern, daß sie irgendwann auf einem riesigen Berg von billigem, industriellen, gammelnden Schweinefleisch sitzen bleibt.

* Harris Meats ist ein traditioneller Familienbetrieb, der noch heute richtig gute Qualität bietet. Falls Sie irgendwann mal auf South Island in Neuseeland sein sollten, dann empfehle ich dringend mal dort einzukaufen. Die Jungs gehen verantwortungs- und respektvoller mit den Tieren um, als so mancher deutsche Personal(dienstleist)er, ich habe beides selbst erlebt.

Eine grosse, hungrige Rentnerherde

Ein Rentensystem funktioniert nur, wenn weniger Leute arbeiten.

Die Gegenteilige Meinung, daß für eine zukünftig ausreichende Rentenversorgung mehr Menschen in der Gegenwart beschäftigt werden sollten, weil sie in die Rentenkasse einzahlen ist hanebüchener Irrsinn. Aber leider nicht totzukriegen. – Ich hol‘ mal die Knarre raus und versuche es:

Wenn Sie als Farmer oder Bauer immer die selben Pflanzen auf dem selben Acker anbauen dann ist das Monokultur. Dadurch verringert sich bei jeder nachfolgenden Erntesaison durch den immer mehr ausgelaugten Boden der Ertrag. Die natürliche Nährstoffbalance ist bald nicht mehr gegeben. Damit der Boden sich wieder erholen kann und fruchtbarer wird, braucht er Vielfalt. Jeder, der sich mit Landwirtschaft beschäftigt, weiß das.

Das deutsche Rentensystem, was in seiner Grundform aus den 1950er Jahren stammt, ist Monokultur, da es auf eine Angestelltengesellschaft basiert, die allein auf die Großindustrie ausgerichtet ist. Die Gesellschaft, die Menschen sind wie der ausgelaugte Acker.

Und was macht man? Man versucht mit immer effizienteren Mitteln den Irrsinn auf die Spitze zu treiben und verstreut mehr Saatgut (einseitige Bildung), düngt mehr und öfter (einseitige Gesetzgebungen und mehr Bürokratie). Dadurch wird langfristig nur die Rentnerherde größer, kränker und hungriger. Deren eingezahlte Beiträge werden als zukünftige Rente (langfristig) nicht mehr reichen, um davon zu leben.

Wenn weniger Menschen arbeiten, und stattdessen Werte erschaffen (Unternehmen gründen, Branchen kreieren, die Gesellschaft erneuern), dann steigen die Löhne (und Rentenbeiträge) der übrigen Beschäftigten. Dann steigen relativer Wohlstand und vor allem die Steuereinnahmen.

Erfolgreiche Entrepreneure entstehen in einer Gesellschaft, die nicht von Konformität und Angst beherrscht wird, sondern Vielfalt zuläßt und diese aktiv und frei propagiert. Und eine Gesellschaft, die viele aktive Entrepreneure hat, braucht auch deren Rente nicht zu finanzieren. Für deren Altersvorsorge sorgen sie selber. Außerdem gehen echte Entrepreneure nicht gern „in Rente“….

Nicht der Teufel liegt im Detail

Details können nur übersehen werden, dann wird es unter Umständen teuflisch. Denn Details sind oft wichtiger als man denkt. Das sollte man nicht mit Nebesächlichkeiten oder gar Nichtigkeiten verwechseln.

Das Problem (oder der Teufel) liegt also im Übersehen. Jenes tun wir, wenn zu wenig Interesse an einem Vorhaben vorhanden ist. Das heißt, gedanklich sind wir anderweitig beschäftigt oder einfach nicht voll da. (Mies drauf, abgelenkt, krank, müde, verärgert, besoffen.)

Aufmerksam (vielleicht sogar Detailversessen) sind wir hingegen, wenn uns etwas gefällt und magnetisch anzieht, ja begeistert. Dann wollen wir einerseits alles erfahren und andererseits werden wir punktuell kreativ, entdecken Möglichkeiten Details einzubauen, an die wir vorher nicht gedacht hätten. Wir werden „blickiger“ für das Wesentliche, welches durchaus entscheidend für ein positives Resultat sein kann. (Innovationen entstehen oft auf diese Art.)

Beim Perfektionismus (dem ewigen Rumfeilen) hingegen steckt der Teufel drin, dann werden Sie nämlich nie fertig. Das Geheimnis liegt hier in der Ausgewogenheit von Detailarbeit und Vogelperspektive. Wenn Sie das die meiste Zeit hinbekommen, dann gelingt Ihnen auch ein guter Wurf.