Wenn fast nur noch frischstudierte Regelbefolger in die lukrative Welt des Big Business oder in die Politik stolzieren, dann nennt man das Karriere. Diese einzelnen Karrieren ähneln sich auf beängstigende Weise. Bei all diesen Leuten sind die jeweiligen Lebenswege gleichmäßiger vorgezeichnet, als ihre Toni&Guy-Scheitel.
Charakterliches Wachstum ist dadurch ausgeschlossen. Es flutsch ja alles wie geschmiert. Das schmierige Ergebnis kennen wir.
Alle wollen das gleiche und alle wollen vorne sitzen. Wie in einem Fahrzeug, daß ich mal hier exemplarisch für unsere Gesellschaft nehme. Ein gewisser Teil der Gesellschaft sitzt da nicht mit drin. Die sind schlichtweg zu schmutzig oder nicht fein genug. Und das sind (bissige) Underdogs. Einige von uns, mich inbegriffen, gehören zu diesen Underdogs. — Aber zurück zum Fahrzeug:
Wenn dann ein bischen Fremddynamik (durch Leute, wie uns) hinzukommt, dann entsteht eine Unwucht, ein Schlackern am Lenkrad. Wir sind die Unwucht, die Beule oder der häßliche Klumpen an deren schicken Rad. Wenn das Lenkrad anfängt zu vibrieren, dann stört das beim Fahren und man nimmt uns auf unangenehme Weise wahr. Oder man ignoriert uns, bis irgendwas bricht.
Es macht wenig Sinn, Systemabsolventen daran zu hindern Systemverwalter und Machterhalter zu werden. Und es ist zwecklos, sich über die gesellschaftlichen Verhältnisse zu beklagen.
Es macht aber Sinn teilzuhaben, auf unsere unartige Art. Art in doppeltem Sinne. Die Zöglinge haben ihre gelackte Elitenkarriere. Wir haben unsere Lebenserfahrung, unsere Echtheitsgarantie und unsere geladene Pump Gun. Letztere gibt es in den Ausführungen Kunst und Entrepreneurship.