„Das ist keine gute Idee!“

Oder wie wärs mit dieser Variante: „Das ist nicht realistisch!“

Keine gute Idee? Nicht realistisch? Dann ist es eben eine schlechte Idee. (Real können sie trotzdem werden.) Gute Ideen sind knapp. Und warum? Gute Ideen kommen nicht von selbst. Hier ist es oft wie beim häßlichen Entlein. Sie entwachsen gern aus schlechten Ideen. Die Realität ist, schlechte Ideen sind das Ausgangsmaterial für gute Ideen. Sie müssen nur (konsequent) entwickelt werden, um sie erfolgreich zu realisieren.

Schlechte Ideen sind typischerweise irre und geradezu verrückt. Sie machen Angst, man stellt sie gleich in Frage und schießt sie damit frühzeitig ins Aus (und die gute Idee, die daraus hätte werden können, gleich mit). Diese Form geistiger Abtreibung ist im sicherheitsgelähmten Deutschland höchst populär. Man macht es bei sich selbst und genauso energisch bei anderen: „Denn wenn ich keine Ideenkinder kriege, dann sollen andere das gefälligst auch nicht!“

Der spießbürgerliche Zwang, unbedingt als „normal“ gelten (oder tatsächlich sein) zu wollen verhindert eine gesellschaftliche Erneuerung. Diese Erneuerung ensteht dann eben woanders. Unzwar dort, wo die Kinder erwachsen geworden sind, die wir dann bewundern und versuchen zu kopieren. Diesen Trends hächeln wir dann nach und zahlen wie selbstverständlich den Preis dafür, um dabei zu sein. Das ist heute Realität.

Tip: Wir Entrepreneure können und sollten die Welt so sehen (und nehmen), wie sie ist. Dadurch können wir die Probleme in ihr früh genug erkennen, um sie mit einer ausgereiften Idee zu lösen. Wir sollten uns nicht von der Wahrnehmung anderer in die Irre führen lassen, wie sie die Welt „sehen“ oder was sie für „realistisch“ halten.