Man könnte es auch so ausdrücken: der Chef muß ja nicht alles wissen, schon gar nicht die unangenehmen Dinge, die mit Verantwortung zu tu haben. Wo es diese unangenehmen Angelegenheiten gibt, da werden von seinen Wissenden (die einzigen Nutznießer dieses Chefs) potemkinsche Dörfer herumgebaut.

Aber was ist, wenn der Chef (doch) bescheid weiß? Entweder ist er sauber oder er macht es der Mafia gleich und behauptet einfach, es gäbe gar keine Mafia. Das gilt aber nur, sofern er überhaupt etwas sagt. Letzterer Fall tritt ein, wenn eine Bedingung erfüllt ist: Er hat potentielle Konkurrenten (Alternativen zu ihm selbst) schon vor langer Zeit , sagen wir mal, „entschärft“. Dann gibt’s nichts mehr zu sagen.

Tip an alle Vorstände, CEOs, Patriarchen und Bundeskanzlerinnen: Probleme führen zu Lösungen und Konkurrenz belebt das Geschäft. Und wenn man keine Probleme mehr löst und das Geschäft nicht mehr belebt, gibt’s bald keins mehr. Sogar dann, wenn der Chef noch immer irgendwie „der Chef“ ist.